2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Mit Elan und Neuzugängen sind die fünf Hochrheinteams im überbezirklichen Fußball in die Vorbereitung gestartet. | Foto: Norbert Kreienkamp
Mit Elan und Neuzugängen sind die fünf Hochrheinteams im überbezirklichen Fußball in die Vorbereitung gestartet. | Foto: Norbert Kreienkamp

Die Hochrhein-Clubs im Vorbereitungscheck

Die Verbands- und Landesligisten aus dem Bezirk sind in die Vorbereitung gestartet +++ Wer ist neu dazugekommen, wer hat die Clubs verlassen?

Die Vorbereitungszeit im Fußballsommer ist relativ kurz, weitaus mehr Zeit steht im Winter zur Verfügung. Nach mehreren Wochen Freizeit heißt es für die Kicker wieder: Kondition bolzen, Schwachstellen beseitigen, Neuzugänge integrieren. Die Lage bei den Verbands- und Landesligisten aus dem Bezirk im Überblick.
FV Lörrach-Brombach Seine Verbandsligatauglichkeit hat der FV Lörrach-Brombach schon in seinem ersten Jahr nachgewiesen. Platz vier genügt völlig als Expertise. Und auch im zweiten Jahr nach dem Aufstieg zählt der Club ligaweit nicht zu den Teams, auf die sich die Konkurrenz freut. Spielfreudig, homogen, gut organisiert klingt nicht nach leichter Beute. Das Problem ist allerdings, dass der FVLB sich mit schlafmützigen Aktionen in der Defensive recht regelmäßig selbst ein Bein gestellt hat, was sich in der Tabelle mit dem Sturz von Platz vier (sechster Spieltag) auf zwölf niedergeschlagen hat. Allerdings ist Trainer Enzo Minardi mit Blick auf die defensiven Makel optimistisch.

Seit dem 28. Januar läuft die Vorbereitung, und "wir arbeiten intensiv dran", so Minardi, der Zuwachs für die Abwehr bekam. Roberto Billeci werde den FVLB nach Ende dieser Saison verlassen, doch nach Rückkehr von seiner Weltreise wird er trotz Studiums in Pforzheim in der Frühjahrsrunde im Lörracher Kader stehen und "hoffentlich fast alle Spiele machen", so Minardi. Billeci ist ein Spieler der Marke "Turm in der Schlacht", eine dieser robusten Abwehr-Kanten, die man lieber im eigenen Team hat. Eine verlässliche Größe. Dann hofft Minardi, dass der vorerst noch verletzte Neuzugang Leon Riede ("Er ist gelernter Innenverteidiger") mit Billeci ein stabiles Duo bildet, auch habe der junge Kevin Meier einen Schritt gemacht. "Er ist robuster geworden, hat mehr Ruhe am Ball und spielerische Fortschritte gemacht." Wo der Zug bei den weiteren Neuzugängen hingeht, ob Erste oder Bezirksligakader, werde sich zeigen. Zumindest Angelo Di Palma (FC Tiengen) müsse noch "konditionell zulegen".

Zugänge: Leon Riede (19, Abwehr, SV Weil), Maxime Barudio (24, Mittelfeld, SC Wyhl), Angelo Di Palma (28, FC Tiengen), Patrik Kierzek (28, beide Sturm, Olympia Basel). Abgänge: Joshua Kopp (19, SV Herten).

SV Weil Fast ein wenig verblassen die ersten sechs Monate dieser Landesliga-Spielzeit beim Blick auf die Tabelle: Zwei Punkte auf Platz zwei und deren vier auf Rang drei klingen kaum angemessen für die bis dato gelungene Runde des SV Weil: Als gefühlter Dominator trat der Tabellenführer auf. Doch nur vier Punkte aus den letzten drei Spielen 2018 haben Eindruck und Bilanz getrübt, was Perseus Knab, der sportliche Leiter, nicht nur negativ bewertet. "Das ist irgendwie auch ganz gut so", die Sinne seien wieder etwas geschärft worden. Die Testspielergebnisse waren noch nicht prickelnd, doch die Vorbereitung läuft noch nicht lang. Ungeachtet dessen gehen die Weiler die Frühjahrsrunde als Favorit an (Start: 9. März gegen Emmendingen), und auch um diesen Status zu halten, und womöglich tatsächlich nach fünf Jahren in die Verbandsliga zurückkehren zu können, haben die Weiler ihren Kader etwas aufgepeppt. Die vollzogene Rückkehr Igor Dodiks ist zwar auch eine Reaktion auf die Verletzung von Julien Theobald (20), in der bisherigen Runde hat Theobald fast alle Spiele absolviert (17). Zudem ist Sandro Kellers zeitnahe Entwicklung nach langer Pause (Unfall) ungewiss, Dodik könnte also einspringen müssen.

