2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Imago Images

SV Straelen: Van Benthem und Kader überzeugen nach "langem Leidensweg"

Beim Sieg des SV Straelen gegen den FC Schalke 04 überzeugten Jelle van Benthem und Cagatay Kader: Der eine gehörte zur starken Abwehr, der andere traf doppelt.

Jelle van Benthem musste neun Monate auf sein erstes Ligaspiel für den SV Straelen warten, gegen den FC Schalke II überzeugte er dann sofort. Auch Cagatay Kader hatte eine schwierige Hinrunde und zeigte bei seinen zwei Toren seine besonderen Qualitäten.

Neun Monate ist es inzwischen her, dass Jelle van Benthem beim SV Straelen unterschrieben hat. Dass es so lange dauern würde, bis er endlich sein erstes Ligaspiel für den neuen Klub bestreiten würde, damit hat wohl niemand gerechnet. "Er hatte einen langen Leidensweg", sagte Trainer Benedict Weeks nach van Benthems Debüt beim 2:0 gegen den FC Schalke.

Mittlerweile sei der Niederländer richtig angekommen und fühle sich wohl in Straelen, sagte Weeks noch. Vor allem aber ist er fit - und war am Samstag, als er erstmals seit September überhaupt im Kader stand, direkt 90 Minuten gefordert. Van Benthem hatte die schwierige Aufgabe, Kapitän Ferry de Regt zu ersetzen, der sich ebenso wie Aram Abdelkarim und Kevin Weggen in den Tagen vor dem Spiel gegen Schalke verletzt hatte und erstmals in dieser Saison nicht dabei sein konnte.

Straelens Trainer Weeks lobt van Benthem

"Er hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht", lobte Weeks seinen Innenverteidiger und meinte damit bestimmt auch ein bisschen die gesamte Abwehr. Denn die ließ gegen die Mannschaft aus der Gelsenkirchener Knappenschmiede beinahe gar nichts zu, sodass Robin Udegbe, der die Kapitänsbinde trug, in seinem Kasten fast schon arbeitslos war. So hatte er eben Zeit, um in der 23. Minute seine Rolle als Spielführer auszufüllen und ein ernstes Wort mit Schiedsrichter Christian Scheper zu sprechen, nachdem dieser trotz eines fiesen taktischen Fouls von Marouane Balouk an Vedran Beric keine Gelbe Karte zeigte.

Udegbes Voraussage, dass es dann ab jetzt auf beiden Seiten sehr ruppig zugehen würde, bewahrheitete sich aber nicht. Abgesehen von einigen Nickeligkeiten war es ein faires Spiel, bei dem die Schalker trotzdem unzufrieden waren mit dem Unparteiischen. Unzufrieden dürften sie aber auch mit sich selbst gewesen sein, weil sie nach vorne einfach nichts zustande brachten. "In 90 Minuten nur drei Torschüsse auf so einem kleinen Platz, das sagt schon alles. Dann hast du verdient verloren", meinte Schalkes Trainer Torsten Fröhling.

Der Plan der Gäste war es, auf dem engen Kunstrasen mit kleinen, wendigen und technisch versierten Spielern zu agieren und auch mal in den Strafraum einzudringen, "aber wir sind immer wieder abgedreht", bemängelte Fröhling. "Dass, was wir im Training zeigen, ist nicht ansatzweise das, was wir heute auf den Platz gebracht haben." Sein Gegenüber Weeks, der bei Ansicht der Aufstellung schon den Plan erkannt hatte, konnte also sehr zufrieden sein mit seinem Defensivverbund, der an diesem Tag nicht zu überwinden war.

Cagatay Kader hat das Abschlussglück gefunden

Und natürlich konnte er zufrieden sein mit Cagatay Kader, der mit seinen zwei Toren das Spiel entschied. Der Stürmer scheint immer besser in Form zu kommen. Genau wie van Benthem habe Kader in der Hinrunde auch Pech gehabt, erklärte Weeks. Neben einem gebrochenen Zeh musste er mehrere Wochen in Quarantäne wegen Coronafällen im direkten Umfeld: "Wenn einer dreieinhalb Monate raus ist, dann braucht er seine Zeit, bis er wieder voll da ist."

"Voll da" ist der Angreifer inzwischen offenbar: Schon bei der 1:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach II vor zwei Wochen traf er und hatte noch einige Torchancen, bei dem ihm das "Abschlussglück" fehlte, wie Weeks sagte. Nach eingängigem Videostudium machte es Kader gegen Schalke besser: Erst nagelte er einen Ball aus der zweiten Reihe in den Winkel, dann verwertete er eiskalt einen Fehler in Schalkes Abwehr.

Wenn der 23-Jährige so weiter macht, werden seine Qualitäten für Straelen noch ein ganz wichtiger Faktor im Kampf um den Klassenerhalt. Denn obwohl der SVS jetzt an Schalke vorbei ist und neun Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge hat, geht es in erster Linie weiterhin darum. Und auf dem Weg dorthin geht es weiter Schlag auf Schlag: Am Mittwoch gastiert Straelen in Oberhausen, dann steht das Auswärtsspiel in Rödinghausen auf dem Programm.

Hier geht es zur Einzelkritik des SV Straelen gegen den FC Schalke II.
Aufrufe: 021.2.2021, 10:00 Uhr
Stefan JanssenAutor