Hertha 03 lässt TeBe-Frust an Strausberg aus

Zehlendorf benötigte keinen langen Anlauf, um den Frust nach der Niederlage vom letzten Spieltag bei TeBe abzulegen und das kurzfristig schlingernde Schiff wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen. Von Beginn an wurde Strausberg unter Druck gesetzt und nach fünf Minuten durften sich die „Blauen“ über die Führung freuen. Daniel Wahl hatte von rechts präzise vor das Tor geflankt und Marc Zellner war mit dem Kopf einen Tick früher am Ball als Torhüter Eric Günther.

Der furiose Start hätte eigentlich für die nötige Ruhe und entsprechende Sicherheit in den Reihen der Hausherren führen sollen, doch Strausberg steckte den Rückstand erstaunlich gelassen weg und konnte sich in der Folgezeit selbst einige vielversprechende Chancen herausspielen. Mehrmals waren die Herthaner mit Fortuna im Bunde, da es auch die Strausberger im Abschluss an Genauigkeit vermissen ließen. Über dreißig Minuten mussten sich die Zehlendorfer gegen die Attacken der Gäste wehren, ehe man selbst wieder vor dem gegnerischen Tor Akzente setzen konnte. In der 35. Minute spielte Benedikt Nellessen den Ball scharf in die Box auf Huke, der nur durch ein regelwidriges Eingreifen von FCS-Keeper Günther gestoppt werden konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Huke mit gewohnter Souveränität. Mit einem harten Distanzschuss hätte Lenny Stein in der 39. Minute fast noch die Führung weiter ausbauen können, doch der Ball zischte knapp am Pfosten vorbei ins Aus.

Das ein Zwei-Tore-Vorsprung immer einen trügerischen Charakter der Sicherheit haben kann, wollten die Gäste mit Beginn der zweiten Halbzeit unter Beweis stellen. Mit einem hohen Laufpensum und unbändigen Willen wollte die Reimann-Elf den Anschlusstreffer erzwingen, um dann für „anderes Wetter“ im Ernst-Reuter-Stadion zu sorgen. In der 53. Minute versuchte es Tino Istvanic mit einem scharfen Schuss aus ca. 20 Metern, doch Zehlendorfs Torhüter Konstantin Lehmann konnte den tückisch aufsetzenden Ball im Nachfassen unter sich begraben. Erst nachdem Trainer Markus Schatte das bisherige 4-4-2 System veränderte und mit dem sehr fleißigen Lukas Rohana einen zweiten „Sechser“ neben Carl Hopprich installierte, bekamen die Hausherren wieder zunehmend Kontrolle über das Spiel. Mit einer Doppelchance durch Zellner (63.) und Nellessen (64.) machten sich die Herthaner wieder vor dem Gästetor bemerkbar. Eine Standardsituation in der 75. Minute führte dann zum vorentscheidenden dritten Treffer. Dennis Dombrowe schlug einen Freistoß aus dem Mittelfeld rechts vor das Tor, Nellessen köpfte das Leder auf den 2. Pfosten, der eingewechselte Arjan Duraj war aufmerksam und drückte die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie. Erst jetzt knickten die Gäste ein und Zehlendorf konnte in der 78. Minute durch Nellessen auf 4:0 erhöhen. Diesmal leistete Duraj die Vorarbeit mit einer Flanke in den Strafraum, Nellessen sprang in den ball und überwand Torhüter Günther mit einem Lupfer. Der ehemalige Zehlendorfer Schlussmann Eric Günther durfte dann in der 89. Minute seine vorhandene Qualität unter Beweis stellen, als er mit einer reaktionsschnellen Fußabwehr den möglichen zweiten Treffer durch Goalgetter Huke verhinderte.

Auch wenn der Zehlendorfer Sieg am Ende vielleicht etwas zu hoch ausfiel, durften die Gäste zumindest mit ihrem couragierten Auftritt zufrieden sein, nicht jedoch mit der Chancenverwertung. Hertha 03 konnte dadurch jedenfalls wieder etwas Boden gutmachen und den Platz im erweiterten Verfolgerfeld zum souveränen Tabellenführer aus Lichtenberg festigen.

Alle Informationen zum Spiel: Hertha 03 Zehlendorf - FC Strausberg