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Grimma will Lößnitz-Sieg vergolden

Nach dem Erfolg in Lößnitz möchte der FC Grimma gegen den VFC Plauen II nachlegen. Doch Vorsicht ist geboten...

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Vorschau auf den 11. Spieltag der Sachsenliga zwischen

FC Grimma (5.) – VFC Plauen II (15.)

Datum: Samstag, 04.11.2017

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Anstoß: 14.00 Uhr

Zwei Samstage, zwei unterschiedliche Gefühlswelten – nach dem 1:1-Unentschieden daheim gegen den VfB Empor Glauchau war die Enttäuschung und Unzufriedenheit im Lager des FC Grimma allgegenwertig. Gegen die Westsachsen hatten sich die Muldestädter insgesamt viel mehr ausgerechnet, daher war der Punkt insgesamt doch zu wenig. Das ganze Gegenteil ereignete sich dann eine Woche später beim Tabellenführer in Lößnitz. Nach den 90 Minuten fuhren die Schützlinge von Trainer Daniel Wohllebe einen verdienten 3:0-Sieg ein, boten dort eine mannschaftlich geschlossene Vorstellung und zeigten eindrucksvoll was möglich ist, wenn die Truppe als Kollektiv agiert. Damit setzten die Grimmaer ein großes Achtungszeichen und bleiben somit in der Spitzengruppe der Sachsenliga. Vor allem die Art und Weise wie man im Erzgebirge auftrumpfte, macht Mut und bringt Zuversicht für die kommenden Aufgaben. Doch bereits am Wochenende gilt es diese Vorstellung zu bestätigen. Am Samstag um 14.00 Uhr gastiert die II. Mannschaft des VFC Plauen im heimischen Stadion der Freundschaft, wo die Wohllebe-Elf von der Konstellation her als klarer Favorit in die Begegnung geht. Doch Vorsicht ist geboten.

Nach dem Abstieg im Jahr 2012 ist die Plauener Reserve nach fünf Jahren Landesklasse-Zugehörigkeit wieder ins sächsische Oberhaus aufgestiegen. Trotz einem Punktabzug von drei Zählern, welcher aufgrund mangelndem Schiedsrichter-Soll verursacht wurde, verwies der VFC die SG Handwerk Rabenstein in der letztjährigen Landesklasse-Saison mit drei Punkten Vorsprung auf den Vizerang und stieg somit in die höchste sächsische Spielklasse auf. Dies war nicht unbedingt zu erwarten, schließlich beendeten die Vogtländer die davorliegende Saison nur auf Rang 13. Doch von Beginn an stimmte die Mischung im Team. Auch wenn man quasi jede Woche ein anderes Team zur Verfügung hatte, gelang es Trainer Roger Fritzsch mit seinem Team frühzeitig oben mitzuspielen. Das Zusammenspiel mit dem Oberliga-Kader funktionierte sehr gut, die Ergebnisse stimmten – am Ende stiegen die Vogtländer, die im Jahr 2012 in einem Herzschlag-Finale in Sachen Klassenerhalt knapp gegen den FC Grimma den Kürzeren zogen, mit 67 Punkten aus 30 Spielen auf. Beeindruckend war dabei die Heimbilanz der VFC-Reserve. Von den 15 Begegnungen im heimischen Vogtlandstadion verlor man kein einziges, allein vier Mal teilte man sich mit dem Kontrahenten die Punkte. Insgesamt verloren die Vogtländer in den 30 Spielen nur zweimal, so dass der Aufstieg in die Sachsenliga im Endeffekt durchaus als verdient bezeichnet werden muss. In den neuen (alten) Umgebung zählt für die Plauener jedoch nur der Klassenerhalt. Dies wurde vor Saisonbeginn auch eindeutig so als Ziel herausgegeben. Dass dies allerdings sehr schwer werden würde, zeigen die ersten zehn Begegnungen im sächsischen Oberhaus. Vier Punkte hat die VFC-Reserve erst auf der Habenseite und belegt damit aktuell den vorletzten, den 15. Tabellenplatz. Diese vier Zähler holte man allesamt in heimischer Region – einem 1:0-Erfolg über Niesky folgte ein 2:2-Remis über Zwenkau. Alle anderen acht Begegnungen wurden verloren, so dass sich der Unterschied von Landesklasse zur Sachsenliga dabei schon bemerkbar machte. Allerdings gab es auch Partien, in denen man nicht wirklich schlechter war, die Spiele jedoch knapp verlor. Gegen Oberliga-Absteiger Markranstädt unterlag man ebenfalls wie beim damaligen Spitzenreiter Großenhain jeweils nach zwischenzeitlicher Führung knapp mit 1:2, so dass doch zu sehen ist, dass die Plauener in der neuen Spielklasse mithalten können. Allerdings haben die Plauener in dieser Saison bereits drei Rote und eine Gelb-Rote Karte kassiert, was natürlich für den bisherigen Verlauf nicht besonders förderlich erscheint. Vom Kader her hat der VFC eine extrem junge Elf beisammen, wobei doch der eine oder andere Routinier die Mannschaft führt. Zu nennen sind da zweifelsohne Kai Zimmermann, der jahrelang im Kader der I. Mannschaft stand, sowie beispielsweise Tommy Färber oder Torhüter Alexander Grötzsch. Ziel ist neben dem Klassenerhalt natürlich auch die Entwicklung neuer Spieler, die sich somit für den Oberliga-Kader anbieten sollen. Seit Jahren betreibt der VFC eine sehr gute Nachwuchsarbeit – sowohl die A-, B- und C-Junioren-Mannschaft spielen in der Landesliga. Das Spielerreservoir im Vogtland ist natürlich groß, doch müssen sich die jungen Kicker auch erst an das gestiegene Niveau in der Sachsenliga gewöhnen. Sollte dies schnellstmöglich gelingen, ist es natürlich machbar, dass der VFC schnell aus dem Keller herauskommen kann.

