Schon wieder FC Mengen

Das tun wir jetzt hier mal nachträglich: Der Preis fürs größte Spektakel auf und abseits des Platzes im Jahr 2017 geht an den FC Mengen. Hauptvorwurf aus der Mannschaft damals übrigens: Zwischenmenschlich habe es nicht gepasst und mit der Taktik sei man nicht einverstanden gewesen. Es folgte unter Trainer Miroslav Topalusic im Sommer 2018 der Aufstieg in die Bezirksliga, Alexander Klotz ballerte die Schwarz-Gelben mit 54 Toren nach oben. Rekordverdächtig, Spektakel. Sie ahnen es: SZ-Auszeichnung 2018 verteidigt, auch weil der FC Mengen in der Landesliga ankam und guten, erfolgreichen Fußball spielte sehen wir mal vom einen oder anderen Derby (Niederlagen gegen Ostrach und Altheim) ab. Doch hoppla, 2019 punktete der FC Mengen sogar in einem Derby, besiegte in der alten Saison Absteiger FV Altheim, nur um im Sommer 2019 mit einer echten Sensation für die Saison 2019/2020 aufzuwarten: Zwei Ostracher trainieren ab sofort den FC Mengen. Und plötzlich ging die wilde Luzie richtig durch die Decke. Rang drei in der Winterpause, 32 Punkte, erfolgreichste Halbserie überhaupt, und sogar gegen Ostrach gab es einen Punkt - alleine das scheint schon preiswürdig. Was aber gegen Ende passierte, ist unwürdig. Denn da sich manches in und um Mengen wohl nie ändert, sucht der 100-Jährige von der Ablach wieder einen Trainer, nachdem das 32-Punkte-Gespann mit den Vorwürfen (zu lasches Training (Anm. der Red.: Zu wenig Teilnehmer?); fehlende zwischenmenschliche Bindung/Identifikation (Anm. d. Red.: Lasst Euch mal was Neues einfallen) nicht mehr umgehen wollte. In der selbstgezimmerten Holzkiste ist bestimmt noch Platz für die dritte Auszeichnung in Folge. Hattrick. (PS: Die ZDF-Heute-Show hat da alljährlich was Passendes im Angebot). Die Schlagzeile, die wir uns für 2020 wünschen? Der FC Mengen sucht keinen Trainer. Das ist normal - nach der reinen Lehre - keine Nachricht. Beim FC Mengen würden wir aber ein Auge zudrücken.