Donaustauf Stammplatzgarantien oder gar Erbhöfe gibt es bei Franz Koller, dem Trainer von Fußball-Bayernligist SV Donaustauf (8., 25 Punkte), nicht. Spätestens seit gut einer Woche wissen das nun auch seine Schützlinge. Im Vorfeld der beim Tabellendritten TSV Schwabmünchen mit 0:3 verlorenen Partie war Koller mit dem Abschlusstraining überhaupt nicht einverstanden. Schwupsdiwups fanden sich vermeintlich gesetzte Spieler beim Anpfiff der zweiten Rückrundenpartie auf der Bank wieder.
Zu dieser Maßnahme hätte er auch gegriffen, wenn es gegen den Spitzenreiter oder gegen einen Abstiegskandidaten gegangen wäre, versichert Koller. „Einige Leute hatten im Training viel Luft nach oben und wir haben einen großen Kader“, erklärt der Coach: Spieler in der Warteschleife hätten sich besser präsentiert, die sich einen Einsatz in der Startelf verdient hatten. Das sei einfach nur die logische Konsequenz in einer leistungsorientierten Mannschaft. Denn jeder in seiner 20-Mann-Truppe habe den Anspruch, in der Bayernliga zu spielen. Eine Woche später haben sich die Wogen geglättet. Zweimal auf dem Trainingsplatz an der Regensburger Straße sowie am Mittwoch auf Kunstrasen beim SV Oberhinkofen seien alle Spieler engagiert zur Sache gegangen. Inwieweit der eine oder andere nun in die Startelf zurückkehrt, Koller wollte sich am gestrigen Freitag noch nicht dazu äußern.
Im Austausch mit ChefscoutFür Ingolstadts Verantwortliche war im Frühjahr der Abstieg der Profis in die 3. Liga gleich doppelt tragisch. Die Statuten schreiben nämlich vor, dass eine etwaige Zweite von der Regionalliga in die Bayernliga zwangsversetzt wird. Somit war Platz neun der U21 Makulatur in der Endabrechnung Makulatur. Mit Ingolstadts Chefscout Julian Adler hat SVD-Coach Koller alle ein, zwei Wochen telefonischen Kontakt. „Ingolstadt II möchte nach dem Zwangsabstieg unbedingt wieder in die Regionalliga zurück“, hat ihm Adler mehrfach zu verstehen gegeben. Voraussetzung ist natürlich die Rückkehr der Profis in die 2. Liga. Nach erheblichen Startschwierigkeiten befinden diese sich nun auf Aufstiegskurs.
Die Rückkehr in das „Schaufenster“ Regionalliga haben die oberbayerischen Youngsters schon rein aus Eigeninteresse im Sinn. Denn in der vierthöchsten Klasse rekrutieren die Zweit- und Drittligisten allzu gerne hochveranlagte „No-Names“, ohne eine große Ablösesumme hinblättern zu müssen. Beim SSV Jahn Regensburg ist das seit Jahren ein nahezu perfekt funktionierendes „Geschäftsmodell“. Drei, vier Neuzugänge wechseln Jahr für Jahr von einem Regionalligisten an die Donau. Eine Win-Win-Situation für Verein und Spieler.
Sautner schmerzlich vermisstIn der Vorrunde unterlag der SV Donaustauf bei extremer Hitze der U21 Ingolstadt mit 2:5. Der seit Wochen schmerzlich vermisste Kaptitän Martin Sautner erzielte beide Treffer per Kopf. Letztlich waren die Gäste bei den Oberbayern mit dem Ergebnis bestens bedient. In der Schlussphase ließen die dann allzu verspielten FC-Akteure Hochkaräter aus.