2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Zeller
F: Zeller

Als Tabellenführer nach Alzenau

HESSENLIGA: +++ FC Gießen verdient sich vor 1000 Zuschauern Erfolg gegen Baunatal dank zweiter Hälfte / Karas toller Freistoß, Nennhuber staubt ab ++++

Giessen. Der FC Gießen wird das Gipfeltreffen beim äußerst hartnäckigen Widersacher FC Bayern Alzenau am kommenden Samstag als Tabellenführer bestreiten. In einer vorgezogenen Partie gewann die Elf von Trainer Daniyel Cimen knapp, aber letztlich verdient mit 1:0 (0:0) gegen den fünften KSV Baunatal und baute damit ihre makellose Heimbilanz auf neun Dreier in neun Spielen aus. Zum Matchwinner avancierten Cem Kara und Kevin Nennhuber. In der 79. Minute stellte Kara seine Klasse am ruhenden Ball einmal mehr unter Beweis und zirkelte einen Freistoß aus rund 25 Meter sensationell ins Eck. KSV-Keeper Pascal Bielert lenkte das Leder zwar an den Pfosten, doch Innenverteidiger Nennhuber war zur Stelle und erzielte den goldenen Treffer des Abends.

FC Gießen - KSV Baunatal 1:0

„In der ersten Halbzeit war es eine ausgeglichene Partie. Ich denke, aufgrund der zweiten Hälfte ist unser Sieg verdient. Wir haben es geschafft, Baunatal in einer Phase 15 bis 20 Minuten hinten einzukesseln“, resümierte Daniyel Cimen, „wir freuen uns, dass wir weiter oben stehen und werden die Ergebnisse heute zur Kenntnis nehmen. Ich möchte unser Spiel in Alzenau aber auch nicht zu sehr hypen“, blickte der Gießener Coach schon ein Stück voraus. Wenig überraschend baute er sein Team angesichts der längerfristigen Ausfälle von Mittelfeldmotor Johannes Hofmann und Angreifer Damjan Marceta zu einem 4-3-3-System um, auf das er in dieser Saison bislang schon desöfteren vertraut hatte. Dass Timo Cecen und Barbaros Koyuncu in der Startelf standen, war zu erwarten gewesen.

Vor dem Seitenwechsel sahen die rund 1000 Zuschauer im Waldstadion ein Match nahezu auf Augenhöhe. Es gelang den Hausherren selten, sich vorne festzusetzen und Baunatal in die Bredouille zu bringen. Das Fehlen Hofmanns, über Wochen Dreh- und Angelpunkt im Gießener Spiel, war zu spüren. Das torlose Remis zur Pause erwies sich deshalb als das logische Resultat.

Der verdeckte Schuss von Alban Lekaj (19.), sowie die Kopfbälle von Michael Fink (22.) und Markus Müller (36.) waren nicht gefährlich genug, um das 1:0 zu markieren. „Mir war klar, dass wir nicht reihenweise Chancen bekommen würde“, hatte Cimen angesichts der mit Petrukhin, Borgardt und Wolf stark besetzten Dreierkette der Nordhessen damit gerechnet, dass die Angelegenheit viel Geduld erfordern könnte. „Uns hat die letzte Idee gefehlt“, meinte Kevin Nennhuber. Der KSV tauchte 120 Sekunden vor dem Kabinengang vor Schlussmann Tolga Sahin auf, Rolf Sattorov verpasste diese Gelegenheit aus spitzem Winkel. Nach Wiederbeginn steigerte sich der FCG, bei dem nun Christopher Spang statt Brian Mukasa auf der Achter-Position agierte, und drängte vehementer auf das Führungstor. Bis zu zwingenden Hochkarätern sollte es allerdings eine Weile dauern. In der 65. Minute bediente Koyuncu Markus Müller, der aus 15 Metern bei freier Schussbahn verzog.

Eine Zeigerumdrehung darauf legte Spang das Spielgerät quer auf Kara, dessen Abschluss abgefälscht knapp über den Querbalken flog. Aufregung herrschte dann eine Viertelstunde vor dem Abpfiff: Eine Flanke von der rechten Außenbahn landete an der Hand von Baunatals Maximilian Blahout – ein sicherer Elfmeter. Die Pfeife von Schiedsrichter Alexander Wahl blieb jedoch stumm. Also waren beim Stand von 0:0 die Freistoßkünste Karas umso mehr gefragt. Und ebenso der Torriecher von Abwehrmann Nennhuber in Abstauber-Manier. Bislang hatte er einzig gegen Hünfeld zum zwischenzeitlichen 5:0 getroffen – diesmal war es deutlich wichtiger. Aufstiegsrivale Alzenau kann heute beim 13. Lohfelden bis auf einen Punkt zu Gießen aufschließen und hat zudem noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Übrigens gegen: Baunatal.

FC Gießen: Sahin - Antonaci, Koutny, Nennhuber, Lekaj - Fink, Mukasa (46. Spang), Cecen - Koyuncu (90. Korzuschek), Müller, C. Kara.

KSV Baunatal: Bielert - Petrukhin, Borgardt, Wolf - Blahout, Schütz, Pforr, Möller (80. Müller), Heussner - Schrader, Sattorov.

Tor: 1:0 Nennhuber (79.). – Schiedsrichter: Wahl (Wolfhagen). – Zuschauer: 1023.



Aufrufe: 026.10.2018, 23:10 Uhr
Thomas Suer (Gießener Anzeiger)Autor