2024-05-14T11:23:26.213Z

Allgemeines
Zweifacher Vorbereiter: Ismail Demirci (FCS, rechts) mit dem Wehrer Torschützen Andreas Ranert | Foto: Gerd Gründl
Zweifacher Vorbereiter: Ismail Demirci (FCS, rechts) mit dem Wehrer Torschützen Andreas Ranert | Foto: Gerd Gründl

FC Schönau praktisch gerettet, FC Wehr vor dem Abstieg

Freude besiegt Frust: FC Schönau hat Klassenerhalt nach 3:2-Sieg fast sicher +++ Wehrer Auholjagd bleibt ungekrönt

Erleichterung in Schönau, Entsetzen beim FC Wehr: Während der FCS den letzten Schritt zum Ligaerhalt gemacht hat, stürzte der FCW auf den letzten Tabellenplatz und muss sich mit dem Abstieg abfinden. Nur noch in der Theorie ist er abzuwenden.
Auf der letzten Rille haben sich die Schönauer ins Ziel gerettet. Am Ende stand zwar ein verdienter 3:2-Sieg zu Buche, aber die Hausherren hatten sich das Leben in den Schlussminuten selbst schwer gemacht. 3:1 lag der FCS bis zur 73. Minute in Führung, als Alexander Rebis mit einem Weitschuss zum Anschluss noch einmal für Spannung sorgte.



Die Gäste hatten zunächst einen Start nach Maß. Andreas Ranert nutzte die erste Gelegenheit zum 0:1. Eine Ecke von Bastian Kühne drückte der Wehrer Torjäger aus kurzer Distanz über die Linie. Danach zogen sich die Gäste zurück, machten ihre Abwehr zu einem zunächst unüberwindlichen Bollwerk. Schönau hatte den Ball, wusste aber wenig mit ihm anzufangen. Dann hatte der Schönauer Ismail Demirci einen Geistesblitz: Einen weiten Einwurf in den Strafraum köpfte Christian Kiefer zum Ausgleich ein (35.) – der Dosenöffner für die Wiesentäler, die fortan zielstrebiger und selbstbewusster zu Werke gingen.

Nachdem Alexander Rebis kurz darauf vor der Torlinie gerettet hatte, traf Demirci nur den Querbalken (39.). Und schließlich die Führung für die Gastgeber – nach demselben Strickmuster wie beim ersten Treffer: Einwurf Demirci, Kopfball Matthias Steinebrunner, 2:1. „Unglaublich“, schäumte der Wehrer Trainer Michael Schenker, „da stehen bei uns Männer mit Gardemaß in der Abwehr und kommen nicht an den Ball“. Der Coach wusste, nur mit einem Sieg wären die Chancen auf den Klassenerhalt annähernd realistisch geblieben.

Schönauer Nervosität und wütende Wehrer Angriffsbemühungen nach dem 2:3 der Gäste

Die zweite Hälfte begann, wie die erste endete. Schönau hatte nun Oberwasser, und nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff traf Tim Behringer nach glänzendem Zuspiel von Johannes Walleser zum 3:1. Der FCS blieb am Drücker, verpasste es trotz weiterer Chancen aber, den Deckel endgültig zu schließen. Einmal mehr bewahrheitete sich das Sprichwort: Wer die Tore nicht macht, kassiert hinten die Treffer. Rebis fasste sich ein Herz, überwand Torhüter Tobias Steinebrunner zum 3:2.

Was folgte, waren Schönauer Nervosität und wütende Wehrer Angriffsbemühungen. Insbesondere die Standards, getreten von Bastian Kühne, sorgten für erhöhte Gefahr. Nachdem Semih Kilic mit einem Kopfball noch scheiterte (78.), jubelten die Gäste in der 85. Minute. Wieder ein Freistoß von Kühne in den Strafraum. Marc Seger hatte den Ball über die Linie gedrückt – doch Schiedsrichter Hafes Gerspacher entschied auf Abseits, und die Wehrer Volksseele kochte. „Aus meiner Sicht kein Abseits“, war sich Schenker sicher. Die Schönauer atmeten durch. FCS-Coach Faik Zikolli ebenfalls: „Wir haben in der zweiten Halbzeit vieles richtig gemacht, aber nach dem 3:2 sind wir in alte Muster verfallen, haben die Partie aus der Hand gegeben und uns das Leben wieder einmal selbst schwer gemacht.“

Nach dem Klassenerhalt wurden auch personelle Entscheidungen bei den Gastgebern publik: Torhüter Christian Held wechselt zum FC Zell. Tim Behringer und Matthias Steinebrunner werden ihre Laufbahn beenden.

FC Schönau – FC Wehr 3:2 (2:1)
Tore: 0:1 Ranert (8.), 1:1 Kiefer (35.), 2:1 Matthias Steinebrunner (45.+1), 3:1 Tim Behringer (51.), 3:2 Rebis (73.). Schiedsrichter: Gerspacher (Heitersheim). Zuschauer: 140.
Aufrufe: 019.5.2019, 20:45 Uhr
Werner Hornig (BZ)Autor