2024-04-25T14:35:39.956Z

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Eigentlich ist Veselin Radic (links) beim FC Bad Säckingen die Zuverlässigkeit in Person. Gegen den SV Karsau verschoss er aber zwei Elfmeter, und Domenic Gießler & Co. ergatterten noch einen Punkt. | Foto: Michael Neubert
Eigentlich ist Veselin Radic (links) beim FC Bad Säckingen die Zuverlässigkeit in Person. Gegen den SV Karsau verschoss er aber zwei Elfmeter, und Domenic Gießler & Co. ergatterten noch einen Punkt. | Foto: Michael Neubert

Kuriose Schlussphase: Karsau ergattert Remis in Säckingen

SV Schopfheim: Zeit für eine Trendwende nach der fünften Niederlage in Folge +++ Pleite als gutes Omen? BW Murg verliert Verfolgerduell gegen FC Geißlingen

Der FC Bad Säckingen war auf bestem Wege, mit einem Sieg aus der Winterpause zu starten. Doch in einer kuriosen Schlussphase gab es statt der Entscheidung noch den Ausgleichstreffer für den SV Karsau. Seinen Negativtrend nicht stoppen konnte der SV Schopfheim, während in der Ost-Staffel BW Murg einen Dämpfer im Aufstiegsrennen hinnehmen musste.
Veselin Radic ist ein Routinier, ein abgezockter Akteur. Der Kroate ist einer der Schlüsselspieler beim FC Bad Säckingen. 52 Tore in 63 Spielen gelangen dem 33-Jährigen in dieser und den vergangenen beiden Spielzeiten für den Tabellensiebten der West-Staffel. Kein Wunder also, dass Trainer Rusmir Omeragic seinem Angreifer vertraut – auch wenn dieser mal eine Chance auslässt. Oder zwei. Seinen Vorschusslorbeeren wurde Radic beim Heimauftritt gegen den SV Karsau (2:2) nicht gerecht. Sowohl in der 85. als auch in der 92. Spielminute hatte er die Möglichkeit, vom Elfmeterpunkt aus für das 3:1 und somit für die Entscheidung zu sorgen – bei beiden Versuchen musste der Karsauer Torhüter Vadim Herz nicht einmal eingreifen, um den Einschlag zu verhindern. Wenn Radic nicht will – dann mache es eben ich, dachte sich wohl Pascal Zumkeller. Mit einem Fallrückzieher in der dritten Minute der Nachspielzeit besiegelte der Karsauer Joker den gebrauchten Tag von Veselin Radic.

„Am Ende war der Punktgewinn für uns verdient, auch wenn wir angesichts der beiden vergebenen Elfmeter natürlich auch etwas Glück hatten“, analysierte SVK-Trainer Eike Elsasser. Gerade die erste Halbzeit habe klar den Gästen gehört, „dort befanden wir uns im Tiefschlaf“, monierte Werner Wunderle, Vorsitzender der Bad Säckinger. Im Anschluss an den Seitenwechsel steigerte sich die Heimelf. Die Karsauer Führung durch Christian Keller (15.) drehte Dylan Walter (70./85) im Alleingang. Wobei das 2:1, das aus einem unübersichtlichen Gestochere im Fünfmeterraum resultierte, umstritten war. „Es war sehr schwer zu sehen. Ich hätte an Steller der Karsauer aber wohl auch protestiert“, so Wunderle. Am Ende sollten die Gäste dennoch jubeln. Da Radic vom Elfmeterpunkt aus im Stile eines waschechten Engländers agierte und Zumkeller einen Geniestreich lieferte, ging ein Zähler an den SV Karsau.

