Vorort-Prognose zur BZL Nord: Dreierkampf um den Thron

Gerade die SpVgg Feldmoching und der FC Moosinning haben mit ihren Aktivitäten auf dem Transfermarkt aufhorchen lassen. So konnte unter anderem der Torschützenkönig der Bezirksliga Süd in die Nord-Staffel gelotst werden. Schon länger im Kreise der Meisterschaftsfavoriten verharrt der TSV Jetzendorf. Nachdem man in den vergangenen Jahren sagenhafte dreimal in der Aufstiegsrelegation gescheitert war, möchte es die Elf von Trainer Tarik Sarisakal in dieser Saison endlich wissen. Die Absteiger aus Karlsfeld und Eching hatten namhafte Abgänge zu verkraften und werden in der ungewohnten Spielklasse wohl eine gewisse Anlaufzeit benötigen.

Der Dreierkampf um den Thron: Die Anwärter

TSV Jetzendorf (Saison 2016/2017: Platz 2)

Der Trainer: Tarik Sarisakal

Der Königstransfer: Dominic Reisner (SpVgg Unterhaching)

Irgendwann muss es doch klappen! Die Relegation möchte man sich beim TSV Jetzendorf in diesem Jahr tunlichst ersparen. In der Vorsaison hatte man zunächst den künftigen Ligakonkurrenten Eching eliminiert und war dann denkbar knapp am TSV Neuried gescheitert. Hoffnung macht die Verpflichtung von Dominic Reisner. Der 21-Jährige kommt von der SpVgg Unterhaching, kann 30 Einsätze in der Regionalliga Bayern vorweisen und hat das Potenzial, sich zum prägenden Spieler der Bezirksliga Nord aufzuschwingen. Kaum ein Team ist so eingespielt und hat die Spitzenregion der Liga in den vergangenen Jahren so gut kennengelernt; das spricht für den TSV. Allerdings: Mit Marian Knecht (24 Treffer) hat der Top-Torjäger den Verein verlassen.

SpVgg Feldmoching (Saison 2016/2017: Platz 6)

Der Trainer: Demal Fetic

Der Königstransfer: Albert Rudnik (TSV Grünwald)

Hut ab, vor dieser Verpflichtung! Die sportliche Leitung der Feldmochinger hat es tatsächlich geschafft, den Torschützenkönig der Bezirksliga Süd, Albert Rudnik, in den Münchner Norden zu locken. Gefüttert mit den feinen Zuspielen von Regisseur Daniel Wildgruber soll der 24-Jährige auch in der Nord-Staffel für Furore sorgen. "Wir sind sehr optimistisch, dass wir eine schlagkräftige Truppe stellen können", sagt Manager Martin Wildgruber, der insgesamt 13 Neuverpflichtungen begrüßen darf. Freilich: Bei zwölf Abgängen könnte es etwas dauern, bis die neu formierte Truppe ins Rollen kommt. Auch das Trainer-Duo Fetic/Kiourkas ist neu an der Lerchenauer Straße.

FC Moosinning (Saison 2016/2017: Platz 3)

Der Trainer: Xhevat Muriqi

Der Königstransfer: Junis Ibrahim (FC Pipinsried)

Wie viel Muriqi steckt in Moosinning? Diese Frage darf man nach der Verpflichtung des Trainerfuchses durchaus stellen. Nach dem Ende der Ära Lanzinger geht man im Erdinger Moos neue Wege. Mit dem neuen Coach haben neun Spieler den Weg zum FCM gefunden. Ein Achtungszeichen haben die Verantwortlichen vor allem mit der Verpflichtung des bayernligaerfahrenen Übungsleiters gesetzt. Schafft es der 42-Jährige die notorische Abschlussschwäche des Vorjahres zu den Akten zu legen, ist auf jeden Fall mit den Gelb-Schwarzen zu rechnen. Jedoch: Auch im aktuellen Kader fehlt ein eiskalter Vollstrecker.

Die Vorort-Prognose:

Am Ende werden Kleinigkeiten entscheiden. Der TSV Jetzendorf vertraut im Titelkampf auf seine Erfahrungen und dürfte aufgrund diverser Relegations-Enttäuschungen mit einer "Jetzt erst recht"-Mentalität an den Start gehen und ist leicht favorisiert. Feldmoching weiß mit Knipser Rudnik den wohl gefährlichsten Angreifer der Liga in seinen Reihen, muss sich nach einem gewaltigen Umbruch allerdings zunächst noch einspielen. Wie schnell Xhevat Muriqi seinen Moosinningern die Idee vom "schönen Fußball" eintrichtern kann, hängt auch von deren Adaptionsfähigkeit ab.