2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Viktorias Daniel Reiche (hinten) hat großen Respekt vor der Reserve von Borussia Dortmund. Archivfoto: Rainer Dahmen
Viktorias Daniel Reiche (hinten) hat großen Respekt vor der Reserve von Borussia Dortmund. Archivfoto: Rainer Dahmen

"Zitterfüße" ab jetzt verboten

Der FC Viktoria Köln erwartet die bislang ungeschlagene Reserve des BVB

Verlinkte Inhalte

Köln. Wenn Daniel Reiche spricht, wird dem Zuhörer beinahe warm ums Herz. Der Abwehrspieler des Fußball-Regionalligisten FC Viktoria Köln gehört zu der Spezies Fußballer, die tatsächlich etwas zu sagen haben. Reiche wirkt besonnen, ist klar im Ausdruck und findet die richtigen Worte — auch, wenn es um seinen Verein geht, bei dem er inzwischen im fünften Jahr unter Vertrag steht. Und natürlich ist dem 29-jährigen Innenverteidiger nicht entgangen, dass die Mannschaft in sieben Partien bereits zehn Gegentore kassiert hat, und die vornehmlich nach Standardsituationen.

Wer den gebürtigen Braunschweiger ein wenig kennt, wundert sich nicht, dass er dieses Dilemma auf seine Weise zu erklären versucht: „Wir sollten sehen, dass wir uns nicht zu sehr mit dieser Thematik beschäftigen, sonst bekommen wir bei jeder Ecke noch einen Zitterfuß”, sagt der einstige Profi des VfL Wolfsburg, der jedoch nicht unbedingt besorgt wirkt. Der Familienvater hat im Fußball schon zu viel erlebt, um Gegentreffer mit in den Feierabend zu nehmen. Zumal es ja auch so ist, dass sich die Höhenberger ein wenig gefangen haben: Spätestens nach dem 4:1-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf II scheint der Vorjahres-Meister wieder in der Spur zu sein.

An diesem Sonntag (15 Uhr, Sportpark Höhenberg) könnte das Team von Trainer Marco Antwerpen beweisen, dass es sich trotz zwölf Neuzugängen allmählich zu einer funktionierenden Einheit entwickelt. Gegner ist die Zweitvertretung von Borussia Dortmund, aktuell Dritter im Tableau. Im Gegensatz zu den Kölnern hat der BVB allerdings zwei Begegnungen weniger ausgetragen und noch kein Spiel verloren. Entsprechend respektvoll begegnet Daniel Reiche den Westfalen und meint: „Für uns muss es darum gehen, Kontersituationen zu unterbinden. Da sind sie höllisch gefährlich.”

Viktorias Trainer, der gegen Dortmunds U 23 auf die verletzten Sascha Herröder, Hamza Saghiri, Sven Kreyer und Sascha Eichmeier verzichten muss, freut sich auf die Auseinandersetzung mit dem Profinachwuchs: „Es ist wunderbar, gegen solche Mannschaften antreten zu können, weil sie mitspielen wollen. Hinten rein stellen gehört überhaupt nicht zu ihrer Philosophie vom Fußball.”

Die Zuschauer können sich also durchaus auf ein Offensiv-Spektakel einstellen: Denn auch die Verteidigung des BVB erwies sich bislang nicht unbedingt als sattelfest, ihr Torwart Dominik Reimann musste bereits neun Mal hinter sich greifen, und das in fünf Spielen. „Man sieht daran, dass sie auch Fehler machen”, hat Marco Antwerpen bemerkt. „Andererseits haben sie viel Qualität und junge Spieler, die sich zeigen wollen und einfach Bock auf diese Liga haben.”

Auch die Höhenberger Aktiven sollten in den nächsten Tagen großes Interesse an der Regionalliga haben: Nach der Partie gegen Dortmund gastiert die Viktoria am Mittwoch zunächst beim Wuppertaler SV. Am Samstag darauf erwarten die Kölner den KFC Uerdingen. „Zitterfüße” kann der FC Viktoria da nicht gebrauchen.

Aufrufe: 014.9.2017, 21:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger /Oliver LöerAutor