SV Pullach als Schießbude der Bayernliga

Pullach – Dabei machten sich die Raben teilweise das Leben noch schwerer, als es gegen den großen Bayernliga-Favoriten ohnehin gewesen wäre: So leistete sich Marjan Krasnic vor dem 0:1 durch Pipinsrieds Spielertrainer Muriz Salemovic einen Fehlpass (6.). Dafür reagierte Pullachs Torwart, der später noch mehrmals seine ganze Klasse aufbieten musste, um ein noch höheres Ergebnis zu verhindern, kurz darauf stark gegen Pablo Pigl, den Nachschuss von Amar Cekic wehrte SVP-Spielertrainer Alexander Benede auf der Linie ab (13.). Danach kamen die Pullacher endlich etwas zum Durchatmen, hatten durch Justin Gaigls Fernschuss, der knapp über die Latte strich (17.), sogar eine erste Möglichkeit.

Doch immer wieder demonstrierten die Gäste ihre Überlegenheit, sie erhöhten durch Maximilian Zischler per Kopf nach einer Ecke (31.) und Steffen Krautschneider mit dem Pausenpfiff (45.+2) noch im ersten Durchgang auf 0:3.

Nach dem Wechsel ließ es der Tabellenführer dann ruhiger angehen, wartete auf seine Chancen. Und die kamen: Marvin Jike vollstreckte einen Konter zum 0:4 (64.), Kenan Muslimovic nutzte einen weiteren zum Endstand (84.).

Die mustergültige Vorarbeit zu diesem 0:5 lieferte mit Daniel Leugner der ehemalige Pullacher, der seit November vergangenen Jahres wegen eines Kreuzbandrisses außer Gefecht war. In der 58. Minute feierte der 23-Jährige sein Comeback und zugleich sein Pflichtspieldebüt für den FCP.

Was für Benede, seinen Freund und ehemaligen Mitspieler, der wohl positivste Aspekt der Partie war: „Ich habe mich gefreut, dass er wieder auf dem Fußballplatz steht, denn da gehört er hin.“

Ansonsten beklagte Benede, dass seine Mannschaft nicht den angestrebten couragierten Auftritt zeigte: „Ich bin ohne Erwartungen ins Spiel gegangen, außer, dass wir es Pipinsried so schwer wie möglich machen. Das ist uns nicht gelungen, weil uns der Mut gefehlt hat. Und wenn dir der Mut fehlt, kannst du auch im eins gegen eins gegen so eine körperlich robuste Mannschaft wie Pipinsried nicht bestehen.“

Weil ihn die Zaghaftigkeit im eigenen Spiel viel mehr ärgerte als die Höhe der Niederlage, nahm der spielende Coach etwa seinem Torwart den anfänglichen Patzer, als dieser die Situation offenbar spielerisch lösen wollte statt den Ball einfach wegzudreschen, nicht übel: „Wenn es zum Mut dazugehört, Fehler zu machen, wie bei Marjan Krasnic vor dem 1:0, dann ist es eben so.“

SV Pullach –
FC Pipinsried 0:5

SV Pullach: Krasnic - Brändle, Jobst, Penic, Gaigl (70. El Sayed), Saibou, Benede, Koudossou, Hamberger (63. Diep), Zander, Ritter (73. Altug)
Tore: 0:1 Salemovic (6.), 0:2 Zischler (31.), 0:3 Krautschneider (45.+2), 0:4 Jike (64.), 0:5 Muslimovic (84.)