2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Der FC Oberneuland gewann das 21 Neujahrsturnier in der Bremerhavener Stadthalle und bekam von Stadtrat Torsten Neuhoff und Stadthallenmanager Bernd Sager den Sieger-Check in Höhe von 2000 Euro überreicht. F: Harneit
Der FC Oberneuland gewann das 21 Neujahrsturnier in der Bremerhavener Stadthalle und bekam von Stadtrat Torsten Neuhoff und Stadthallenmanager Bernd Sager den Sieger-Check in Höhe von 2000 Euro überreicht. F: Harneit

Die Hallenkönige kommen vom Vinnenweg

Der Bremenligist FC Oberneuland gewinnt nach dem Lotto-Masters in der ÖVB-Arena auch das 21. Neujahrsturnier des ESC Geestemünde in der Stadthalle Bremerhaven

BREMERHAVEN. Der als Topfavorit gehandelte FC Oberneuland gewann das 21. Neujahrsturnier des ESC Geestemünde nach einem dramatischen Finale in der Stadthalle gegen den OSC Bremerhaven nach Neunmeterschießen mit 3:2 (1:1) und darf sich auf das Preisgeld von 2000 Euro freuen. Veranstalter ESC besiegte im kleinen Endspiel den FC Hagen/Uthlede mit 6:0, bei dem wenige Minuten nach der 2:4-Halbfinal-Niederlage nach Neunmeterschießen gegen den FC Oberneuland von Trainer Kristian Arambasic die Luft raus war.

Zuvor besiegte der OSC im ersten Halbfinale den ESC mit 4:2. 1900 Zuschauer verfolgten in den vergangenen drei Tagen das Traditionsturnier, das bis zur letzten Sekunde spannend und fair war, auch wenn die Emotionen in einigen Situationen etwas hochkochten. Aber das Schiedsrichter-Quintett aus Bremen-Nord mit Sebastian Berger, Timo Hippel, Tobias Moñasco, Muhammed Özen und Ibrahim Curkic hatte alles im Griff, so dass es unter dem Strich friedlich zum Start ins Sportjahr 2018 zuging.

Sportstadtrat Torsten Neuhoff und der sportliche Leiter der Stadthalle, Bernd Sager, übergaben den Siegercheck und den großen Wanderpokal an die Elf vom Vinnenweg, die schon vor drei Wochen das Lotto-Masters in der ÖVB-Arena gewonnen hatte.

„Es macht immer wieder Spaß nach Bremerhaven zu kommen. Das kenne ich ja noch als Trainer der SG Aumund/Vegesack“, lobte Arambasic gleich nach der Siegerehrung mit dem Pokal in der Hand die Atmosphäre in der Stadthalle. Seine Elf dominierte mit drei Siegen und einem Remis die Endrunden-Gruppe 2 vor dem OSC Bremerhaven, der mit Mehmet-Ali Fidan und Nehat Shalaj zwei Torgaranten in seinem Team hatte. „Mo“ Fidan schoss am Sonnabend in der Quali-Gruppe 3 sieben und am gestrigen Finaltag fünf Tore für die Olympischen, die wie jeder Halbfinalist ganz nah am Pott dran war. Doch am Ende entschieden Kleinigkeiten über den Ausgang, der spannender nicht hätte enden können.

Fidan schoss das Team von Björn Böning in Front, doch Timo Dressler konnte für den FCO ausgleichen, so dass nach der 15-minütigen Spielzeit das Duell „Mann gegen Mann“ über Sieg und Niederlage entscheiden musste. Beim OSC konnte nur Shalaj seinen Neunmeter verwandeln, während Felipe Casanova und Fidan jeweils an FCO-Keeper Jonas Horsch scheiterten und Dressler und Raoni Alvares den Titelgewinn perfekt machten und den FC Eintracht Cuxhaven, der mit drei Punkten hinter dem FC Land Wursten (4) und vor SFL Bremerhaven (3) nicht über den vierten Platz in der Gruppe 2 hinaus kam und seine Titelverteidigung begraben musste.


