„Wir sind natürlich sehr zufrieden mit der Hinserie“, betont RWK-Trainer Daniel Halfar. „Aber TuRa Löhne sitzt uns im Nacken und wartet nur auf eine Schwächeperiode von uns.“ Obwohl die Elsestädter nicht ein Spiel verloren und nur zweimal gegen den Kreisnachbarn aus Herringhausen sowie gegen Dielingen die Punkte teilten, liegt TuRa Löhne nur einen Zähler hinter dem Klassenprimus. Schon am vierten Spieltag nach dem Winter kommt es dann Mitte März zum womöglich vorentscheidenden Aufstiegskracher an der Else. „Mit Sicherheit wird das ein Schlüsselspiel für uns und für den Aufstieg“, weiß auch Halfar. „Aber auch das Spiel bringt nur drei Punkte. Wenn wir gegen TuRa gewinnen, danach aber drei Spiele verlieren, sind wir plötzlich Zweiter.“
Die Vorbereitung für den langen Aufstiegs-Schlussspurt verlief auf den ersten Blick eher schleppend. Ein 3:3 gegen den Bezirksligasiebten TSV Oerlinghausen und ein krachendes 1:7 gegen den Landesligaspitzenreiter Preußen Espelkamp scheinen eine klare Sprache zu sprechen. Doch der Ex-Profi widerspricht sofort: „Die Testspiele waren uns in diesem Jahr egal. Deswegen hatten wir auch nur so wenige angesetzt. Ich wollte viel mehr im Training arbeiten.“ Und woran wurde dabei genau gearbeitet? „Klingt komisch, ist aber tatsächlich so: An allem“, grinst Halfar. „Wir haben sowohl individualtaktisch als auch gruppentaktisch sehr viel trainiert. Es war quasi ein Rundum-Paket.“ Der letzte Test vor dem Ligaauftakt (TuS Tengern II, 16. Februar) gegen die Zweitvertretung des SV Rödinghausen ist dem Sturmtief Sabine zum Opfer gefallen.
Einen großen Anteil am Aufstiegsrennen wird aber mit Sicherheit Neuzugang Kordian Rudzinski haben. Der 32-jährige Routinier kam im Januar von Ligakonkurrent TuRa Löhne und machte direkt ordentlich Eindruck. „Es war fast unglaublich. In seinem ersten Spiel (gegen Espelkamp Anm. d. Red.) übernahm er sofort die Mannschaftsführung und spielte, als wäre er schon drei Jahre bei uns“, lobt Halfar.
Rudzinski bringt natürlich auch die Erfahrung aus einer Regionalligasaison bei Rot-Weiß Essen mit.
„Vielleicht ist er der X-Faktor, der uns bisher noch gefehlt hat. Ich habe ihn in den letzten Jahren schon drei, vier Mal spielen sehen und wusste: Den brauch ich“, sagt der RWK-Coach. Bei den Löhnern lief Rudzinski in der Hinrunde 14 Mal auf und erzielte drei Tore.
In seiner zweiten Saison an der Else könnte Daniel Halfar in diesem Jahr sogar doppelt Grund zur Freude haben. Denn auch seine alte Liebe – der DSC Arminia Bielefeld – steht bekanntlich an der Tabellenspitze und schielt mit einem Auge schon auf die erste Liga. „Es ist natürlich schön zu sehen, dass es bei der Arminia wieder bergauf geht“, sagt der Ex-Profi. Er hatte 2007 bis 2009 44 Bundesligaspiele beim DSC gemacht.
Blöd nur, dass sowohl das letzte Spiel der Arminia (Heimspiel gegen Heidenheim) als auch das vorletzte Saisonspiel von RWK (Heimspiel gegen BV Stift-Quernheim) auf Sonntag, den 17. Mai, terminiert ist. „Ich bin häufig noch auf der Alm und würde natürlich auch gerne den Aufstieg vor Ort feiern, meine eigene Mannschaft geht aber nun mal vor. Den kann ich bestimmt auch besser helfen, der DSC schafft das auch allein“, hofft er zumindest. Zum Aufstiegsbierchen würde Halfar in Bielefeld aber auf jeden Fall vorbeischauen.