2024-05-02T16:12:49.858Z

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Künftig nicht mehr in unterschiedlicher Spielkleidung: Die Fußball-Kreisligisten FC Schmiechtal und FC Schelklingen-Alb (hier in einem Testspiel) bilden zur Saison 2021/22 eine Spielgemeinschaft für ihre Männermannschaften. Bei der Jugend kooperieren
Künftig nicht mehr in unterschiedlicher Spielkleidung: Die Fußball-Kreisligisten FC Schmiechtal und FC Schelklingen-Alb (hier in einem Testspiel) bilden zur Saison 2021/22 eine Spielgemeinschaft für ihre Männermannschaften. Bei der Jugend kooperieren – Foto: Foto: FC Alb/Markus Denzel
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FC Schmiechtal und FC Alb bilden SGM

Bei der Jugend kooperieren der FC Schelklingen-Alb und der FC Schmiechtal schon länger. Zur Saison 2021/22 wollen die beiden Fußball-Kreisligisten auch bei den aktiven gemeinsame Mannschaften stellen. Was die Beweggründe für diesen Schritt sind und was beide Vereine planen.

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Schelklingen / sz - Die Fußball-Kreisligisten FC Schelklingen-Alb und FC Schmiechtal werden zur Saison 2021/22 eine Spielgemeinschaft bilden. Dies gaben die Vereine, die in der Jugend schon seit Längerem kooperieren, bekannt. Der Grund für das Zusammengehen nun auch bei den Aktiven ist, dass die Zahl der Spieler in den jeweiligen Mannschaften perspektivisch zurückgeht. Die neue Spielgemeinschaft will in der kommenden Saison mit drei Mannschaften im Spielbetrieb teilnehmen, zwei aktive und eine Reserve.

"Immer mehr Vereine in der Region stehen vor den Herausforderungen des demografischen Wandels", heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung des A-Kreisligisten FC Schelklingen-Alb und des B-Kreisligisten FC Schmiechtal. "Die Jahrgangslisten aus dem Jugendbereich werden immer dünner und immer weniger Spieler stehen den Vereinen im aktiven Bereich zur Verfügung."

Reserve teils nur mit neun Spielern

Adrian Dreß, Fußball-Abteilungsleiter des FC Schelklingen-Alb, veranschaulicht gegenüber der SZ die zunehmende Spieler-Knappheit: "Auf dem Papier denkt man, dass man genügend Spieler hat", doch stehe nur ein Teil davon tatsächlich zur Verfügung. Bei der Reserve des FC Alb ist das schon in der laufenden Saison zu spüren. Teils sei die Reserve des A-Ligisten nur mit neun Spielern angetreten, sagt Dreß. Die Möglichkeit von Begegnungen neun gegen neun bietet der WFV seit wenigen Jahren mit dem Flex-Modell für Mannschaften aus den untersten Spielklassen sowie für Reserven. Doch auf Dauer ist das eine Gratwanderung, gerade wenn etliche ältere Spieler im Kader sind.

Recht hohe Zahl an Ü30-Spielern

Dabei sind aus Sicht des FC Alb und des FC Schmiechtal Reservemannschaften für das dauerhafte Fortbestehen einer ersten Mannschaft wichtig. "In dieser Saison konnten beide Vereine noch mit jeweils zwei Mannschaften (Aktive und Reserve) an den Start gehen. Die Anzahl der Spieler Ü30 ist bei beiden Mannschaften aber relativ hoch und die Jahrgangslisten aus dem Jugendbereich sind sehr überschaubar", sagt Michael Blankenhorn. Der Vorsitzende des FC Schelklingen-Alb führt weiter aus: "Die Folge dieser Entwicklung wäre gewesen, dass über kurz oder lang jeder der Vereine nur noch eine Mannschaft hätte stellen können. Die Abmeldung der Reservemannschaft ist der Anfang vom Ende einer erfolgreichen ersten Mannschaft."

"Viele kennen sich aus der Jugend"

Genau diese Situation wollen beide Vereine verhindern und bündeln daher nun auch bei den Aktiven die Kräfte. "Viele unserer Spieler kennen sich bereits aus der Jugend. Wir glauben daran, dass die Spielgemeinschaft sportlich wie auch kameradschaftlich Früchte tragen kann", sagt Armin Mutschler, Vorsitzender des FC Schmiechtal. Beim FCS ist die Not nicht akut, aber personelle Probleme sind ohne Gegensteuern absehbar. Man dürfe nicht nur den Ist-Zustand betrachten, sondern müsse auch in die Zukunft blicken, so Mutschler. Seinen Worten zufolge sind mehr als ein Dutzend Spieler der "Ersten" und der Reserve des FCS älter als 30 und aus der Jugend rücken nur wenige nach. Zudem wisse man in Corona-Zeiten nicht, wer aufhöre.