Bosporus-Trainer Bilici: „Wir wollen aufsteigen – egal wie.“

Der Pflichtspielstart in 2019 begann für den SV Schopfheim, wie das Fußballjahr 2018 geendet hatte – mit einer Niederlage. Es war für Trainer Joachim Boos und seine Mannschaft bereits die fünfte in Serie. „Es wird Zeit, dass wir die Trendwende schaffen“, so Boos. Beim 0:2 gegen den Tabellenzweiten Bosporus FC Friedlingen lieferten bereits die Anfangsminuten einen Fingerzeig auf das, was folgen sollte. Als der Unparteiische nach drei Minuten auf den Elfmeterpunkt zeigte, schien der Schopfheimer Traumstart greifbar. Doch Nico Gsell scheiterte an BFC-Schlussmann Zico Struss und die Gäste gingen im Gegenzug durch den 15. Saisontreffer von Rafael Maita Rudmich in Führung (4.).



In der Folge mühte sich Schopfheim, erspielte sich jedoch zu selten klare Einschussmöglichkeiten. „Wir haben gerade nach der Pause zu wenig Entlastung geschaffen“, bemängelte Boos. Die Gäste kontrollierten das Geschehen weitestgehend und zeigten sich effizient. Pajtim Adamaj (75.) sorgte für die Entscheidung. „Das war ein guter Auftakt meiner Mannschaft“, lobte Gäste-Trainer Riza Bilici. Der 39-Jährige sieht sein Team, bei dem die Neuzugänge Isa Mulaj, Enrico Boudjemaa und Melvin Sala in der Startelf standen, für das Aufstiegsrennen gerüstet: „Wir wollen aufsteigen. Ob als Erster oder Zweiter ist mir komplett egal.“

Murger Niederlage gegen Geißlingen ein gutes Omen?

In der Ost-Staffel hat BW Murg das Verfolgerduell gegen den FC Geißlingen mit 0:2 verloren und damit den zweiten Tabellenplatz eingebüßt. Als entscheidend für die zweite Saisonniederlage erachtete der Murger Trainer Sven Oertel den Platzverweis gegen Berkay Süyün unmittelbar vor dem Pausenpfiff. „Wenn das Spiel mit Elf gegen Elf zu Ende geht, verlieren wir es nicht“, so Oertel. Dass sein Team zu zehnt das Spiel beenden musste, ärgerte den 37-Jährigen doppelt, da er sowohl die erste als auch die zweite Gelbe Karte gegen Süyün als unnötig einstufte: „Die erste Aktion war keine Karte und bei der zweiten ärgere ich mich über das Verhalten meines Spielers.“ Süyün hatte einen Pfiff des Referees mit hämischem Applaus bedacht, die logische Konsequenz war die Ampelkarte.

Jene Szene veränderte das Spielgeschehen: Bis zum Platzverweis hatten die Murger mehr vom Spiel, zeigten sich im Abschluss jedoch nicht zielsicher genug oder scheiterten am glänzend aufgelegten Gäste-Keeper Marc Schulze. Effizienz ließen die Schützlinge von Andreas Bauhuber hingegen nicht vermissen. Bereits die erste klare Torchance der Geißlinger fand den Weg ins Tor. Der unmittelbar zuvor eingewechselte Jakob Hotz traf mit seinem ersten Ballkontakt zum 1:0 (73.).

In der Schlussviertelstunde mühte sich Murg noch einmal, klare Gelegenheiten zum Ausgleichstreffer konnte die Oertel-Elf jedoch nicht kreieren. Vielmehr avancierte Hotz in der 88. Minute endgültig zum Matchwinner, als er seinen zweiten Treffer und somit die Entscheidung erzielte. „Insgesamt ist das Ergebnis für uns extrem ärgerlich, da wir über weite Strecken kein schlechtes Spiel gemacht haben“, so Oertel. Vielleicht ist die Niederlage gegen Geißlingen für Murg gar ein gutes Omen. Auch in der Hinserie unterlag man Geißlingen (2:3) – es blieb bis zum Rückspiel die einzige Niederlage.

Aufrufe: 018.3.2019, 17:47 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor