2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Ab nächster Saison ohne Trainer Peter Morbe (links) in der Verbandsliga aktiv: Gruppenliga-Aufsteiger TuBa Pohlheim mit (hintere Reihe v. li.): Josef Jacob, Florian Stumpf, Matay Ölmez, Nelson Delzer, Pierre Chabou, Edwin Demir, Daniel Nigbur, Semir Uras, Risko Bulut, Helmut Schäfer, Dominique Dearbone, Steffen Spottka, Stefan Agirman, Marius Klotz, Patrick Agirman; (mittlere Reihe v. li.): Besim Kücükkaplan, Albano Sidon, Sportlicher Leiter Christian Memmarbachi, Gabriel Kourie, Markos Aydin, Gabriel Gülec und (untere Reihe v. li.): Manuel Tan, Sven Kusebauch.
Ab nächster Saison ohne Trainer Peter Morbe (links) in der Verbandsliga aktiv: Gruppenliga-Aufsteiger TuBa Pohlheim mit (hintere Reihe v. li.): Josef Jacob, Florian Stumpf, Matay Ölmez, Nelson Delzer, Pierre Chabou, Edwin Demir, Daniel Nigbur, Semir Uras, Risko Bulut, Helmut Schäfer, Dominique Dearbone, Steffen Spottka, Stefan Agirman, Marius Klotz, Patrick Agirman; (mittlere Reihe v. li.): Besim Kücükkaplan, Albano Sidon, Sportlicher Leiter Christian Memmarbachi, Gabriel Kourie, Markos Aydin, Gabriel Gülec und (untere Reihe v. li.): Manuel Tan, Sven Kusebauch. – Foto: Foto: Froese

Morbes Werk und Hasslers Beitrag

GL GI/MR / VL MITTE / KLB2 GIESSEN: +++ TuBa Pohlheim feiert Verbandsliga-Aufstieg über Umwege / Auch zweite Mannschaft sowie A- und B-Junioren steigen auf / Künftige Spielstätte noch ungeklärt +++

POHLHEIM. 0:5 – so lautete das letzte Saisonergebnis des FC Turabdin-Babylon Pohlheim in der Relegation. Doch obwohl der 3:1-Hinspielerfolg gegen den RSV Weyer damit nicht ausreichte und zugleich die höchste Saisonniederlage quittiert werden musste, hievte der TuS Dietkirchen die Morbe-Elf, aufgrund des eigenen Sprunges in die Hessenliga, in die Verbandsliga Mitte. Und diese knüpfte mit dem zweiten Aufstieg in Folge damit an einst schon erfolgreiche Zeiten an, im Jahr 2005/06 war TuBa nämlich letztmals in dieser Klasse, die sich damals allerdings noch Landesliga nannte, unterwegs.

Obwohl er sich ergebnismäßig logischerweise einen anderen Abschied gewünscht hätte, so war es doch die Freude über das erreichte Ziel, das beim scheidenden Trainer Peter Morbe überwog. „Weyer hat es vor allem in Halbzeit zwei richtig klasse gemacht. Aber auch nach dem 0:3 haben wir weiter nach vorne gespielt, ja spielen müssen, da uns ein eigenes Tor geholfen hätte. Dadurch wurde es am Ende so deutlich, aber wir waren natürlich auch über das für uns relevante Ergebnis in Neuhof informiert“, so Morbe, der nachschiebt. „Ich freue mich unheimlich, dass wir es geschafft haben. Die Vorgabe war ja, nochmal die Chance zu bekommen, um den Aufstieg mitzuspielen. Und das ist uns im Nachhinein betrachtet ja optimal gelungen.“

Im März erst hatte Morbe Stefan Hassler als Trainer abgelöst und musste im laufenden Restrunden-Betrieb ein Team übernehmen, das ihm nur teilweise bekannt war. „Dass ich zumindest das Umfeld aus meinen früheren Jahren hier schon kannte, hat mir allerdings geholfen. Die Mannschaft hat aber ebenfalls gut mitgezogen, und wir haben dann ja eine Siegesserie gestartet.“ Dadurch konnte TuBa die Rückschläge zu Beginn des Jahres auffangen und hatte den Relegationsplatz im April wieder inne. Nach dem ebenso wichtigen wie klaren 4:0-Erfolg über den direkten Konkurrenten TSV Steinbach II zwei folgten aber gleich zwei 1:4-Niederlagen gegen Wetter und Schröck, die Rang drei wieder merklich ins Wanken brachten.

