2024-04-30T08:05:46.171Z

Spielbericht
Schluss, aus, vorbei: Nach der 1:3-Pleite am letzten Spieltag der Saison 2018/2019 in Schweinfurt steht der Direktabstieg des FC Pipinsried (im Bild Andreas Schuster) in die Bayernliga fest. Bruno Haelke
Schluss, aus, vorbei: Nach der 1:3-Pleite am letzten Spieltag der Saison 2018/2019 in Schweinfurt steht der Direktabstieg des FC Pipinsried (im Bild Andreas Schuster) in die Bayernliga fest. Bruno Haelke

FC Pipinsried: Zweijähriges Regionalliga-Abenteuer des Dorfclubs beendet

Nach 1:3-Pleite in Schweinfurt sogar auf letztem Platz

Der FC Pipinsried ist in die Bayernliga abgestiegen. Durch die 1:3-Pleite beim 1. FC Schweinfurt 05 sind die Ilmtaler am letzten Spieltag der Saison 2018/2019 auf den letzten Platz abgerutscht.

Schiedsrichter Christopher Schwarzmann pfiff die Partie um 15.48 Uhr im Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion ab und beendete so das zweijähriges Abenteuer des Dorfclubs aus dem Dachauer Hinterland in der vierthöchsten deutschen Spielklasse.

Am Ende war es dann sogar noch eine klare Sache, angesichts der Siege von Greuther Fürth II (1:0 gegen den FC Ingolstadt II, Torschütze war Ex-Nationalspieler Roberto Hilbert) und des TSV 1860 Rosenheim (1:0 gegen die SpVgg Bayreuth) wäre auch ein Pipinsrieder Sieg bei den Schnüdeln bedeutungslos gewesen.

Die Ilmtaler treten den Gang in die Bayernliga mit zwiespältigen Gefühlen an. Der Abstieg war aufgrund der Qualität der Einzelspieler völlig unnötig, von einer mannschaftlichen Geschlossenheit war allerdings nur selten etwas zu sehen.

Das Match in Schweinfurt war ein Spiegel der gesamten Saison. Über weite Strecken agierte die Mannschaft des FCP-Trainer-Duos Fabian Hürzeler und Marcel Richter viel zu harmlos, man schaffte es nicht, die keineswegs überzeugenden Hausherren auch nur im Ansatz in Verlegenheit zu bringen. Dem Zuschauer drängte sich der Eindruck auf, die Pipinsrieder spielten mit Bleigewichten an den Beinen; der unbedingte Wille und die absolute Überzeugung haben gefehlt. Doch man deutete an, dass man auch anders kann. Der FCP hatte um die 70. Minute herum einige starke Aktionen; ein führte zum 1:1-Ausgleichstreffer von Max Zischler, der per Kopf erfolgreich war. Allerdings war es nur ein kurzes Aufbäumen, es fehlte im Spiel der Gelb-Blauen die ordnende Hand – und ein Antreiber im Spiel.

Sinnbildlich für das Pipinsrieder Team mit all seinen Höhen und Tiefen war FCP-Keeper Thomas Reichlmayr, der beim 0:1 durch Stefan Maderer nicht aus seinem Gehäuse kam, dann im zweiten Spielabschnitt mit einigen unfassbaren Paraden sein Team aber lange im Spiel hielt.

Am Ende sicherten sich die Schweinfurter dann aber doch den Dreier, Florian Trinks traf aus kurzer Entfernung zum 2:1 (82.) und Nicolas Görtler sorgte mit einem blitzsauberen Freistoß drei Minuten vor Schluss für den 3:1-Endstand und so für die gelungene Revanche für die 0:5-Hinspielpleite.

FCP-Spielertrainer Fabian Hürzeler fand in der Pressekonferenz deutliche Worte: „Ich weiß, dass ich die Verantwortung tragen muss für den Abstieg. So bitter er auch ist, weil er eigentlich zu vermeiden gewesen wäre. Entscheidend waren nicht die letzten Wochen, denn da sind wir gut aufgetreten. Über die gesamte Saison hinweg haben wir nie das abgerufen, was wir können, wir haben nie die Konstanz rein gebracht, die wir gebraucht hätten – und wir haben keine Serie gestartet. Dementsprechend muss man damit leben. Es ist hart, es tut weh. Wir werden jetzt zwei, drei Nächte darüber schlafen. Der Verein hat das Potenzial in dieser Liga zu bestehen. Wir haben die Regionalliga kennen lernen dürfen. Aus den Fehlern müssen wir lernen, auch ich. Ab der neuen Saison sollten wir es, dann in der Bayernliga, besser machen.“

Auch Pipinsrieds Manager Roman Plesche zog noch in Schweinfurt eine erste Bilanz: „Im Prinzip waren wir ja schon nach der 1:3-Niederlage gegen Garching abgestiegen. Dass wir bis zum Schluss noch eine Chance auf den Klassenerhalt hatten, das war okay. Heute hatten wir es eh nicht alleine in der Hand. Von daher war es eher ein schleichender Prozess über die letzten Spieltage. Ärgerlich ist es aber in jeden Fall, denn der Abstieg war vermeidbar. Jetzt müssen wir versuchen, in den nächsten Tagen den Kopf frei zu bekommen, dann werden wir alles analysieren. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass wir auch in der Bayernliga eine Klassemannschaft haben werden.“

Stenogramm

1. FC Schweinfurt 05 - FC Pipinsried 3:1 (1:0)

1. FC Schweinfurt 05: Jan Reichert, Gianluca Lo Scrudato (74. Matthias Strohmaier), Florian Pieper (74. Philip Messingschlager), Marco Fritscher, Nicolas Andermatt, Nicolas Görtler, Florian Trinks, Stefan Kleineheismann, Kevin Fery, Lukas Billick, Stefan Maderer (78. Noah Schorn)

FC Pipinsried: Thomas Reichlmayr, Thomas Berger, Noel Knothe, Philip Grahammer (62. Fadhel Morou), Kasim Rabihic, Amar Cekic, Kevin Nsimba, Andreas Schuster (90. Marco Kammergruber), Maximilian Zischler (82. Özgür Sütlü), Luis Grassow, Philipp Schmidt

Schiedsrichter: Christopher Schwarzmann

Zuschauer: 628

Tore: 1:0 (12.) – Stefan Maderer. 1:1 (70.) – Maximilian Zischler. 2:1 (82.) – Florian Trinks. 3:1 (87.) – Nicolas Görtler.

Aufrufe: 020.5.2019, 09:15 Uhr
Dachauer Nachrichten / Bruno HaelkeAutor