Mit Sidi Tindano (FV Lörrach-Brombach II) wurde aber ein vielversprechendes Talent dazugeholt, der 19-Jährige hat einige Verbandsligaminuten und erweitert die Offensiv-Optionen von Trainer Tobias Bächle. "Ich hatte gehört, dass er mit einem Wechsel liebäugelt, da habe ich bei ihm angefragt und er hat sich schnell für uns entschieden", sagt Knab. Tindano hat in den Jugendligen große Effizienz gezeigt, 2017/18 war er mit 22 Treffern Torschützenkönig der U-19-Verbandsliga. Dazu kam Alexander Schneider (19, NK Pajde Möhlin) und nur Leon Riede wurde abgegeben. 24, 25 Spieler umfasst der Kader, das sollte reichen, um auch für Unwägbarkeiten gewappnet zu sein. Und um das Mannschaftsgefühl weiter zu stärken geht es in vier Tagen für ein Team-Wochenende in den Schwarzwald.

Zugänge: Igor Dodik (31, Tor, Olympia Basel), Sidi Tindano (19, Sturm, FV Lörrach-Brombach II), Alexander Schneider (19, Mittelfeld, NK Pajde Möhlin). Abgänge: Leon Riede (19, FV Lörrach-Brombach).

VfR Bad Bellingen Die Premierensaison in der Landesliga verläuft für den VfR Bad Bellingen recht erfolgreich, doch könnte der Vorsprung auf die Abstiegszone (ein Punkt) größer sein. Gegen Jahresende schwächelte der Tabellenelfte, holte aus den letzten vier Partien nur noch einen Zähler. Schon früh hatte Coach Werner Gottschling vor den negativen Folgen eines langen Fußballjahres ohne eine ausreichend lange Sommerpause gewarnt. Der Akku seiner Spieler war leer, "wichtig war, dass die Jungs wieder den Kopf freibekommen", so Sportchef Stephan Hoßlin. Ihre (konditionellen) Hausaufgaben hätten die Spieler gemacht, am 28. Januar war Trainingsauftakt, nun werde "im taktischen Bereich gefeilt".

Vier Neuzugänge sollen dem Kader mehr Tiefe verleihen, Yannick Müller und Nicolas Zimmermann die Defensive stabilisieren. Codrut-Stefan Lirca ist im zentralen Mittelfeld sowohl defensiv als auch offensiv einsetzbar, er könnte ein Kandidat sein, um die Lücke von Christian Ophoven zu schließen. Der Leitwolf könne berufsbedingt nur noch "eher selten", so Hoßlin, für den VfR auflaufen. Der vierte Neuzugang Maximilian Ernst befindet sich in der Warteschleife, er sah seinen Platzverweis im Dress des FC Auggen II zu einem ungünstigen Zeitpunkt: vor der Winterpause. Nach seiner Roten Karte ist der 20-Jährige noch für drei Pflichtspiele gesperrt - und bis er diese Sperre abgegolten hat, darf er auch in Freundschaftsspielen nicht mitwirken. So fehlte er bei den torreichen Tests gegen Amicitia Riehen (5:3) und TuS Kleines Wiesental (3:4). Die Torflut sieht Hoßlin gelassen , schließlich "wurde einiges ausprobiert". Ab Mittwoch steht nun der heimische Winter Cup an, der mit den Verbandsligisten FC Auggen und FV Lörrach-Brombach sowie dem Schweizer Viertligisten FC Black Stars Basel wieder hochklassig besetzt ist.

Zugänge: Maximilian Ernst (20, FC Auggen II), Codrut-Stefan Lirca (30, beide Mittelfeld, SV Sulzburg), Yannick Müller (25, FV Lörrach- Brombach II), Nicolas Zimmermann (27, beide Abwehr, FC Kandern). Abgänge: keine.

