2024-05-08T11:10:30.900Z

Vereinsnachrichten

Sachsenliga-Saison beginnt mit Auswärtsspiel in Markkleeberg

Grimmaer starten bei den Markkleeberger Kickers. / Anstoß Samstag, 15 Uhr, im Sportpark Camillo Ugi

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Nach dem letztwöchigen Pokalwochenende geht es nun endlich wieder los. Am heutigen Freitag fällt bei der Begegnung BSG Stahl Riesa gegen den FV Eintracht Niesky der Startschuss für die 28. Saison der Sachsenliga, welche sowohl im Titel- als auch im Abstiegskampf allerlei Spannung verspricht. Eine Woche nach dem 3:0 (1:0)-Pokalerfolg in der 1. Hauptrunde beim Landesklassisten BSV Gelenau greift der FC Grimma am morgigen Samstag ins Geschehen ein.

Für viele als heißester Aufstiegsanwärter gehandelt, müssen die Muldestädter in den bevorstehenden 30 Spieltagen nachweisen, dass diese Einschätzung von den Fußballexperten im Bundesland nicht von ungefähr kommt. Woche für Woche gilt es konstante Leistungen abzurufen, wohl wissend, dass eine Saison unheimlich lang sein kann, in welcher man selten im Voraus etwas planen kann. Dennoch stellen sich die Schützlinge von Trainer Daniel Wohllebe dieser Aufgabe, da man nun einen Kader zusammen hat, der durchaus in der Lage ist ganz vorn mitzuspielen. Dennoch gilt es bereits frühzeitig einen gewissen Druck vom Kessel zu nehmen. Alle Mannschaften in der höchsten sächsischen Spielklasse genießen ihre Daseinsberechtigung in dieser Staffel. Die Liga ist insgesamt viel zu ausgeglichen, jeder einzelne Punkt muss sich knallhart erarbeitet werden. Bereits am Wochenende in der Auswärtspartie bei Kickers Markkleeberg werden die Grimmaer auf erbitterten Widerstand der Gastgeber stoßen. Der Anstoß im Markkleeberger Sportpark „Camillo Ugi“ erfolgt am Samstag um 15.00 Uhr.

Nach einem sehr guten 5. Tabellenplatz in der Saison 2015/16 kamen die Markkleeberger Kickers in der vergangenen Serie letztlich auf Rang 10 ein. Zufrieden war Trainer Heiko Brestrich (ehemaliger Spieler beim BFC Dynamo und dem VfB Leipzig) damit nicht wirklich – Platz 7, welchen man lange innehatte, hätte dem ehemaligen DDR-Profi um einiges lieber zu Gesicht gestanden. Gegen Saisonende agierten die Rand-Leipziger dann jedoch zu unkonstant, so dass man letztlich mit Platz 10 abschloss. Mit dem Abstiegskampf hatten die Kickers indes jedoch gar nichts zu tun, so dass diesbezüglich überhaupt kein Grund zur Sorge bestand. Zu Beginn der neuen Saison wurde der Kader insgesamt etwas umgekrempelt, ein kleinerer Umbruch stand an. Verdienstvolle Spieler wie Florian Zita oder Robert Kalex (beide Laufbahn beendet) verließen ebenso den Verein wie Tom Unholzer (SV Merseburg 99), Alain Nkem (VfL Halle 96), Ronny Meißner (VfB Zwenkau) oder Duy Anh Do (Lipsia Eutritzsch). Diese Lücken zu schließen scheint von der Papierform her nicht allzu einfach, doch ist man in Markkleeberg guten Mutes, dass die neuen Spieler die Abgänge kompensieren können. Vom Regionalliga-Aufsteiger BSG Chemie Leipzig sicherte man sich die Dienste von Maximilian Heyse und Nhat Bao Ngyuen, wobei Heyse in Leutzsch in den vergangenen Jahren sehr oft zum Stammpersonal zählte. Einzig in der letztjährigen Oberliga-Saison kam der lang aufgeschossene Allrounder recht wenig zum Einsatz. Weiterhin verpflichtete man neben dem talentierten Lukas Morgenstern (Döbelner SC) mit Nico Scherz (1. FC Bitterfeld-Wolfen) noch einen Akteur, der beim Halleschen FC, in Meuselwitz, bei Dessau 05 und in Wolfen ebenfalls schon Oberliga-Luft schnuppern konnte. Von den A-Junioren des 1. FC Lok Leipzig stießen weiterhin noch Johannes Östrowski und Andreas Szterbin nach Markkleeberg. Von den Neuzugängen verspricht sich Coach Brestrich indes einiges, zumal soll damit der Konkurrenzkampf im Team weiter entfacht werden. Dass ein kleiner Umbruch jedoch auch etwas Zeit in Anspruch nimmt, erlebten die Kickers bereits am vergangenen Wochenende. In der 1. Pokalrunde unterlagen die Kickers beim Landesklassisten FC Blau-Weiß Leipzig überraschend deutlich mit 0:3 (0:2) und mussten somit im Cupwettbewerb gleich frühzeitig die Segel streichen. Ein weiteres Testspiel in der Woche ging beim Stadtligisten Tapfer Leipzig ebenfalls noch mit 1:4 verloren. Demzufolge werden die Platzherren voller Tatendrang in die Partie gegen Grimma gehen, wohl wissend, dass man mit einem Erfolg gegen die Muldestädter einiges wieder gut machen kann. Personell haben die Markkleeberger indes einen ganz guten Kader beisammen. Mit Alexander Czempik besitzt man einen grundsoliden Torhüter, Abwehrchef Christian Sund, die offensiven Adam-Brüder Kevin und Julian sowie Torgarant Tobias Haufe gehören zu den absoluten Leistungsträgern im Team. Weiterhin bauen die Kickers natürlich auf ihre fast traditionelle Heimstärke. Es gibt nahezu keinen Sachsenligisten, der in Markkleeberg in den letzten Jahren noch keine Federn lassen musste.

Die Grimmaer sind sich indes über die Schwere der Auftaktaufgabe im Klaren, doch fahren die Gäste recht optimistisch in den altehrwürdigen Markkleeberger Sportpark „Camillo Ugi“. Die Pokalhürde BSV Gelenau hat die Wohllebe-Elf mit einem letztlich sicheren 3:0-Erfolg übersprungen, auch wenn der Auftritt im Erzgebirge in den ersten 25 Minuten durchaus als etwas holprig bezeichnet werden kann. Defensiv ließ man in der Anfangsphase die dringend nötige Stabilität etwas vermissen und hätte sich über einen frühen Rückstand nicht beschweren dürfen. Mit fortlaufender Spielzeit kontrollierten die Grimmaer indes jedoch die Partie, so dass letztlich das Weiterkommen im Endeffekt nie wirklich in Gefahr geriet. Allerdings werden nun in Markkleeberg die Karten neu gemischt, die Mannschaft muss von Beginn an hellwach sein. Schaltpause werden in dieser Liga konsequent bestraft, dies bekam man vor allem in der Endphase der vergangenen Saison sehr oft zu spüren. Nichtsdestotrotz überwiegt vor dem Meisterschaftsstart der Optimismus. Die Vorbereitung mit den absolvierten Testspielen war insgesamt recht ordentlich, alle Neuzugänge wurden problemlos im Team integriert. Trainer Daniel Wohllebe besitzt durch die größere Breite im Kader endlich wieder einige Optionen, auch weil sich das Lazarett langsam lichtet. Zwar werden Mirko Jentzsch und der Riesaer Neuzugang Marcel Fricke jeweils nach Kreuzbandriss noch bis zum Winter ausfallen, doch trainieren beispielsweise die Langzeitverletzten Robert Schabram und Kevin Wiegner schon wieder mit der Mannschaft mit. Personell ist also wieder Licht am Ende des Tunnels, wenn man mal über den Ausfall von Michel Schwarz hinwegsieht. Aufgrund einer langwierigen Fußverletzung wird er in Markkleeberg nicht auflaufen können. Doppelt bitter für ihn, gerade weil es gegen seinen Vater geht. Der heißt Heiko Brestrich und ist Trainer von Kickers Markkleeberg.

Spielort: Sportpark „Camillo Ugi“, Markkleeberg

Anstoß: 5.00 Uhr

Aufrufe: 010.8.2017, 23:19 Uhr
Tom RietzschelAutor