Sander und Yagci sorgen für den Espelkamper Derbysieg

„Das war das erste Mal seit vier Jahren, sonst ging der Auftakt immer in die Hose“, freute sich Lang, als er nach dem Spiel seinen Jungs gratuliert und die Gegner abgeklatscht hatte. Weniger zufrieden war logischerweise sein Trainer-Kollege vom TuS Dielingen, Sebastian Schmidt. „Das Ergebnis spricht für sich. Preußen hat verdient gewonnen. Vielleicht auch, weil sie mit dem Kunstrasen besser zurechtgekommen sind“, so Schmidt.

Das Spiel war kurzfristig vom Albert-Pürsten-Stadion auf den Kunstrasenplatz verlegt worden. „Ziel ist es eigentlich, immer im Stadion zu spielen. Der Platz war aber dermaßen tief, dass wir ihn damit sehr wahrscheinlich zerstört hätten“, erklärte Alexander Lang die Maßnahme. Die Preußen kamen zu Spielbeginn besser zurecht, während die Dielinger kaum in die Zweikämpfe kamen. So boten sich enorme Freiräume für die Gastgeber, die diese schon nach einer Viertelstunde nutzten. Rene Freimuth, der ein gutes Spiel auf der linken Außenbahn machte, schlug eine weite Flanke aus dem Halbfeld, Tibor Sander wurde am langen Pfosten nicht angegriffen und nickte zum 1:0 ein (15.).

Zuvor hatte er mit einer Direktabnahme knapp vorbei gezielt (3.) und auch Bjarne Adick hatte nach einem Eckball schon die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber an Dielingens gutem Schlussmann Daniel Riemer (8.). Dielingen fand auch im weiteren Verlauf kaum statt und musste noch einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Nach einem Schlag auf das Sprunggelenkt konnte Verteidiger Stefan Lekon nicht weitermachent. Kurz vor dem Seitenwechsel bekamen die Gäste die große Chance zum Ausgleich geschenkt.

In einem Zweikampf in harmloser Position an der Grundlinie riss Sean Davy völlig unnötig Dielingens Jammeh um, Schiedsrichter Peters zeigte auf den Elfmeterpunkt. Es passte jedoch zum Dielinger Spiel, das David Schmidt diesen Strafstoß nicht verwandeln konnte. Den mit wenig Selbstvertrauen getretenen Ball parierte Preußens Torhüter Yannick Bednar (37.). „Das war natürlich ein Knackpunkt. Geht der Ball rein, läuft es wahrscheinlich ganz anders“, haderte Trainer Schmidt später.

Sein Team kam auch nach dem Seitenwechsel kaum für einen Torerfolg in Frage, obwohl es die Gastgeber ruhiger angehen ließen. Spätestens nach dem 2:0 war die Messe gelesen. Der gerade erst eingewechselte Ferhat Yagci schaltete nach einem Abpraller am schnellsten und lupfte den Ball mit seinem ersten Kontakt zum 2:0 in die Maschen (56.). Mit dem sicheren Sieg vor Augen ließen es die Espelkämper vielleicht eine Spur zu locker angehen. So hätte Schmidt es noch einmal spannend machen können. Seinen Schuss konnten die Gastgeber aber für ihren schon geschlagenen Keeper noch von der Linie kratzen (70.).
„Es war ein Auftakt nach Maß, ich bin mit der Leistung sehr zufrieden. Aber ich will das auch nicht zu hoch hängen“, so Alexander Lang.

FC Preußen Espelkamp: Bednar, Freimuth (55. Yagci), Davy, Kelemci (72. Harutjunjan), Redetzky, Sander (85. Kamolz), Akbas, Dyck, Penner, Loginov, Adick
TuS Dielingen: Riemer, Lekon (22. Jammeh), Schomäker, Schmidt, Giovanni Ronzetti, Bisanz, Böhm, Groß, Seyhan (59. Bauer-Nasui), Stagge, Giorgio Ronzetti
Tore: 1:0 (15.) Sander, 2:0 (56.) Yagci