2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
79 Tore hat der FC Pipinsried bislang in der Bayernliga Süd erzielt: Dabei ließ der FCP aber auch wie hier Maximilian Zischler in Landsberg noch einige Chancen liegen.
79 Tore hat der FC Pipinsried bislang in der Bayernliga Süd erzielt: Dabei ließ der FCP aber auch wie hier Maximilian Zischler in Landsberg noch einige Chancen liegen. – Foto: Sebastian Richly
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Kann sich Pipinsried schon zurücklehnen?

Der Bayernligist startet am Samstag in die Frühjahrsrunde +++ Bei 19 Punkten Vorsprung sollte nichts mehr anbrennen, allerdings haben die Rücktritte Spuren hinterlassen

Zumindest in Bezug auf den Kader hat sich beim FC Pipinsried im Vergleich zum Sommer sehr wenig getan. Dem Trainerduo Fabian Hürzeler und Muriz Salemovic steht nahezu dasselbe Spielermaterial zur Verfügung wie in der Herbstrunde. Lediglich einen echten Abgang gibt es mit Kenan Muslimovic zu verzeichnen, der in die 1. bulgarische Liga wechselt. Auf der anderen Seite gibt es aber auch keine Neuzugänge. Zumindest Ersatztorhüter Sebastian Hollenzer fällt im weitesten Sinne unter diese Kategorie. Der 21-Jährige fiel aufgrund einer Knieverletzung lange Zeit aus, weshalb der FCP während der Verletzung von Johann Hipper auf Roman Artes zurückgreifen musste. Der Trainer des TSV Pöttmes sprang in zwei Partien ein – die einzige etwas brenzlige Situation für den Absteiger in einer sonst so makellosen Saison. Vor dem Start in die Restsaison der Bayernliga Süd am Wochenende nehmen die Aichacher Nachrichten den Spitzenreiter genauer unter die Lupe.

Defensive

19 Siege und gerade einmal drei Unentschieden. Das ist die fast schon unheimliche Bilanz des FC Pipinsried in dieser Bayernliga-Saison. Der Absteiger ist nach wie vor ungeschlagen und steuert unaufhaltsam in Richtung Regionalliga. Ein Prunkstück auszumachen, ist in so einer Mannschaft kaum möglich. Da ist es fast schon klar, dass der FCP sämtliche ligaweiten Statistiken anführt. Mit 18 Gegentreffern verfügt das Team aus dem Dachauer Hinterland freilich auch über die beste Defensive der Bayernliga Süd. Neun Mal blieb das Team um Torhüter Johann Hipper dabei ohne Gegentor. Zwei Mal ließ der FCP drei Gegentore zu.

Offensive

Ebenso beeindruckend ist die Torquote. 74 Treffer stehen bislang auf dem Konto des FCP. Die Marke von 100 Toren sollte aller Voraussicht nach noch geknackt werden. Nur einmal beim 0:0 beim TSV 1860 München II am dritten Spieltag blieb die FCP-Offensive ohne Treffer. In sechs Spielen traf der Dorfklub fünf Mal. Bester Torjäger ist Mittelstürmer Pablo Pigl, der bereits 20 Mal eingenetzt hat. Topscorer ist Steffen Krautschneider, der neben 16 Treffern auch 16 Vorlagen verbucht hat. Beim FCP treffen aber sogar die Abwehrspieler, weshalb das Team aus dem Dachauer Hinterland nur schwer für die Gegner auszurechnen ist.

Vorbereitung

Die Vorbereitung des kommenden Meisters wurde von den Personalien rund um die Mannschaft überschattet. Kurz vor dem Start erklärte der Sportliche Leiter, Roman Plesche, seinen Abgang. Für ihn übernahm Tarik Sarisakal. Eigentlich wollten die Verantwortlichen zu diesem Zeitpunkt schon die Trainerfrage geklärt haben. Doch dann teilten erst Muriz Salemovic und wenig später auch Fabian Hürzeler dem Klub mit, dass sie nach der Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Zu allem Überfluss sagte dann auch noch der gehandelte Ex-Bundesligaspieler Sascha Mölders dem Klub aus dem Dachauer Hinterland ab, wodurch Pipinsried nach wie vor ohne Coach für die neue Spielzeit da steht. Das ging auch an der Mannschaft nicht spurlos vorbei. Gleich im ersten Test gab es ein kaum mehr gekanntes Gefühl – eine Niederlage. Die fiel mit 1:4 beim Landesligisten SE Freising auch noch deutlich aus. Hier machte sich das verspätete Einsteigen in die Vorbereitung bemerkbar. Souveräner war der Auftritt gegen Gilching (5:0) eine Woche später. Doch schon gegen den Bezirksligisten VfL Kaufering offenbarte der FCP beim 9:3 vor allem defensive Schwächen. Trotz der 1:3-Niederlage beim Regionalligisten FC Augsburg II konnte das Hürzeler/Salemovic-Team wieder überzeugen. Im abschließenden Test gab es beim Regionalligisten FV Illertissen eine 2:5-Niederlage. Erneut wirkte die Defensive nicht sattelfest. Das war keine gelungene Generalprobe für den Punktspielauftakt. Am Samstag muss der Spitzenreiter beim ärgsten Verfolger FC Deisenhofen zum Spitzenspiel ran.

Prognose

Auch wenn die Winterpause beim FCP sehr turbulent und die Vorbereitung alles andere als optimal verlief, sollte die Meisterschaft angesichts des großen Vorsprungs und der Qualität des Kaders nur eine Frage der Zeit sein. Dennoch scheinen die Gerüchte rund um den Dorfklub ihre Wirkung zu haben, was man in dem einen oder anderen Testspiel durchaus auch an der Leistung der Mannschaft sah. Hinzu kommen einige verletzte Spieler, wodurch der FCP wohl viel rotieren muss. Dennoch ist die sportliche Rückkehr in die Regionalliga so gut wie sicher. Da müsste schon einiges passieren. Das große Ziel lautet vielmehr, ungeschlagen zu bleiben. Das wird aber schwierig, denn jedes Team möchte unbedingt dem Tabellenführer ein Bein stellen. Viel spannender als die Meisterfrage ist, wer in der kommenden Saison Pipinsried in Bayerns höchster Spielklasse coacht.

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Aufrufe: 05.3.2020, 08:58 Uhr
Aichacher Nachrichten / Sebastian RichlyAutor