Noch spannender verlief die erste Gruppe, die der ESC mit dem 1:0-Siegtreffer von Florian Beck 32 Sekunden vor der Schlusssirene im finalen Gruppenspiel gegen den FC Hagen/Uthlede gewann, den ein Remis gereicht hätte, um den FC Oberneuland im Halbfinale aus dem Weg zu gehen.

So musste die Leher TS mit sechs Punkten die Koffer packen. Wie Rot-Weiss Cuxhaven mit fünf Zählern, die ein gutes Turnier spielten und mit dem 17-jährigen Fabian Schüler den besten Torhüter stellten.

Bester Torschütze wurde wie im vergangenen Jahr ESC-Stürmer Bruno da Silva Oliveira erneut mit acht Toren. Vor einem Jahr allerdings noch im Trikot des entthronten Titelverteidigers Eintracht Cuxhaven. Da der ESC als einzige Mannschaft gesetzt war, zählten nur die Tore in der Endrunde.

Die beiden Halbfinalspiele boten Dramatik pur. Der ESC und OSC boten sich bis, 29 Sekunden vor Schluss einen „Budenzauber“, so wie man ihn sich mit tollen Toren und viel Spannung vorstellt. Dann war es Ahmet Emen, der die Olympischen mit dem Treffer zum 4:2 ins Finale schoss.

Im zweiten Semifinale konnte der FC Hagen/Uthlede seine 2:1-Führung gegen den FC Oberneuland nicht verteidigen und musste noch das 2:2 durch Tom Trebin hinnehmen, der den FCO ins Neunmeterschießen „rettete“ und dort die Nerven behielt.

Das Spiel um Platz drei entschied Torjäger da Silva Oliveira, der drei Tore zum 6:0 gegen den FC Hagen/Uthlede beitrug. Niklas Apel, der ein tolles Turnier spielte, Egzon Sula und Fabian Nord machten den deutlichen Sieg perfekt.

Somit konnten sich der ESC über 600 Euro und die Elf von der Blumentstraße noch über 400 Euro freuen. Vizemeister OSC erspielte sich 1000 Euro für die Mannschaftskasse.

In der Quali-Gruppe 1 verpassen am Freitagabend der Grodener SV, SG Stinstedt und TSV Stotel ebenso den Einzug in die Endrunde wie am Sonnabend der TSV Altenwalde, FC Wanna-Lüdingworth, TuSpo Surheide, SC Lehe Spaden, MTV Bokel und der ESC Geestemünde II.

Das Turnier wurde von einigen „Ballkünstlern geprägt. Allen voran OSC-Akteur Nehat Shalaj, der mit seinen 37 Jahren so manchen Youngster schwindelig gespielt hat. Daneben verdienten sich Mahmut Adibelli (FC Land Wursten), Bruno da Silva Oliveira, Niklas Apel (beide ESC), Brayan Lopez (Eintracht Cuxhaven), Jan-Niklas Kersten, Julian Bünting (beide LTS), Timo Dressler, Tom Trebin (beide FC Oberneuland), Lorris Felker, Simon Aulich (beide SFL) und Kai Diesing und Berend Knoop (beide FC Hagen/Uthlede).


Stimmen zum Turnier:

Björn Böning, Trainer des OSC Bremerhaven: Meine Mannschaft hat sich nach der 0:4-Auftaktniederlage gegen Oberneuland von Spiel zu Spiel gesteigert und ein sehr gutes Turnier gespielt.

Stefan Schlie, Trainer des ESC Geestemünde: Wir haben uns nach den beiden Auftakt-Remis gesteigert, ordentlichen Fußball gespielt und uns gut präsentiert. Im Halbfinale gegen den OSC haben wir uns nach der Zweiminutenstrafe gegen Igor Rodrigues zu naiv angestellt. Die Qualität des Turniers war gut.

Carsten Werde, Trainer des FC Hagen/Uthlede. Den Jungs hat das Turnier Spaß gemacht. Wichtig ist, dass sich keiner verletzt hat. Wenn man im Halbfinale nach Neunmeterschießen ausscheidet, dann ist das mal so.

