2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
La-Ola-Welle für den dreifachen Torschützen: Nach dem Schlusspfiff huldigen die Spieler von Eintracht Trier ihrem treffsicheren Teamkollegen Maurice Roth (links).
La-Ola-Welle für den dreifachen Torschützen: Nach dem Schlusspfiff huldigen die Spieler von Eintracht Trier ihrem treffsicheren Teamkollegen Maurice Roth (links). – Foto: Sebastian Schwarz

Triers neues Tormonster

Erst wurde sein Auto aufgebrochen, dann brach er ein ums andere Mal in Torjubel aus: Eintracht-Mittelfeldspieler Maurice Roth erlebte am Samstag  rund ums Spiel beim FC Karbach ein wahres Wechselbad der Gefühle.

Die Sprechchöre kamen diesmal von den Mitspielern. „Maurice Roth, Maurice Roth, Maurice Roth ….!“, skandierten Simon Maurer und Co. in Richtung des etwas peinlich berührten Mittelfeldmotors von Eintracht Trier. Der 26-Jährige hatte sich die Lobeshymnen aber auch redlich verdient. Drei Tore und eine Torvorlage – was will man mehr beim 4:1-Sieg des SVE beim FC Karbach.

Für Roth wurde es dann doch noch ein versöhnlicher Samstag, der für ihn so mies begonnen hatte. In der Nacht zuvor wurde ihm in Trier das Auto aufgebrochen. Eine Scheibe ging zu Bruch, entwendet aus dem Fahrzeug wurde Geld.

Spielte Roth also mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch? „Nein, das nicht“, sagte der Eintracht-Akteur, der beim frühen Trierer 1:0 seine erste Duftmarke setzte. Nach einer Ecke von Dominik Kinscher verlängerte er den Ball per Kopf weiter. Amodou Abdullei nutzte die Vorlage zur Führung – er traf per Kopf (3.).

Im späteren Spielverlauf war Roth dann selbst an der Reihe. Mit einem Schlenzer nach Pass von Edis Sinanovic zum Trierer 2:1 (30.). Mit einem Flachschuss nach Zuspiel von Tim Garnier, der sich zuvor gleich gegen mehrere Karbacher Spieler behauptet hatte, zum 3:1 (75.). Und per Kopf nach Flanke von Jason Kaluanga zum 4:1 (84.).

Sportlich also alles bestens? Die Eintracht bewertete den deutlichen Erfolg durchaus kritisch. „Wir können mit dem Spiel nicht zu 100 Prozent zufrieden sein. Wir haben zu viel zugelassen. So wie das streckenweise gelaufen ist, kann es nicht weitergehen. Trotzdem haben wir die Qualität, solch ein Spiel mit 4:1 für uns zu entscheiden. Wir haben dreckig gewonnen. Das nehmen wir mit und grüßen von oben“, sagte Hattrick-Schütze Roth.

Auch Trainer Josef Cinar fand mehr als nur ein Haar in der Suppe: „Wir haben insgesamt sehr unruhig gespielt und uns vom Gegner beeinflussen lassen, der viel Hektik reingebracht hat. Im Passspiel haben wir unheimlich viele Fehler gemacht.“

Wenige Minuten nach der Führung kam Karbach zum Ausgleich – David Eberhardt überwand nach einer verunglückten Kopfball-Abwehr von Amodou Abdullei, die am Rücken von Mitspieler Kevin Heinz endete, SVE-Torwart Denis Wieszolek (10.). Vor allem in einer Phase direkt nach der Pause wackelte die Eintracht gehörig. Dank aggressiven Pressings schwanden beim SVE Souveränität und Sicherheit. Glück für Trier: Den Gastgebern fehlte auf dem neuen Kunstrasenplatz auf dem heimischen Quintinsberg die nötige Ruhe in den (Abschluss-)Aktionen.

Mit der Rückkehr während des Spiels zur gewohnten Grundordnung (siehe Partie kompakt) und mit klarerem Spiel von hinten heraus bekam die Eintracht die Partie wieder in den Griff. Und Roth kam zu seinen weiteren Treffern.

Im Eintracht-Dress ist es dessen erster Hattrick. Bei den Moselanern gelangen ihm nach seinem Wechsel 2018 vom SV Morlautern in den ersten beiden Saisons zwei Treffer in 48 Oberliga-Spielen. Nun sind’s in dieser Spielzeit in sieben Partien schon sechs Tore. Für den Dreierpack wird der defensive Mittelfeldspieler team­intern etwas springen lassen müssen. Und was? „Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Eine Kiste Bier ist auf jeden Fall drin. Und vielleicht gibt’s ein paar Pizzen nächste Woche im Training.“ Auch wenn der Autoaufbruch Geld gekostet hat, sollte das finanziell zu stemmen sein.

Extra

Eintracht Trier - SG 2000 Mülheim-Kärlich am 8. Dezember:

Wegen eines Corona-Falls im Team der SG 2000 Mülheim-Kärlich fällt Triers Heimspiel am Freitag gegen den Aufsteiger aus. Als Nachholtermin wurde der Dienstag, 8. Dezember, 19.30 Uhr, festgesetzt. Für die Zwangspause bis zum Spiel am 31. Oktober in Waldalgesheim sucht Eintracht-Trainer Josef Cinar nun einen Testspielgegner.

Aufrufe: 019.10.2020, 18:25 Uhr
Mirko BlahakAutor