2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Rassiger Zweikampf der "16er" in einem mitreißenden Videospiel: Solnhofens Daniel Meyer (links) verteidigt die Kugel gegen den Feuchtwanger Fabian Biegler (Foto: Andreas Schmitt).
Rassiger Zweikampf der "16er" in einem mitreißenden Videospiel: Solnhofens Daniel Meyer (links) verteidigt die Kugel gegen den Feuchtwanger Fabian Biegler (Foto: Andreas Schmitt).

Feuchtwangens Beck unterbricht Goalie-Show

FuPa-Videospiel: Der TuS-Verteidiger schießt sein Team zum Wintertitel +++ Überragender Zwahr und Elfmeter-Töter Walotek

Kalt war es in Feuchtwangen, und nass irgendwie auch. Der tiefe Boden im altehrwürdigen TuS-Stadion tat beim Gastspiel der TSG Solnhofen sein Übriges. Ein Wetter wie geschaffen für Fußballer, die an ihrem Hobby auch das Wälzen im Dreck lieben. Zum Beispiel Torhüter, die sich im Training schon einmal in so manche Pfütze eines wenig beleuchteten B-Platzes schmeißen. Eigentlich kein Wunder also, dass im Spitzenspiel nicht die Torjäger Fabian Eberle (TSG/16 Saisontore) oder Fabian Biegler (TuS/11), sondern die Torsteher Michael Walotek und vor allem Christoph Zwahr im Mittelpunkt standen.

Hier könnt ihr das FuPa-Videospiel auf CD bestellen.

Vor allem die Nummer 1 der vorher in zwölf Partien ungeschlagenen Gäste brachte die Feuchtwanger Offensivkräfte von Beginn weg zur Verzweiflung. Schaller (9.) und Schreiber (10.) haben die ersten beiden von vielen heimischen Chancen, die Zwahr vereitelt, Bartels schloss sich noch vor der Pause (36.) an. Außerdem zielte Biegler noch vorbei (41.) und traf Schreiber bei seinem Drehschuss-Versuch nach gekonnter Ballstaffette über den agilen Bartels und Lux den Ball nicht richtig (35.).

Chancen von Solnhofen? Blieben lange Fehlanzeige. Das "Team der Stunde" um Trainer Franz Wokon verhielt sich zu Spielbeginn abwartend, der Ball zirkulierte meist in den Reihen der spielerisch ein wenig stärkeren Feuchtwanger. Sobald sich die Chance ergab, versuchte die TSG nach Balleroberung mit ein bis zwei schnellen Stationen nach vorne zu spielen. Dies gelang jedoch bis kurz vor der Pause nicht mit letzter Konsequenz. Erst in der Nachspielzeit des ersten Durchganges hätte Topstürmer Fabian Eberle, der omnipräsent war, sich jedoch auch oft mangels enger Deckung ins Mittelfeld zurückfallen lassen musste, seine Aktionen. Einen unpräzisen Rückkopfball von Beck hätte er fast erlaufen und eine Onbasi-Vorlage fast ins kurze Eck gespitzelt.

Offener Schlagabtausch nach der Pause

Diesen Offensivschwung vergaß Solnhofen aber in der Kabine. Im Gegenteil: Man das Gefühl, der Tabellenführer wolle es jetzt wissen, die TSG-Abwehr hatte nun alle Hände voll zu tun. Schon Häffner, der freistehend aus wenigen Metern per Kopf (49.) vergab, und der geradlinig spielende, in dieser Szene jedoch nur den Pfosten treffende Kapitän Keilwerth (56.) hätten ihr Team eigentlich in Führung bringen müssen. Dieses Erfolgserlebnis blieb jedoch einem Verteidiger vorbehalten. Christian Beck stieg nach einem Biegler-Freistoß aus dem Halbfeld am höchsten und ließ Zwahr diesmal aus kurzer Distanz keine Chance (59.).

Wer nun jedoch dachte, Solnhofen würde nachgeben, sah sich getäuscht. In der 65. Minute hatten die Gäste vielmehr die große Ausgleichschance. F. Eberle wurde im Strafraum von TW Walotek gefoult, wobei der umsichtige Referee Kai Hoffmann mit der gelben Karte für den Torsteher richtig lag. Der TSG-Stürmer lief nämlich in diesem Moment eher weg vom Tor. Beim fälligen Strafstoß wollte TuS-TW Walotek den guten Leistungen seines Gegenübers Zwahr nicht nachstehen und hielt den Versuch von Huzel. Im Gegenzug fast die Vorentscheidung: Aber Lux scheitert - genau - an Zwahr (66.).

Zwahr krönt seine tolle Leistung fast

Das vor der Pause auch schon gute, aber noch taktisch geprägte Match ist jetzt ein genialer offener Schlagabtausch. Schaller nimmt den Ball mit der Brust an, schießt dann direkt. Das "Tor des Monats" verhindert Zwahr. Für Solnhofen verpasst Bittlmayer eine Eberle-Hereingabe knapp (74.), Zwahr verhindert einen Treffer des eingewechselten Seyler mit seiner ersten Ballberührung (77.), Eberle nimmt den Ball mit der Hand mit (nicht gesehen vom sonst guten Schiri), hat den Torwart bereits umkurvt und zielt an den Pfosten (82.). Und Schaller steht wieder vergeblich frei vor Zwahr (83.).

Der Höhepunkt dieser vielen dramatischen Szenen sollte jedoch noch folgen, als Zwahr sein Tor verlässt und vom überragenden Torhüter zum Stürmer wird. Drei Minuten Nachspielzeit sind angezeigt, als Solnhofen alles nach vorne wirft, Feuchtwangen nicht mehr hinten raus kommt und die Ecke in den Sechzehner segelt. Fabi Eberle hat die Kugel, überlässt für Zwahr, der aus elf Metern schießt. Walotek kommt nicht ran, der auf der Linie postierte Basar verhindert aber die vollständige Zwahr`sche Krönung und sichert dem spielerisch stärkeren TuS einen letztlich verdienten, wenn auch hinten raus sehr hart erkämpften Sieg in einem mitreißenden Spitzenspiel.

Aufrufe: 01.12.2014, 06:02 Uhr
Andreas SchmittAutor