2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Nach einer schönen Kombination über Max Schuler und David Bachhofer erzielt Patrick Klotz (links), hier gegen Weilers Daniel Schramm, das 2:1 für den FC Mengen. Foto: Shakral Photography // Florian Wolf
Nach einer schönen Kombination über Max Schuler und David Bachhofer erzielt Patrick Klotz (links), hier gegen Weilers Daniel Schramm, das 2:1 für den FC Mengen. Foto: Shakral Photography // Florian Wolf
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Führung und Überzahl reichen nicht

Fußball-Landesliga, St. 4: FV RW Weiler - FC Mengen 3:2 (1:2)

Bad Saulgau / mac/sz - Auch eine zweimalige Führung hat Fußball-Landesligist FC Mengen am Samstag nicht zu einem Sieg oder wenigstens einen Punkt beim FV RW Weiler nutzen können. Alex Klotz und Patrick Klotz hatten die Schwarz-Gelben zweimal in Führung gebracht, die ab der 40. Minute zusätzlich mit einem Mann in Überzahl spielten, doch im zweiten Abschnitt drehte der Gastgeber die Partie und siegte mit 3:2 (1:2).

Die Internetplattform der Rot-Weißen aus Weiler befand: "Was für eine Energieleistung: Der FV Rot-Weiß Weiler hat trotz doppelten Rückstands und langer Unterzahl sein Heimspiel gegen den FC Mengen mit 3:2 (1:2) gewonnen." "Das war mehr als verdient. Wir haben mehr investiert als der Gegner", sagte Trainer Jürgen Kopfsguter der Homepage hinterher und ergänzte: "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft." Obendrein verdrängten die Rot-Weißen mit dem Sieg den FC Mengen damit vom vierten Platz der Landesliga.

Dabei begann das Spiel gut für die Gäste aus Mengen. Früh spielte Kapitän Dominik Dieing einen Rückpass direkt in die Füße von Mengens Alexander Klotz. Der ließ sich so etwas natürlich nicht entgehen und mit Klotz’ 24. Saisontor stand es 1:0 aus Mengener Sicht (3.). Dann gab es einen Luftkampf zwischen Weilers Torwart Andreas Hane und Alexander Klotz, Klotz sah Gelb wegen zu harten Einsteigens. Nach Ansicht der Weiler Homepage eine zu geringe Strafe, doch Mengens Jochen Barany aus dem Trainertrio meinte. "Foul sicherlich, aber es war außerhalb des Strafraums, beide gehen rein, der Torwart ist vielleicht auch mit dem Kopf ein bisschen tief. Gelb war okay." Insgesamt führten beide Mannschaften die erste Halbzeit intensiv: Es gab etliche harte Zweikämpfe und Fouls sowie viermal Gelb für Weiler und einmal Gelb für Mengen. Nach einem Schubser gegen Mathias Stadelmann gab es Elfmeter für den FV Weiler, den Raimond Hehle verwandelte zum 1:1 (10.).

Allerdings bekamen die Hausherren ihre Lücken und Wackler in der Abwehr zunächst nicht in den Griff. Das 1:2 durch Patrick Klotz war aus Sicht der Weiler ebenfalls ein Geschenk, das der Mengener Mittelfeldspieler clever nutzte (31.). Jochen Barany sah es dagegen so: "Ein herrlicher Pass von Max Schuler auf David Bachhofer, der den Ball querlegte auf Patrick Klotz, der den Ball ins Tor schob."

Noch vor der Pause sah dann Raimond Hehle nach einem Luftzweikampf (40.) die Gelb-Rote Karte. "Ich war überrascht", sagte Jürgen Kopfsguter der Homepage des FVW über diese Schiedsrichter-Entscheidung. Dafür hätte es aus seiner Sicht nicht unbedingt Gelb geben müssen. Jochen Barany meinte: "Ich selbst stand zu weit weg. Der Schiedsrichter stand gut und hat einen Ellbogen gesehen. Er hat aber signalisiert, dass es wohl auch die Summe der Fouls war."

Von der Mengener Überzahl sahen die Zuschauer auf dem Kunstrasen allerdings in der zweiten Halbzeit nicht viel. "Nach einer guten ersten Halbzeit und einer hochverdienten 2:1-Führung haben wir überraschend nach dem Platzverweis in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel gefunden. Weiler war total überlegen, trotz der Unterzahl. Und im Endeffekt geht der Sieg Weilers in Ordnung", sagte Jochen Barany in der Rückschau.

Eine Ecke des starken Mathias Stadelmann köpfte Dennis Schwarz zum 2:2 ein (49.). Danach rettete Dieing einmal auf der Linie und der starke Hane entschärfte zwei hundertprozentige Chancen der Mengener. "Vor dem 3:2 des FV Weiler hatten wir drei hundertprozentige Chancen", sagte Barany. Doch die Schlussphase gehörte dem FVW. Das 3:2 durch einen abgefälschten Fernschuss von Pirmin Fink (72.) schockte die Gäste sichtbar. Mengen fiel nichts mehr ein, die Hausherren hatten sogar noch gute Chancen auf den vierten Treffer.

Der Weiler-Coach war nach dem Spiel sichtbar zufrieden. "Eine überragende Reaktion der Mannschaft nach diesen Nackenschlägen. Man hat Willen und Mentalität auf dem Platz gesehen. Wir sind am Schluss schon auf Kante gelaufen, aber so, wie wir heute aufgetreten sind, müssen wir vor Friedrichshafen keine Angst haben. Einen einzelnen Spieler will ich gar nicht herausheben – da kann man heute alle erwähnen", sagte Kopfsguter. Sein Gegenüber Jochen Barany war dagegen - verständlicherweise - unzufrieden: "Unser Ziel waren Punkte, auch weil wir noch etwas aus dem Hinspiel gutzumachen hatten (0:3, d. Red.). Und natürlich sind wir enttäuscht."

Aufrufe: 09.3.2020, 00:05 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor