Oberneuland sorgt für faustdicke Überraschung

Der Vergleich zwischen den Vereinen mit den größten Etatunterschieden innerhalb der Regionalliga Nord verlief von Beginn an keineswegs einseitig. Die Autostädter besaßen vor coronabedingt nur 276 Zuschauern in der Anfangsphase nach einem Fehler im FCO-Aufbauspiel die erste Gelegenheit der Partie, doch Torhüter Horsch war auf dem Posten. In der zehnten Minute tankte sich Jobe auf der linken Seite durch, bediente Uzun; der sofort abzog und ins kurze Eck hinein zum 1:0 traf (10.). Die frühe Führung gab den Platzherren reichlich Auftrieb. Mit einer sehr kompakt stehenden Defensive gelang es ihnen die „Wölfe" vom eigenen Tor fernzuhalten. Zudem verschaffte sich die Arambasic-Truppe immer wieder die nötige Entlastung, sodass der VfL erstaunlich harmlos. Bis auf zwei Freistöße in Strafraumnähe, von denen Hamidi einen an den Querbalken setzte, gab es keine nennenswerten Abschlüsse zu vermelden.

Wolfsburg legt zu

Die Bundesliga-Reserve kam druckvoller aus der Kabine und kam bereits in Minute 49 zur ersten Großchance. Ein schneller Spielzug endete bei Iredale, der den Ball an die Latte drosch. Der folgende Nachschuss flog über den Kasten. Doch auch der hohen Aufwand betreibende FCO blieb offensiv präsent. Uzun verpasste nach feiner Einzelleistung freistehend vor Keeper Stirl nur knapp seinen zweiten Einschuss. Im Anschluss plätscherte das Geschehen trotz Wolfsburger Feldüberlegenheit weitestgehend vor sich hin. Mehr als ein auf der Latte landender Beifus-Freistoß sprang für die Gäste bis in die Endphase hinein nicht heraus.

Aufregende Schlussminuten

Dort standen zunächst die Platzherren dicht vor der Entscheidung. Der quirlige Sahan war nach Zuspiel von Raho im Höchstempo auf und davon. Lediglich der Pfosten verhinderte die Belohnung für seine starke Vorstellung. Kurz darauf wurde ein Abschluss von Iredale erst in letzter Sekunde vor dem Einschlag geblockt. In der 81.Minute lag der Ball dann im Oberneuländer Tor, doch Schiedsrichter Fleddermann hatte zuvor ein Stürmerfoul erkannt. Der VfL schnürte die weiterhin äußerst leidenschaftlichen Bremer immer tiefer in der eigenen Hälfte ein. Aus der Umklammerung konnte sich der FCO lediglich noch einmal befreien. Dies war ein blitzschneller Gegenstoß über Uzun, Kreuzträger und Jobe, der per Kopf an Stirl scheiterte (85.). Anschließend verteidigten die Platzherren den Vorsprung mit letzter Kraft. Auch die dreiminütige Nachspielzeit wurde überstanden, sodass nach dem Abpfiff ein kaum zu erwartender Sieg bejubelt werden durfte.

Der FC Oberneuland sorgt für die große Sensation der seit vier Spieltagen laufenden Regionalliga-Spielzeit. Nach einem überaus couragierten Auftritt bezwang der Aufsteiger den vermeintlichen Ligaprimus nicht unverdient. Mit sechs Punkten aus vier Spielen hat der FCO bislang alle Erwartungen übertroffen. Am Samstag reist er mit reichlich Selbstvertrauen im Gepäck zur Reserve von Hannover 96.

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