Praktisch keinen Ausrutscher durfte sich TuBa daher im Saisonendspurt erlauben, und leistete ihn sich um ein Haar dennoch. Doch beim 0:2-Zwischenstand gegen den FC Ederbergland II nach über 80 Minuten stand der Morbe-Elf auch das Glück in Form eines lang anhaltenden Gewitters zur Seite. Die Partie wurde neu angesetzt, mit 6:1 wurde der Kontrahent „im zweiten Versuch“ vom Platz gefegt und Rang drei dann auch durch das abschließende 4:3 beim FC Cleeberg verteidigt.

Dass es in den Relegationspartien gegen den Wiesbadener Vertreter Weyer dann zunächst nicht reichte und Hilfe von Bayern Alzenau in der Regionalliga- und Dietkirchen in der Hessenliga-Quali nötig war, störte im Pohlheimer Lager letztlich keinen. „Ich denke, dass sich meine Bilanz insgesamt sehen lassen kann, denn es war ja keine einfache Situation. Dass wir dann neun von den restlichen 12 Spielen gewonnen haben, war schon stark. Doch auch wenn der Aufstieg natürlich jetzt mit meinem Namen verbunden ist, so möchte ich unbedingt betonen, dass auch Stefan Hassler daran großen Anteil hat, da er lange mit der Mannschaft gearbeitet und einen Haufen Punkte gesammelt hat“, wollte Morbe die Lorbeeren nicht alleine ernten.

Schwierige Planung

Lob an den nun scheidenden Trainer wollte Christian Memmarbachi aber doch verteilen. „Wir sind Peter unheimlich dankbar. Er ist immer da, wenn es bei uns brennt“, so Pohlheims Sportlicher Leiter, der an Morbes letztes Intermezzo in der Saison 2015/16 erinnerte, als der Coach die Pohlheimer vor dem Sturz in die A-Klasse bewahrte. „Dass er so kurzfristig übernommen und trotzdem noch seinen Stempel aufgedrückt hat, ist schon klasse. Und er gehört auch in Zukunft immer zur TuBa-Familie.“

Einen neuen Trainer hat Memmarbachi bislang noch nicht verpflichten können, befindet sich aber in guten Gesprächen. Und auch Neuzugänge dürften unumgänglich sein, um in der Verbandsliga bestehen zu können. „Dadurch, dass der Aufstieg erst extrem spät feststand, konnten wir natürlich nur wenig vorplanen, arbeiten aber jetzt mit Hochdruck am Kader. Wir wissen, dass die Zeit in der Sommerpause kurz ist, daher hat die Besetzung der Trainerstelle oberste Priorität“, so der Sportliche Leiter, der den Kader auch breiter aufstellen will, um verletzungsbedingte Ausfälle wie in der vergangenen Saison besser auffangen zu können.

Sorgen bereitet dem Aufsteiger auch immer noch die Frage, auf welchem Platz die Verbandsliga-Heimspiele Turabdin-Babylons denn überhaupt stattfinden werden. Aber hinsichtlich einer zeitnahen Lösung gibt sich Memmarbachi zumindest optimistisch. „Die Spielstätte in Holzheim ist im aktuellen Zustand nicht verbandsligatauglich, daher ist die Lage noch unklar. Aber wir befinden uns in Gesprächen und sind guter Dinge, dass wir zeitnah zu einer Lösung kommen werden.“

Grund zum Feiern hatte in der abgelaufenen Spielzeit aber nicht nur die erste Mannschaft des Vereins. So bejubelten sowohl die A- als auch die B-Junioren Meisterschaften und stiegen in die Gruppenliga auf, und auch die zweite Mannschaft schaffte den Klassensprung. Als Vizemeister der Kreisliga B2 Gießen setzte sich das Team des Trainerduos Thomas Turgut, Besim Ölmez in der Dreier-Relegation gegen den 1. SC Sachsenhausen (3:3) und Türkiyemspor Gießen (6:2) durch, brillierte dabei vor allem offensiv und schaffte damit den Sprung in die A-Klasse. „Das ist natürlich eine ganz tolle Belohnung für die harte Arbeit, die wir in den letzten Jahren investiert haben, besonders in unseren Jugendbereich. Und es ist auch eine für die vielen, vielen Ehrenamtlichen, die sich in unserem Verein einbringen“, so Memmarbachi.



Aufrufe: 013.6.2019, 20:06 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor