2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Der Freiburger FC (rote Trikots) schaffte den Sprung ins Finale. | Foto: Patrick Seeger
Der Freiburger FC (rote Trikots) schaffte den Sprung ins Finale. | Foto: Patrick Seeger

Staufener SC gewinnt Futsal-Bezirksmeisterschaft

Frank Uhle bietet in Staufen Futsal mit Know-how aus Münster an +++ SC Eichstetten bezwingt im Frauenfinale den FC Neuenburg

Die Futsalmannschaft des Staufener SC sicherte sich am Wochenende bei der Bezirksmeisterschaft in March-Buchheim den Titel. Die aus Futsalspielern der gesamten Region zusammengestellte Mannschaft von Spielertrainer Frank Uhle bezwang im Finale den Freiburger FC. Bei den Frauen setzte sich der SC Eichstetten durch.

Die große Resonanz blieb erneut aus. Lediglich sechs Teams hatten für die Futsal-Bezirksmeisterschaft, die wie in den Vorjahren in der Sporthalle March-Buchheim ausgetragen wurde, gemeldet. „Das ist für uns sicher nicht zufriedenstellend. Die Umsetzung des Projekts Futsal stockt nach wie vor in ganz Südbaden. Wir sind auf der Suche nach Lösungsansätzen“, zog der Bezirksvorsitzende Arno Heger ein sehr durchwachsenes Fazit.

Doch auch das kleine Teilnehmerfeld hatte einige Highlights parat. Gerade das Endspiel zwischen dem Freiburger FC und der Futsalmannschaft des Staufener SC lieferte höchsten Unterhaltungswert. In einer ausgeglichenen Partie deutete vieles auf eine Verlängerung hin, bis eine knappe Minute vor Spielende Staufen mit 3:2 in Führung ging. Der letzte Versuch der Freiburger, jene Verlängerung doch noch zu erzwingen, scheiterte praktisch mit der Schlusssirene. Ein satter Schuss der Rothosen knallte an den Außenpfosten. Beide Teams haben sich durch die Finalteilnahme für die südbadische Meisterschaft am 9. Februar in Achern qualifiziert.

Deutlich besser besetzt war das Turnier der Frauen. Von den 13 Mannschaften gelang dem SC Eichstetten durch einen 3:2-Erfolg gegen die SF Eintracht Freiburg ebenso der Sprung ins Finale wie dem FC Neuenburg (9:8 n. N. gegen den FC Freiburg-St. Georgen). Das Endspiel war dann eine klare Angelegenheit. Mit 5:1 setzte sich der Bezirksligist gegen den FC Neuenburg durch und krönte so seine starken Leistungen mit dem Turniersieg.

Was macht es Futsal so schwer, in der Region Fuß zu fassen? Technisch betonter Fußball, ein geringeres Verletzungsrisiko, zahlreiche Ballkontakte und spektakuläre Torraumszenen – Futsal hat einiges zu bieten. Dennoch ist die Skepsis bei vielen Vereinen und Fußballern gegenüber der erstmals in den Dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Uruguay ausgeübten Variante des Hallenfußballs groß. „Der Futsal wird von vielen falsch verstanden“, entgegnet Frank Uhle Kritikern der Stilart, die sich in Südamerika, Süd- und Osteuropa großer Beliebtheit erfreut.

Frank Uhle hat in Staufen eine Futsalabteilung aufgebaut

Uhle hat während seiner Studienzeit in Münster erfahren, wie viel Freude der Sport mit dem sprungreduzierten Ball bereiten kann. Denkt Uhle an diese Zeit zurück, wird er nostalgisch: „Münster gehört zu den Top-Adressen im deutschen Futsal. Der Spielbetrieb ist dort ganz anders organisiert. Es gibt eigene Futsalligen.“ Seit drei Jahren bemüht er sich, jene Lust auf Futsal nach Südbaden und speziell in den Raum Freiburg zu transportieren. Uhle trainiert die Futsalabteilung des Staufener SC, die in Südbaden einmalig ist. Zudem bietet er an der Universität Freiburg einen Futsalkurs an und ist Co-Trainer der südbadischen Auswahl.

Erste Erfolge seine Engagements sind sichtbar. Zahlreiche Fußballer aus dem Umland sind auf das Projekt aufmerksam geworden und nehmen den Weg nach Staufen auf sich. Das sogenannte Doppelspielrecht erlaubt es den Spielern, im Spielbetrieb weiterhin für ihren Stammverein aufzulaufen, sich in der Halle jedoch das Trikot der Futsalmannschaft des Staufener SC überzustreifen.

Marco Anlicker, Kai Vogler (beide FC Auggen), Julien Theobald (SV Weil), Tim Baumer (FC Waldkirch), Konstantin Fries (SC Lahr), Admir Osamanovic, Erlwin Barbullushi, Nour Queslati (alle SV Endingen), Jakob Stiefel (FV Herbolzheim), Manuel Rofalski und Steffen Helfesrieder (beide Staufener SC) bilden das Staufener Futsal-Ensemble. Diese Gruppe überlegt, sich in Zukunft dem offiziellen Spielbetrieb der Futsal-Regionalliga Süd anzuschließen. Eine Teilnahme hätte jedoch Fahrten nach München und Frankfurt zur Folge, was neben einem hohen zeitlichen auch einen immensen finanziellen Aufwand bedeuten würde.

Einen Sympathisanten seiner Vorliebe für bandenfreies Spiel hat Frank Uhle in Ralf Eckert gefunden. Der Trainer des Verbandsligisten Freiburger FC favorisiert Futsal nicht nur wegen seines geringen Verletzungsrisikos gegenüber dem Hallenfußball. Er schätzt auch die Fokussierung auf die technische Komponente. So trainiert der Freiburger FC in der Halle ausschließlich Futsal. „Ich hoffe, dass einige Vereine folgen “, so Uhle, der weiter für die Akzeptanz dieser Kickvariante kämpfen will, sich jedoch bewusst ist, dass dazu „noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit nötig sein wird“. In vielen Gemeinden fehlt es neben der notwendigen Überzeugung, auf Futsal umzustellen, auch an Trainingsmöglichkeiten. „Wir haben keine geeignete Halle, um uns in diesem Bereich weiterzuentwickeln“, sagt beispielsweise Michael Metzger, Vorsitzender des SC Holzhausen.

Ergebnisse der Futsal-Hallenbezirksmeisterschaft in March-Buchheim:
Männer: 1. Staufener SC, 2. Freiburger FC, 3. FSV Ebringen, 4. SC Holzhausen.
Frauen: 1. SC Eichstetten, 2. FC Neuenburg, 3. SF Eintracht Freiburg 4. FC Freiburg St. Georgen.

Aufrufe: 014.1.2019, 17:25 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor