Aufsichtsrat tritt zurück, keine Mannschaft in Sicht - Quo vadis RWE?

Im letzten September wurde der Aufsichtsrat als Kontrollorgan bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des FC Rot-Weiß Erfurt e.V. gewählt. Doch nun trat das Gremium geschlossen zurück - aufgrund fehlender Perspektive im Insolvenzverfahren und auf Wunsch potentieller Sponsoren. ‟Unser aufgestelltes Konzept lässt sich in der aktuellen Situation und unter den vom Insolvenzverwalter vorgegeben Freigabebedingungen nicht umsetzen. In den vergangenen Tagen hat eine Gruppe von Sponsoren erklärt, dass sie bereit ist, den Verein durch einen erheblichen Betrag unterstützen zu wollen. Diese Gruppe hat dabei als explizite Bedingung mitgeteilt, dass ausschließlich neue Mitglieder den Aufsichtsrat besetzen sollen. Der Aufsichtsrat hat daraufhin in Abstimmung mit den weiteren Vereinsgremien entschieden, dem Wunsch der Sponsoren nach zu kommen.”, heißt es in der Erklärung.

Kommissarisch wird Dr. Steffen Böhm als Aufsichtsratvorsitzender im Amt bleiben, damit der Aufsichtsrat beschlussfähig bleibt. Dies ist möglich, da Rechtsanwalt Reike Meyer und Jochen Hofmann in das Gremium kooptiert wurden. Neben einem neuen Aufsichtsrat sucht der Verein auch einen neuen Präsidenten. Die BILD-Zeitung berichtet, dass hierfür Dieter Steiger - bisheriger Ehrenratsvorsitzende bei RWE - kandidieren wird.

Bei allen strukturellen und finanziellen Problemen des insolventen Klubs aus der Landeshauptstadt, scheint aktuell die sportliche Perspektive vollkommen ausgeblendet. Nach der Insolvenz und dem Rückzug aus der Regionalliga, will der Verein ab September in der Oberliga Nordost Süd an den Start gehen. Doch weder die Trainerpersonalie noch die Zusammensetzung des Kaders scheinen bisher geklärt. Hier sitzt den Verantwortlichen nicht nur das fehlende Geld sondern wohl auch die Zeit im Nacken.