Für die Grimmaer zählt es indes, den Schwung aus dem Lößnitz-Spiel mit in dieses Heimspiel zu nehmen. Defensiv äußerst kompakt agierend, im Spiel nach vorn immer wieder mit Akzenten – dies war die Basis für das erfolgreiche Auswärtsmatch im Erzgebirge. Vor allem, wenn man den personellen Faktor vor dem Lößnitz-Spiel mit dazu zählt, ist dieser Erfolg beim Spitzenreiter nicht hoch genug einzuordnen. Doch ist dieses bereits abgehakt – so schön diese Momentaufnahme auch war. Der Fokus liegt nun im Heimspiel gegen Plauen II, wo die Muldestädter zweifelsohne in der Pflicht stehen. Der Sieg in Lößnitz ist nur etwas wert, wenn man nun gegen die Vogtländer nachlegt. Diesbezüglich ist jedoch eine ähnliche Vorstellung wie vergangenen Samstag von Nöten. Nur wenn die Elf als Einheit funktioniert und ein Rädchen ins andere greift, kann man gegen den VFC erfolgreich sein. Dringend wird natürlich davon abgeraten den Gegner auch nur minimal zu unterschätzen. Dass dies böse Folgen nach sich ziehen kann, hat die Vergangenheit das eine oder andere Mal gezeigt. Dies möchte man sich nicht unbedingt antun, so dass die Wohllebe-Elf von Beginn an mit der nötigen Konzentration und Einstellung in dieses Spiel gehen wird. Den Auswärtssieg in Lößnitz möchte man unbedingt vergolden, daher gilt es von Beginn an alles daran zu setzen seinen Favoritenstatus eindrucksvoll zu untermauern. Personell wird es wieder etwas besser, da sowohl Christoph Jackisch als auch aller Voraussicht nach auch Stefan Tröger und Philipp Schlüter in den Kader zurückkehren werden.
Aufrufe: 02.11.2017, 11:27 Uhr
Tom RietzschelAutor