2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Vadim Thomas 2009 im Trikot des TuS Vinsebeck gegen Dalhausen. Foto: Uwe Müller
Vadim Thomas 2009 im Trikot des TuS Vinsebeck gegen Dalhausen. Foto: Uwe Müller

"Ich habe dem TuS ja auch einiges zu verdanken"

Vadim Thomas, Stürmer des Oberligisten FC Gütersloh, erklärt warum er sich besonders auf das Spiel am Sonntag bei seinem Ex-Verein TuS Vinsebeck freut, warum sein kleiner Bruder besser werden wird als er

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Vadim Thomas wurde am 23. Dezember 1988 in Astrachanka (Kasachstan) geboren.
Der heute 29-jährige Vollblutstürmer spielte in der Jugend beim VfL Eversen, SV Steinheim und TuS Vinsebeck. Seine erste Senioren-Station war der TuS Vinsebeck. Unter Trainer Norbert Dölitzsch feierte er als Noch-A-Jugendlicher sein Debüt am 4. März 2007 – beim Bezirksliga-Spitzenreiter Barntrup gewann Vinsebeck überraschend mit 2:1. Das Siegtor in der Nachspielzeit erzielte Thomas mit einem Kunstschuss per Außenrißt aus 18 Metern.
In der Rückrunde 2007 bildete Vadim Thomas zusammen mit dem 42-jährigen Gerd Elsner den so genannten „Vater-Sohn-Sturm“ und erzielte in nur zwölf Spielen sieben Tore.
Danach wechselte er zum SV Höxter, spielte dort in der Bezirksliga bis er im Sommer 2009 für ein halbes Jahr nach Vinsebeck zurückging. Ab dem Winter 2009 spielte er wieder für Höxter, bis er 2013 zum Oberligisten FC Gütersloh wechselte.
Nach drei Jahren schloss er sich dem Westfalenligisten SC Roland Beckum an, dann dem Westfalenligisten SC Herford (2017) und seit dem 1. Juli 2018 stürmt er wieder für den Oberligisten FC Gütersloh.
Am Sonntag, 15. Juli, spielt der FC Gütersloh im Rahmen des Vinsebecker Sportfestes gegen den A-Ligisten TuS Vinsebeck. Anstoß ist um 13 Uhr.
Herr Thomas, freuen Sie sich auf das Spiel am Sonntag in Vinsebeck oder ist es ein Vorbereitungsspiel wie jedes andere?
Vadim Thomas: Natürlich freue ich mich sehr darauf. Sonst hätte ich das ja nicht organisiert. Es sind viele bekannte Gesichter da, viele Freunde, Bekannte und auch auch meine Familie.
Was verbinden Sie noch mit dem TuS Vinsebeck?
Thomas: Vieles. Mein Bruder spielt noch da. Mit vielen Vinsebeckern bin ich noch im Kontakt und wenn es geht bin ich auch mal am Platz – ich habe dem TuS ja auch einiges zu verdanken. Ich verfolge auch immer wie es läuft, spreche oft mit meinem Bruder über die Spiele oder auch mit dem Trainer Maik Disse.
Oberliga gegen Kreisliga heißt es am Sonntag. Gibt es da eine Vorgabe vom Trainer – zum Beispiel mit mindestens zehn Toren Unterschied zu gewinnen?
Thomas:Nein, bisher nicht. Unser Trainer ist ja auch erst neu dabei. Wir haben taktische Vorgaben, die wir versuchen umzusetzen, aber das Ergebnis ist dabei zweitrangig. Unser erstes Testspiel gegen den Westfalenligisten Hordel haben wir 4:1 gewonnen, damit waren wir alle zufrieden.

»Norbert Dölitzsch hat mir immer Vertrauen geschenkt«

Auf welcher Position spielen Sie beim neuen FC Gütersloh?
Thomas: Mittelstürmer. Habe ich immer schon gespielt. Das ist meine Lieblingsposition.
Sie haben ja auch mehrere höherklassige Stationen hinter sich. Wird man Sie auch im Kreis Höxter mal wieder sehen?
Thomas: Schwer zu sagen. Wenn es der Beruf zulässt, eventuell. Aber ich möchte noch drei, vier Jahre so hoch wie möglich spielen.
Im Sommer 2009 sind Sie vom Bezirksligisten SV Höxter für ein halbes Jahr wieder zum TuS Vinsebeck in die A-Liga zurückgegangen. War das rückblickend ein Fehler?
Thomas: Eigentlich nicht. Ich habe mich in Vinsebeck weiter sehr gut entwickelt, weil ich auch mit 20 Jahren viel Verantwortung bekommen habe. Ein Rückschritt war es definitiv nicht. Als ich im Winter wieder nach Höxter zurückgegangen bin, war ich topfit.


Welcher Trainer hat Sie am meisten geprägt?
Thomas: Norbert Dölitzsch war ja mein erster Seniorentrainer. Er hat mir immer Vertrauen geschenkt und viel auf mich eingeredet. Auch Heiko Bonan war sehr wichtig für mich – taktisch und menschlich. Bei beiden merkte man halt, dass sie Profi waren.
Sie standen selbst im Winter 2016 auch kurz davor Profi beim kasachischen Erstligisten Okzhetpes Kökschetau zu werden. War es eine tolle oder eher enttäuschende Erfahrung?
Thomas: Das war mit das Beste, was ich im Fußball erlebt habe. Wir haben vier Wochen unter professionellen Bedingungen in der Türkei trainiert. Davon habe ich sehr profitiert. Ich habe auch mal eine ganz andere Mentalität und andere Trainingsinhalte kennengelernt.


Ihr kleiner Bruder Viktor sorgte mit 20 Jahren bei der Spvg. Brakel für Furore. Wird er so gut wie Sie oder sogar besser?
Thomas: Ich glaube er wird besser. Er ist beidfüßig stark, groß – ihm fehlt natürlich noch Erfahrung und er muss körperlich robuster werden. Auch täte ihm mehr Spielwitz gut – einfach mal was Unvorhergesehenes machen.
Ihr anderer Bruder Vitali ist Verteidiger beim TuS Vinsebeck. Wird er Sie Sonntag stoppen?
Thomas: Ich bin ja zwei Jahre jünger und austrainierter. Da hoffe ich doch, dass ich schneller bin. Maik Disse wird ihn bestimmt auf mich ansetzen.
Welche Ziele haben Sie sich für die Saison beim Oberligisten FC Gütersloh gesetzt?
Thomas: Der Verein wurde ja erst einmal finanziell gerettet. Jetzt soll versucht werden, den sportlichen Bereich wieder aufzubauen. Ich bin ja einer der älteren Spieler und will versuchen, Verantwortung zu übernehmen. Darauf freue ich mich. In der Liga streben wir einen gesicherten Mittelfeldplatz an.

Aufrufe: 013.7.2018, 20:00 Uhr
Uwe MüllerAutor