2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Marco Meier (rechts), hier mit Mathias Stein und dem ehemaligen Vorsitzenden des JFV Alsfeld, Henning Schnell-Kretschmer, stand kurz vor seinem Gruppenliga-Debüt. 	Archivfoto: sk
Marco Meier (rechts), hier mit Mathias Stein und dem ehemaligen Vorsitzenden des JFV Alsfeld, Henning Schnell-Kretschmer, stand kurz vor seinem Gruppenliga-Debüt. Archivfoto: sk

Marco Meier, ein Mann für alle Fälle

KREIS ALSFELD: +++ Vorsitzender ist jetzt auch Sanitäter und Ersatzspieler in Leusel / Hattendorfs Langhof hadert wegen Chancenverwertung +++

Alsfeld. Noch drei Spieltage stehen in den heimischen Fußball-Ligen an, doch die meisten Auf- und Abstiegs-Entscheidungen sind noch nicht gefallen. Ein Überblick.

Gruppenliga

Die beiden Direkt-Aufsteiger in die Verbandsliga Mitte stehen mit dem FC Cleeberg und dem SC Waldgirmes II fest. Dahinter streiten sich Steinbach II – das am Sonntag zur heimischen Spvgg. Leusel muss – Pohlheim und Wetter um Relegationsplatz drei.

Am Tabellenende treibt die Teams immer noch die Frage nach der Anzahl der Absteiger um. Dabei hängt alles vom FC Gießen II in der Verbandsliga Mitte ab. Schafft der FCG dort den Klassenerhalt, steigen nur drei Gruppenligisten ab. Erwischt es Gießen II doch noch, muss auch der Viertletzte der Tabelle in die Kreisoberliga. Heißt für die SpVgg. Leusel: Rein rechnerisch fehlt noch ein Punkt, um den Klassenerhalt – auch im ungünstigsten Falle von vier Direktabsteigern – sicher zu haben. Und das sollte kein Problem sein, zumal dazu Konkurrent Heuchelheim auch erst einmal alle Spiele gewinnen müsste.

Beim 0:2 in Burgsolms zeigte Leusel große Moral. Trotz des Ausfalls von elf (!) Spielern verkaufte sich das Team teuer. Auf der Bank saßen lediglich Trainer Ertac Caliskan (45) und Vereinsvorsitzender Marco Meier (41). „Ich hatte auch den Arztkoffer und immer wenn ein Spieler behandelt werden musste, habe ich ihm gleich gesagt: Spiel‘ ja weiter, sonst werde ich womöglich noch eingewechselt“, trauert Meier seinem verpassten Gruppenliga-Debüt nicht nach. Respekt hatte er aber vor der Leistung seines Teams. „Ein Roman Brenneis, eigentlich Torhüter Nummer zwei, hat 90 Minuten im Feld gespielt und wie alle anderen Akteure alles rausgehauen. Schade, dass es nicht zu einem Punkt gereicht hat“, so Meier.

Kreisoberliga

Aus dem zwischenzeitlichen Fünfkampf an der Spitze ist ein Dreikampf zwischen Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen (60), Lang-Göns (56) und Wettenberg (55) geworden, wobei die beiden Verfolger noch ein Spiel mehr auszutragen haben als der Spitzenreiter. Die SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod (52) kann rechnerisch zwar noch Zweiter werden – realistisch ist das aber nicht. Am spannendsten ist aus heimischer Sicht somit der Abstiegskampf, wo der SV Hattendorf nach dem 2:2 bei Reiskirchen/Bersrod/Saasen weiter zittern muss. Bitter: Bis zur 90. Minute führte der SVH mit 2:1, ehe ein abgefälschter Schuss den Hausherren das glückliche 2:2 rettete. „Sehr ärgerlich. Wir haben das bessere Team, hatten die bessere Spielanlage, haben aber wieder einmal unsere Chancen nicht genutzt“, so Trainer Christian Langhof. „Wir hätten das Spiel vor der Pause entscheiden müssen, kassieren quasi mit dem Pausenpfiff das 1:1. Und nach dem Seitenwechsel hatten wir noch zwei Lattenschüsse – da war auch viel Pech dabei. Allein Stefan Weisbach hätte das Spiel entscheiden können“, haderte Langhof. Zwar verbesserte sich Hattendorf (34 Punkte) in der Tabelle um eine Position, zog an Burkhardsfelden vorbei (33), doch Hauptkonkurrent Leihgestern (30) verkürzte den Abstand durch den Sieg in Lich auf vier Punkte. „Kurios: Rein optisch haben wir uns in der Tabelle verbessert, allerdings beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur noch vier Punkte“, warnt Langhof, der sich zudem über die nächste Rote Karte (für Anil Gün) ärgerte. Zwar kann Hattendorf nicht mehr direkt absteigen, doch die Relegation würde man sich liebend gerne ersparen. „Da bin ich weiter optimistisch, obwohl Leihgestern ein relativ leichtes Restprogramm hat“, so Langhof.

Kreisliga A

Der Aufstiegskampf wird zum Schneckenrennen. Woche für Woche werden – durch Patzer der Favoriten – die Karten völlig neu gemischt. Objektiv betracht hat vom Spitzenquartett aktuell Harbach (50) die beste Form, aber drei Spieltage vor Saisonende auch sieben Punkte Rückstand auf Rang zwei (Kirtorf/57). Titelfavorit Ohmes/Ruhlkirchen (58) hat durch die Niederlage gegen Burg-/Nieder-Gemünden das Titelrennen unfreiwillig wieder selbst spannend gemacht und hat zudem ein knüppelhartes Restprogramm: Am Freitag in Harbach, dann zuhause gegen den Rangdritten Schwalmtal (53) und schließlich beim abstiegsgefährdeten Treis/Allendorf II. Da lesen sich die Konkurrenten von Kirtorf (bei Queckborn/Lauter, gegen Romrod/Zell und in Weickartshain) angenehmer.

Im Tabellenkeller wird weiter der zweite Absteiger neben Romrod/Zell gesucht. Hier gab es für Groß-Felda (26 Punkte) mit der Heimniederlage gegen Treis/Allendorf II (31) einen herben Rückschlag, womit das Gastspiel am Sonntag bei Ober-Ohmen/Ruppertenrod/Ulrichstein (28) fast schon Endspiel-Charakter hat. Nur gut, dass auch Weickartshain, Queckborn/Lauter und Grünberg/Lehnheim/Stangenrod II (alle 28) verloren, sodass für Groß-Felda selbst der rettende Rang 13 noch machbar ist.

Kreisliga B

Tabellenführer SG Rüddingshausen/Londorf reicht am Freitag gegen Altenburg/Eudorf/Schwabenrod II schon ein Unentschieden zur Meisterschaft. Dahinter streiten sich Laubach und Appenrod/Maulbach (beide 63 Punkte) um Relegationsplatz zwei, wobei für Laubach der gewonnene direkte Vergleich spricht. „Aktuell können die Gäste mit dem Punkt sicherlich besser leben“, kommentierte denn auch SG-Sprecher Tobias Metz am Sonntag das 0:0 im direkten Duell der Zweit- und Drittplatzierten.

Im Tabellenkeller gilt Elbenrod als designierter Absteiger, gesucht wird noch der Relegationsteilnehmer. Hier hat plötzlich Grebenau/Schwarz (1:5 gegen Leusel II) die schlechtesten Karten, was sich am Sonntag aber schon wieder ändern kann, wenn die SG in Elbenrod gewinnen sollte.



Aufrufe: 08.5.2019, 08:00 Uhr
Volker Lehr (Oberhessische Zeitung)Autor