2024-05-10T08:19:16.237Z

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Grübelt über seine Zukunft: Verteidiger Rafet Dumlupinar weiß noch nicht, ob er wieder anfangen soll.  Foto: Mayr
Grübelt über seine Zukunft: Verteidiger Rafet Dumlupinar weiß noch nicht, ob er wieder anfangen soll. Foto: Mayr

FC Oberau: Vier Abgänge, wenig Personal

Fertig geträumt

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, in Oberau Fußball zu spielen. Der Panoramablick auf das Bergmassiv, ein schmucker Kunstrasen, ein lebendiger Verein – lauter Anreize. Dennoch geht der Trend in eine andere Richtung. Vier Spieler haben den Verein im Sommer verlassen – und das nach dem lange ersehnten Aufstieg aus der A-Klasse samt Ligaverbleib in der Premierensaison.

Alle aus unterschiedlichen Gründen. Dass Maximilian Berwein in der Bezirksliga besser aufgehoben ist, daran besteht wenig Zweifel. Auch Franz Haser darf nach einer beispiellosen Laufbahn beim Heimatverein in den wohlverdienten Ruhestand eintreten. Für weniger Begeisterung bei Trainer Florian Mayr sorgte dagegen die Entscheidung von Florian Leischer. Der Defensiv- und Standardspezialist mag heuer einfach nicht kicken. Leise Hoffnung besteht indes bei Rafet Dumlupinar. Eigentlich als Abgang gehandelt, schaute der Innenverteidiger diese Woche im Training vorbei. Mayr spricht von einem „klärenden Gespräch“ vor Saisonbeginn.

Setzt Dumlupinar seine Karriere fort, hätte der FCO immerhin eine Sorge weniger. Die zentrale Defensive wäre zusammen mit Korbinian Bäuerle qualitativ top besetzt. Hannes Jais steht noch zur Verfügung, Pascal Hiemer ist in Oberau dagegen eher für die Außenbahn eingeplant. Die generelle Problematik bleibt – das hat die Vorbereitung gezeigt: „Der Kader ist sehr dünn.“ Eine Entwicklung, die Mayr bedauert und die auch zwei Zugänge nicht beeinflussen können. Justin Loesaus stößt aus dem eigenen Nachwuchs zum Team, neu ist auch der Thüringer Patrick Salzmann. „Viel darf nicht passieren“, sagt Trainer Mayr.

Zu irgendwelchen Träumereien lässt sich der 37-Jährige freilich nicht hinreißen. Mayr schätzt Breite und Qualität des Kaders „eher schwächer“ im Vergleich zum Vorjahr ein. Die Zielvorgabe ist klar: „Mit dem neuerlichen Klassenerhalt hätten wir viel geschafft“, sagt der Übungsleiter. „Jedes andere Ziel wäre Harakiri“. Zudem schätzt Mayr die diesjährige Kreisklasse nach dem Aufstieg der Bad Heilbrunner und dem Abstieg der Dießener „noch ausgeglichener“ ein. Heißt: Drei bis vier Zähler mehr oder weniger könnten gravierendere Auswirkungen in der Tabelle haben.

Auch der Auftakt sorgt für Stirnrunzeln beim Coach. Gegen den TSV Herrsching, der die Gruppe gewechselt hat, bleiben Mayr nicht viele Alternativen. Im Tor läuft es auf ein Wechselspiel zwischen Markus Brinkmann und Felix Schubert hinaus. Interessant dürfte die Entwicklung der Doppel-Sechs mit den beiden Korthals Brüdern sein. Im Sturm soll es nach Maximilian Berweins Abgang Thomas Ostermeier alleine richten. Klar ist aber: Das taktische Verständnis der Mannschaft muss wachsen. Das verdeutlichten die herben Abfuhren gegen Ohlstadt (0:4) und Antdorf (0:7) Immerhin: Die Test-Ergebnisse der Herrschinger waren auch nur „durchwachsen“.

Die Prognose:

Dem FC Oberau steht eine schwierige Saison bevor. Die Stammelf kann einiges ausrichten, dahinter aber fehlt Qualität. Viel wird von Verfassung und Verletzungen der Spieler abhängen. Die Selbstreflexion des Trainers stimmt dagegen. Es kann am Gießenbach nur um den Klassenerhalt gehen.

Aufrufe: 012.8.2017, 14:42 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt - Oliver RabuserAutor