Zeven verliert in Unterzahl

Was war das für ein dämlicher Platzverweis von Simon Serra (45.). Der Defensivspieler kam für den verletzten Stürmer Kai Wennholz und flog nur 20 Minuten später nach einer Tätlichkeit vom Platz. "Das war total daneben und überflüssig", so ein einsichtiger Serra, der nach einem Zweikampf nach trat und die Rote Karte sah.

Es war aus Sicht der Gastgeber ein verrücktes Flutlichtspiel bei wolkenbruchartigem Regen. Die Truppe um Spielertrainer Björn Mickelat erwischte einen Auftakt nach Maß, setzte zunächst spielerische Akzente. Nach einer sehenswerten Kombination über Toni Schulz und Wennholz, erzielte Tobias Mannke das 1:0 aus Nahdistanz (2.).

Auf der Gegenseite stand Keeper Malo Ehlen im Mittelpunkt, parierte reaktionsschnell einen Schuss des freistehenden Angreifers Maximilian Schulwitz zur Ecke (5.). Und Innenverteidiger Maurin Rädiger klärte im letzten Moment gegen den einschussbereiten Ibrahim Koua (21.). Der nächste Versuch der Gäste saß, Goalgetter Schulwitz schloss zum 1:1 ab (24.). Doch Mannke hätte nach einem Pass von Schulz in die Schnittstelle der Viererkette den alten Abstand wieder herstellen können, scheiterte knapp (26.).

Die Schlussviertelstunde hatte es dann in sich. Nach einem plumpen Foul von Verteidiger Fynn Graß verwandelte Schulwitz den fälligen Strafstoß zum 2:1 (30.). Den Treffer stecken die Gastgeber allerdings locker weg machten Druck und glichen nach einem Zuspiel von Sercan Durmaz durch Mannke zum 2:2 aus (37.). "Das war spielerisch und kämpferisch stark was wir in den ersten 45 Minuten geboten haben. Wobei das Foul von Simon völlig unnötig war. Damit erwies er der Mannschaft einen Bärendienst", so der verletzte Lars Brand.

"Das war fußballerisch in der ersten Halbzeit einfach zu wenig", kritisierte Sascha Lindhorst. Der FC-Coach reagierte, stellte taktisch um und beorderte Mirco Temp ins Mittelfeld. Das griff, denn der Defensivspieler sorgte für eine 3:2-Führung (55.). Und nur sieben Zeigerumdrehungen später legte Temp das 4:2 mit einem herrlichen vertikalen Pass für Schulwitz auf, der knallhart abschloss und seinen dritten Treffer erzielte.

"Ich bin stolz auf meine Truppe, die in Unterzahl bis zum Abpfiff alles gegeben hat. Wir sind nach dem 2:4 zurückgekommen und am Ende war sogar ein Remis drin", sagte Mickelat, der das 3:4 über Rädiger einleitete. Der mitgelaufene Graß schloss das Zuspiel des Innenverteidigers überlegt ab (80.). Danach bliesen die Gastgeber zur Aufholjagd, hätten durch Mickelat ausgleichen können (85.). "Nach dem 4:2 hätten wir alles klar machen müssen", so Coach Lindhorst, der zwei Hochkaräter von Katip Tavan und Koua notierte (71./74.). Und Zevens Co-Trainer Benjamin Ulrich meinte: "Ein Punkt wäre verdient gewesen."

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