Bernd Sager, sportliche Leiter der Stadthalle und Teammanager des ESC: Der neue Modus mit nur noch einer gesetzten Mannschaft und zwei Fünfergruppen in der Endrunde hat sich bewährt. Wir haben durchweg spannende Spiele gesehen.

Barny Hübner, Turnierleiter: Alles lief fair und rund ab. So macht das Ehrenamt Spaß.

Fabian Schüler, Torhüter von RW Cuxhaven, nach seiner Ehrung zum besten Keeper des Turniers: Ich freue mich sehr, da es meine erste Auszeichnung war.

SPLITTER

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ore fielen in den drei Qualifikationsrunden weniger. Die Kicker schossen 163 Treffer (49, 53, 61). Das waren sechs „Buden“ weniger als bei der Jubiläumsausgabe vor einem Jahr.

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nterhaltend war das Einlagespiel der ESC-F-Junioren, das die erste Mannschaft mit 3:2 gegen die „Zweite“ gewann. 1:0 Thiano Veliz-Storch, 2:0 Eldan Kujovic, 3:0, Johanna Schlacke, 3:1/3:2 Lukas Boeckhoff.

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einhold Harlos wurde von Organisator Barney Hübner besonders für sein Engagement gelobt. Der Getränkedienstleister sponsert zum 21. Mal das Traditionsturnier.

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ichts für schwache Nerven war das finale Gruppenspiel für die LTS-Spieler zwischen dem ESC und FC Hagen/Uthlede, die nach dem 1:0 durch Florian Beck die Koffer packen mussten.

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n der Endrunde trafen die „Hallenzauberer“ 77 Mal. Im Vorjahr fielen 82 Tore.

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inen soliden Eindruck hinterließ der Bezirksligist RW Cuxhaven, der seine gute Vorrunde vom Freitagabend bestätigte.

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ekordverdächtig: Bruno da Silva Oliveira, der im Sommer von Titelverteidiger FC Eintracht Cuxhaven zum ESC wechselte, wurde mit erneut acht Treffern Torschützenkönig in der End-runde.

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venja Genuttis moderierte wie immer souverän die 69 Partien und das Einlage-Spiel der ESC F-Junioren.

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ike-Tore gab es auch zusehen. Bokels Kevin Lüdemann traf zum 1:0 gegen den ESC II; Christian Tavares (FC Land Wursten) zum 2:1 gegen den TSV Altenwalde und Felipe Casanova zum 3:1 für Vizemeister OSC gegen Eintracht Cuxhaven.

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orris Felker und Simon Aulich (beide SFL) schossen die spektakulärsten Treffer. Felker von der eigenen Auswechselbande mit einem Heber zum 2:0 gegen den MTV Bokel; Aulich mit einem Überkreuz-Trick zum 2:0 gegen den ESC Geestemünde II.

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m gesamten Turnier schossen die 19 teilnehmenden Mannschaften 240 Tore, damit 29 mehr als im Vorjahr.

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ore mit Hilfe der Bande gab es von den Edeltechnikern Nehat Shalaj und Bruno da Silva Oliveira zu sehen.

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optorjäger des Turniers waren neben Mehmet Ali Fidan (OSC, 12), Timo Dressler (FC Oberneuland, 9), Bruno das Silva Oliveira (ESC, 8), Nehat Shalaj (OSC, 7) und Kasim Uslu (SG Aumund/Vegesack, 5).

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nge Spiele gab es genug. Alleine in der Vorrunde endeten 17 der 45 Partien mit einem Tor Unterschied. Sechs Begegnungen endeten Remis.

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undum zufrieden zeigten sich nach der Siegerehrung Turnierleiter Barny Hübner und ESC-Teammanager Bernd Sager, da die Geestemünder nach siebenjähriger Abstinenz endlich wieder ins Halbfinale eingezogen waren. (vs)

Aufrufe: 08.1.2018, 09:28 Uhr
Nordsee-Zeitung / Volker SchmidtAutor