FSV Rheinfelden Einmal nicht in den Abstiegskampf verwickelt zu sein, dieses Ziel musste der FSV Rheinfelden frühzeitig abhaken. Selbst die Hoffnung, nicht auf einem Abstiegsplatz zu überwintern, erfüllte sich für den Landesligisten nicht. Immerhin: Der FSV (13.) hält Anschluss an das Tabellenmittelfeld. Als zentralen Problemfaktor benennt Sportchef Joachim Sperker, dass "im letzten Drittel zu wenig kam", zudem ließen die Rheinfelder zu oft die Effizienz vermissen. Abhilfe könnte Rückkehrer Giuseppe Catanzaro (SV 08 Laufenburg) schaffen, der für den FSV in der Landesligasaison 2014/15 einst 19 Treffer erzielte. Doch der 30-Jährige war seit Anfang September verletzt ausgefallen und benötige daher noch ein paar Wochen Zeit, so Sperker. Die personellen Veränderungen in der Winterpause sind überschaubar, mit dem Franzosen Lionel Schott (32) kommt ein auch höherklassige erfahrenener Akteur hinzu, der seine fußballerische Ausbildung beim FC Basel genoss und sowohl in den zentralen Mittelfeldpositionen als auch in der Innenverteidigung zum Einsatz kommen kann.

Vor zwei Wochen stieg das FSV-Team ins Training ein, in den Testspielen blieben die Rheinfelder gegen die Bezirksligisten FC Wittlingen (2:3) und SV Herten (2:2) zwar ohne Sieg, doch misst Sperker den Resultaten in der Vorbereitung keine allzu hohe Bedeutung bei, schließlich werde in der derzeitigen Phase "viel probiert. Interessant wird es in den letzten zwei Wochen, dann weiß man, wo man steht". Eine jeweils üppig besetzte Bank - gegen Wittlingen waren es neun Spieler - verspricht derweil einen im Optimalfall leistungsfördernden Konkurrenzkampf. Das Trainerduo Marc Jilg/Anton Weis hat folglich die Qual der Wahl.

Zugänge: Michael Aselborn (20, SV Weil II), Giuseppe Catanzaro (30, beide Sturm, SV 08 Laufenburg), Lionel Schott (32, Mittelfeld, FC Brunstatt/F). Abgänge: Ciro Di Feo (23), Simon Kleiner (26, beide Abwehr/SV Herten), Fabian Venturiero (23, Mittelfeld, Ziel unbekannt).

FC Tiengen Vor einem Jahr übernahm Oliver Neff den Trainerposten beim FC Tiengen. Und irgendwie kommt ihm die Situation bekannt vor. Ob in der Winterpause 2018, im darauf folgenden Sommer oder nun im Februar 2019: Der Landesligist steht erneut vor der Aufgabe, "eine neue Mannschaft zu formen", wie Neff konstatiert. Dies in gewohnt unaufgeregtem Ton, der 45-Jährige hat sich mit den Gegebenheiten am Langenstein arrangiert. Die Fluktuation in der Winterpause ist mit vier Neuzugängen und sieben Abgänge enorm, woraus auch resultiert, dass "wir weiter dünn besetzt sind", sagt Neff, der zudem betont: "Wir wollten uns nicht auf Brechen und Biegen verstärken", die Tiengener wollen zukünftig verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzen und beschreiten diesen Weg auch im Abstiegskampf. Zu jenen Jugendspielern zählt auch Romeo Schilling. Noch ein paar Tage muss der Mittelfeldspieler indes warten, ehe er ab seinem 18. Geburtstag auch bei den Aktiven einsatzberechtigt ist - am Wochenende ist's soweit.

Acht Zähler Rückstand auf das rettende Ufer muss der Tabellenvorletzte in der Frühjahrsrunde aufholen, die Mission Klassenerhalt wolle man "mit Selbstvertrauen und ohne Druck" angehen, so Neff, der seine Mannschaft am 29. Januar zum Trainingsauftakt gebeten hatte. Der erste Test gegen den Bezirksligisten TuS Bonndorf "verlief holprig", nicht nur wegen den widrigen Witterungsbedingungen, welche zum Abbruch in der zweiten Halbzeit (0:4) führten. Allzu viele Erkenntnisse bot die Partie für den Tiengener Coach noch nicht, auch weil ihm nicht alle Landesligaakteure - darunter der zuletzt verletzte Tomas Masek - nicht zur Verfügung standen.

Zugänge: Nagip Bujupi (Sturm, SV Lottstetten), Sascha Guarino (FC Dietikon/CH), Max Le (18, SG Weilheim U 19), Romeo Schilling (17, alle Mittelfeld, eigene Jugend). Abgänge: Vassilios Dimitriadis, Alberto Di Girolamo (28, beide Mittelfeld, beide VfB Waldshut), Angelo Di Palma (28, Sturm, FV Lörrach-Brombach), Albin Hashani (24), Cristian Parrino (25, beide Mittelfeld, beide SV Rheintal), Diego Melis (29, Abwehr, Italien), Harun Zengin (Sturm, FC Erzingen).
Aufrufe: 013.2.2019, 12:00 Uhr
Uwe Rogowski und Matthias Konzok (BZ)Autor