Beide Vereine stellen daher schon jetzt Weichen und streben eine Spielgemeinschaft für die Saison 2021/22 an. Es ist aktuell geplant, mit drei Mannschaften an den Start zu gehen (Kreisliga A, Kreisliga B und Reserve Kreisliga B).

Sportanlagen beider Vereine sollen genutzt werden

Bei der Festlegung der Spiel- und Trainingsorte soll auf eine "Ausgewogenheit" zwischen den Vereinen und einzelnen Spielstätten geachtet werden, heißt es in der Mitteilung. Dies unterstreicht FC-Alb-Abteilungsleiter Adrian Dreß. "Wir werden darauf achten, dass die Sportanlagen beider Vereine genutzt werden." Zwei Anlagen sind es beim FC Schelklingen-Alb, der 1986 aus den nach vor bestehenden TSV Ingstetten und FC Justingen hervorgegangen ist. Bis heute spielt der FC Alb in einem wechselnden Rhythmus in Ingstetten und Justingen. Der FC Schmiechtal, 1991 von den Fußballern der Stammvereine TSV Schmiechen und SSV Hütten gegründet, hatte lange Zeit zwei Spielstätten. "Seit zwei Jahren konzentriert sich aber alles in Schmiechen", sagt FCS-Vorsitzender Armin Mutschler.

Gemeinsame Jugendmannschaften

Eine Zusammenarbeit der Nachbarklubs FC Schelklingen-Alb und dem FC Schmiechtal ist nicht neu. Die rückläufige Zahl an Nachwuchsspielern in beiden Vereinen hatte vor einiger Zeit zur Bildung gemeinsamer Jugendmannschaften geführt, woran Armin Mutschler erinnert: "Genau die gleiche Situation hatten wir in der Jugend vor zwölf Jahren. Damals hat dies zu einer Spielgemeinschaft zwischen dem FC Schelklingen-Alb und dem FC Schmiechtal geführt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich das aus dem Jugend- auf den Aktivenbereich überträgt", so Mutschler.

Erweiterung der SGM bei Aktiven nicht ausgeschlossen

In der Jugend ging man vor einigen Jahren noch einen Schritt weiter und kooperiert zusätzlich mit dem FV Schelklingen-Hausen – angefangen mit den A-Junioren wurden Jahr für Jahr weitere Jahrgänge der drei Vereine in der SGM Schelklingen zusammengeführt. Inzwischen seien alle Jugendteams in die SGM integriert. Ein Modell der Zukunft auch für die aktiven Mannschaften des FV Schelklingen-Hausen, FC Schelklingen-Alb und FC Schmiechtal? "Wir lassen die Tür jederzeit offen", sagt Armin Mutschler vom FC Schmiechtal. Genauso sieht es Adrian Dreß vom FC Alb.

Aktuell jedoch steht dies nicht zur Diskussion, darauf hatten der FC Schelklingen-Alb und der FC Schmiechtal schon in ihrer gemeinsamen Pressemitteilung verwiesen. "Die Betroffenheit der einzelnen Vereine findet zeitlich versetzt statt. Den FC Alb und den FC Schmiechtal betrifft es relativ zeitnah, den FV Schelklingen-Hausen erst in ein paar Jahren", heißt es in dem Schreiben.

Details werden im kommenden Jahr besprochen

Der FC Schelklingen-Alb und der FC Schmiechtal entschlossen sich jetzt dazu, zur Saison 2021/22 eine Spielgemeinschaft zu bilden. Der Name der neuen SGM werde sich an den Vorgaben des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) orientieren, so Adrian Dreß. Offen ist die Reihenfolge die Vereinsnamen in der SGM. "Die Detailplanung startet im kommenden Jahr", sagen Dreß und Mutschler. Darunter fallen dann auch personelle Fragen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist für beide Vereine vor allem eines wichtig: "Wir wissen, dass wir zusammen etwas machen wollen."

Aufrufe: 017.12.2020, 19:16 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor