Großenhainer jubeln auch in Grimma

Die kleine Fanschar des Großenhainer FV hatte während des Spiels Schwerstarbeit geleistet und einen Höllenlärm gemacht. Am Ende waren sie heiser, aber glücklich: Ihre Lieblinge entführten die drei Punkte aus dem Stadion des Friedens in Grimma. Restlos bedient war dagegen Tom Rietzschel: "Völlig unnötige Niederlage - wir haben uns 60 Minuten in die Hose gemacht", analysierte der Teammanager der Gastgeber. Treffender hätte man es kaum formulieren können: Die Muldestädter agierten unerklärlich zurückhaltend, spielten den Ball in der eigenen Hälfte immer wieder quer, setzten selber zu wenig Akzente nach vorn.



Die Gäste aus Großenhain, immerhin als Tabellenführer an die Mulde gekommen, schauten sich das eine Weile an, um Mitte der ersten Halbzeit das Tempo anzuziehen. Logische Folge: Die 1:0-Führung durch Clemens Krüger in der 36. Minute. Irgendwie hatten sich die Gäste durch die Grimmaer Abwehr gewurschtelt und trocken vollendet. Der Rest des ersten Durchgangs ging dann gänzlich an die Gäste.



Wer dachte, im zweiten Durchgang würden die Gastgeber nun Gas geben, sah sich enttäuscht. Der zögerliche Stil aus der ersten Hälfte setzte sich fort und wieder profitierte der Gast. Torsten Marx erhöhte in der 56. Minute auf 2:0 für den GFV. Als hätte Grimma diesen Tritt ins verlängerte Kreuz gebraucht, wachten Trainer Wohllebes Mannen nun endlich auf und schalteten zwei Gänge hoch. Plötzlich liefen pausenlos Angriffe auf das Tor von GFV-Keeper Mirko Roßmüller zu. Schon vier Minuten nach dem zweiten Gästetor verkürzte Robin Brandt auf 1:2 für den FC Grimma. Nun entwickelte sich endlich der Schlagabtausch zwischen Spitzenreiter und Ligafavorit, den sich die reichlich 120 Zuschauer von Anfang an erwartet hatten. Doch die Grimmaer waren zu spät aufgewacht: Mit Geschick und Glück retteten die Großhainer den knappen Vorsprung ins Ziel und bleiben weiter am Platz der Sonne in der Sachsenliga-Tabelle,