2024-04-25T14:35:39.956Z

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Abschied: Erdogan Acar ist verstorben.
Abschied: Erdogan Acar ist verstorben. – Foto: Uwe Müller

Der Fußballkreis trauert um Erdogan Acar

Einer der besten Fußballer der Region ist am Mittwochabend überraschend gestorben.

Es war eine Schock-Nachricht für alle, die sich mit Fußball in der Region beschäftigen. Der Brakeler Erdogan Acar, einer der besten Spieler des Kreises Höxter und auch darüber hinaus, ist am Mittwochabend überraschend gestorben. Beim Sponsoren-Cup des SC Paderborn. Der begnadete Linksfuß wurde nur 41 Jahre alt und hinterlässt seine Ehefrau und zwei Kinder.

Acar prägte den Fußball im Kreis Höxter nicht nur mit seiner spielerischen Klasse. Er war ein sympathischer Mensch und hat auch viel zur Integration beigetragen. Auf ihn wurde gehört. Er konnte auch emotional sein, keine Frage, aber er fand immer schnell wieder seine Ruhe. Er war durch und durch ein fairer Sportsmann.

Sein Traum war, einmal bei seinem Lieblingsverein Besiktas Istanbul zu spielen. Obwohl er als junger Spieler auf dem Sprung zum Profifußball war, ging sein Traum nicht in Erfüllung.

Seine fußballerische Laufbahn

Bis zur B-Jugend spielte Erdogan Acar bei der Spvg. Brakel, erzielte in seiner letzten Saison in der Bezirksliga 70 Tore. Er bekam Angebote von Paderborn und auch Werder Bremen, entschied sich aber für Arminia Bielefeld. In seinem ersten A-Jugend-Jahr wurde er Arminias bester Torschütze und spielte für die Westfalenauswahl. Im zweiten Jahr durfte er bereits mit den Profis des Zweitligisten trainieren. Auch bei Freundschaftsspielen kam er neben Spielern wie Thomas von Heesen, Nationaltorwart Uli Stein oder Torschützenkönig Fritz Walter zum Einsatz. Doch unter Trainer Ernst Middendorf kam er dennoch nicht über den Status des Talents hinaus. Da kam eine Offerte vom türkischen Klub Trabzonspor, der türkische Jugendspieler im Ausland gezielt beobachtete, gerade recht. Doch ausgerechnet bei einem Hobbyturnier in Brakel brach er sich den Mittelfuß. Transfer geplatzt. Danach spielte er für die Spvg. Brakel in die Oberliga. Danach machte er - wie er selbst sagte - den größten Fehler seines Lebens. Zusammen mit den Brakelern Arif Göral und Saban Cet wechselte er als 19-jähriger zur TIG Brakel in die Kreisliga A. Ein fußballerischer Rückschritt.

Acar war später dann die prägende Person beim TuS Erkeln, den er auch als Spielertrainer und Trainer lange Jahre begleitete. Wenn er mit seinem starken linken Fuß zu einem Standard antrat, war es fast immer eine Großchance - oder sogar ein Tor. 2017 schloss er sich dem B-Ligisten SV Holzhausen/Erwitzen an und feierte mit den Altherren 2018 den Kreispokalsieg. Bis zuletzt gehörte er dort dem AH-Team an. 2018 schloss sich wieder der Kreis: Acar ging zurück zur TIG Brakel. Und in der neuen Saison sollte er einen neuen, spannenden Fußballjob antreten: Er hatte zugesagt Co-Trainer von Haydar Özdemir beim Landesligisten Spvg. Brakel zu werden. Dem Verein, wo seine fußballerische Laufbahn gestartet war. Dazu sollte es nicht mehr kommen. Egal ob auf oder neben dem Fußballplatz: Erdo wird fehlen!

Aufrufe: 020.6.2019, 10:21 Uhr
Uwe MüllerAutor