2024-05-02T16:12:49.858Z

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Uwe Wegmann als Kapitän des VfL Bochum im Jahr 1993. Für die Bochumer machte er 244 Erst- und Zweitligaspiele. Foto: Oliver Hardt/Imago Images
Uwe Wegmann als Kapitän des VfL Bochum im Jahr 1993. Für die Bochumer machte er 244 Erst- und Zweitligaspiele. Foto: Oliver Hardt/Imago Images
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Mit geballter Profierfahrung

Neu-Trainer Uwe Wegmann steht beim Fußball-Verbandsligisten vor einer schweren Aufgabe. Gereizt hat ihn an der neuen Aufgabe die nähe zu seinem Wohnort. Wegmann glaubt an eine erfolgreiche Zukunft des FCW.

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Wangen / sz - Dem FC Wangen ist in einer sportlich schwierigen Phase ein echter Coup gelungen. Denn durch die Verpflichtung von Trainer Uwe Wegmann lässt der zuletzt arg angeschlagene Fußball-Verbandsligist mehr als aufhorchen. Was genau hat den 56-jährigen Wegmann eigentlich dazu bewegt, sich erstmals sportlich im württembergischen Allgäu zu engagieren? Die Antwort des Ex-Profis ist eindeutig und nachvollziehbar.

Ganze 240 Bundesligaspiele und noch mal etwa halb so viele Zweitligaspiele hat Uwe Wegmann in seiner Fußballerkarriere absolviert. Für Bochum, Kaiserslautern (dort feierte er mit dem Gewinn des DFB-Pokals 1996 seinen größten Erfolg) und Essen lief er auf. Lugano, Vaduz (als Spieler), Liechtensteins U19, Brühl St. Gallen (als Trainer) hießen seine Stationen im Ausland. Immer wieder aber zog es ihn in die Heimat. Ins bayerische Allgäu. Dort lebt er, in Burgberg bei Sonthofen. Und dort will er jetzt nicht mehr weg. Deshalb die Zusage für den Trainerposten beim FC Wangen.

Zuletzt trainierte Wegmann den FC Memmingen in der bayerischen Regionalliga, wenn auch nur fünf Monate lang, bis sich wegen des ausbleibenden sportlichen Erfolgs die Wege wieder trennten. Dann kam Corona und die damit verbundene Wartezeit. Diese endete kürzlich überraschend, als bei Uwe Wegmann das Telefon klingelte und er wieder im Geschäft war. Denn der Anrufer war Erhard Ambs, der Sportliche Leiter des FC Wangen, der ohne große Umschweife fragte, ob sich Wegmann ein Engagement im württembergischen Allgäu vorstellen könne.

"Ich hatte immer ein Auge auf die Mannschaften aus dem Westallgäu. Egal, wo ich gerade war", sagt Wegmann. Das lag einerseits an der Verbundenheit mit seiner Heimat, andererseits aber auch daran, dass er viele Vereine aus seiner eigenen sportlichen Karriere kennt. Unter anderem war Wegmann nämlich Spielertrainer beim Landesligisten FV Rot-Weiß Weiler (2002 bis 2004), mit dem er auch mindestens einmal im Wangener Allgäustadion gespielt hat. "Der FC Wangen war mir immer schon ein Begriff", sagt Wegmann über den Traditionsverein.

So war die Anfrage vom Sportlichen Leiter Ambs eine, die beim Ex-Profi Wegmann schnell verfing. Er zuckte auch nicht beim Blick auf die Verbandsligatabelle, in der der FCW der Landesliga entgegensteuerte – und dieser womöglich nur entging, weil die Saison ohne Absteiger beendet wurde. Ebenso wenig störte Wegmann, dass er den Verein sportlich neu aufstellen und zu neuem Erfolg führen soll, nachdem es in den vergangenen Jahren permanent gegen den Abstieg beziehungsweise sogar einmal eine Liga runter ging. Im Gegenteil. Wegmann blickt lieber nach vorn: "Das ist eine interessante Aufgabe für einen Trainer", sagt er. Er wolle auf Spieler aus der Region setzen, gerne jüngere, die er formen kann. Mit dem Blick auf den Kader und drei bereits feststehende Abgänge wird dem Ex-Profi auch nicht bange. Zwei oder drei neue Spieler brauche es, sagt Wegmann. Dann traut er der Mannschaft zu, auch in der kommenden Saison, wann immer diese beginnen möge, zu bestehen.

Offiziell tritt Uwe Wegmann sein Amt in Wangen am 1. Juli an. Er plant für Mitte Juli das erste Treffen mit allen Spielern und die ersten Einheiten. Weiter denkt er nicht: "Die Eckdaten sind ja noch nicht bekannt." Dank seiner geballten Profierfahrung lässt ihn die aktuelle Situation gelassen zurück. "Auch wenn es eine schwere Aufgabe ist, freue ich mich darauf", sagt Uwe Wegmann über den FC Wangen. Schließlich wird sie ihm dadurch versüßt, dass er sie im Allgäu angehen darf. Auch wenn es das württembergische ist.

Aufrufe: 026.6.2020, 17:30 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor