2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
Dichtes Gedränge im Aufstiegskampf: Die Schlüchttäler Timo Burgert und Pius Blatter (von links) sowie TuS-Torjäger Arjenit Gashi
Dichtes Gedränge im Aufstiegskampf: Die Schlüchttäler Timo Burgert und Pius Blatter (von links) sowie TuS-Torjäger Arjenit Gashi – Foto: Gerd Gründl

TuS Lörrach-Stetten schlägt gegen Schlüchttal zweimal zurück

TuS rettet 2:2-Remis im Hinspiel um den Aufstieg zur Bezirksliga +++ Marvin Kalt trifft doppelt für den FCS

500 Fans, vier Treffer und eine packende Schlussphase: Der TuS Lörrach-Stetten und der FC Schlüchttal trennen sich im Hinspiel um den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga mit 2:2.
Als der Schlusspfiff ertönte, da war das Resultat, welches nach 95 Minuten auf der Anzeigetafel aufleuchtete, für beide Teams erst einmal schwierig einzuordnen. 2:2 hieß es zwischen dem TuS Lörrach-Stetten und dem FC Schlüchttal, und aus beider Protagonisten Sicht hätte sich ein negativ gestimmtes Resümee begründen lassen. Da waren die Gastgeber, die einen Heimsieg und eine bessere Ausgangslage für das Rückspiel (Samstag, 17 Uhr, in Ühlingen) verpassten. Im ersten Abschnitt „haben wir aus unserer Überlegenheit zu wenig gemacht“, konstatierte TuS-Trainer Sascha Müller. Und da waren die Gäste, die in den Schlussminuten gleich zweimal den Ausgleich kassierten. Obwohl in Führung liegend „haben wir das Flattern bekommen“, befand FCS-Coach Roberto Wenzler, dessen Elf beim Stand von 0:0 noch über ein stabiles Nervenkostüm verfügte.



Doch weder Müller noch Wenzler wirkten zerknirscht, sondern angesichts der Leistungen ihrer Mannschaften durchaus zufrieden. Beide Trainer wählten einen positiven Blick auf das Remis, was beiden Teams eine solide Basis für das Rückspiel gestattet. Zwar hat Schlüchttal dank der beiden Auswärtstreffer den Vorteil, dass auch ein 0:0 oder 1:1 zum Aufstieg genügen würde, doch „die Ausgangslage hat sich nicht geändert“, betonte Wenzler, der die Chancen weiter „bei 50:50“ sieht. Die beiden Vizemeister der Kreisliga-A-Staffeln West und Ost boten über das gesamte Spiel gesehen ein Duell auf Augenhöhe, mitunter eher taktisch geprägt. „Man hat heute gesehen, dass sich die beiden zweitbesten Teams jeder Staffel gegenüberstehen“, sagte Wenzler.

TuS lässt Chancen liegen – FCS legt nach der Pause zu

Im ersten Abschnitt bestimmten die Gastgeber das Spiel und durften aussichtsreiche Möglichkeiten fast ausnahmslos für sich beanspruchen. Aus vier Großchancen – Arjenit Gashi, zweimal Simone Di Stefano sowie Mikail Alici – resultierte allerdings kein Treffer, und so bemängelte Müller fehlende Effizienz, „es hätte 2:0 für uns stehen müssen“. Die Überlegenheit münzte sein Team nicht in eine Führung um, „wir müssen im letzten Drittel einfacher spielen“, analysierte Müller. Die Lörracher sollten den Ball auch mal prallen zu lassen und den Weg über die Außen suchen, man habe „zu sehr übers Zentrum“ spielen wollen.

Der FCS demonstrierte derweil seine defensiven Vorzüge, „in der ersten Halbzeit haben wir sehr diszipliniert agiert“, lobte Wenzler, dessen Elf ihn auch ob ihrer technischen Darbietung zu überzeugen wusste. In der zweiten Halbzeit sah der Schlüchttäler Coach schließlich „keinen Unterschied“ mehr, zumal die Gäste in der Offensive an Durchschlagskraft gewannen. Einen Fauxpas der TuS-Defensive nutzte Matthias Burger beinahe zur Führung, doch hechtete Torhüter Kevin Thudium überragend in dessen Abschluss. Das 1:0 für Schlüchttal besorgte schließlich Marvin Kalt, der den Querpass von Manuel Walter nur noch über die Torlinie schieben musste (69.). Die Gastgeber kamen bis in die Schlussphase kaum mehr in aussichtsreiche Abschlussposition. So fiel der Ausgleich eher überraschend, war jedoch umso schöner: Aus 18 Metern zimmerte Arjenit Gashi den Ball in den Winkel (87.).

Lörrach-Stetten gleicht in der Schlussphase zweimal aus

Geizte die Partie über weite Strecken mit zuschauerfreundlichen Höhepunkten, ging es nun Schlag auf Schlag. Thudium kam gegen Kalt einen Schritt zu später, brachte den FCS-Stürmer zu Fall – Gelb für den TuS-Torhüter, Elfmeter für die Gäste. Beim ersten Schuss noch zurückgepfiffen, verwandelte Kalt auch im zweiten Anlauf – 2:1 in der 90. Minute. „Wir verlieren zweimal bei Ballbesitz den Ball leichtfertig“, haderte Müller mit der Entstehung beider Gegentore. Sein Gegenüber nahm die Verwarnung gegen Thudium unterdessen etwas zähneknirschend zu Kenntnis – Stichwort Notbremse –, doch wollte sich Wenzler nicht allzu lange mit dieser Szene beschäftigen.

Die Ekstase lag eigentlich wieder auf Seiten der Gäste, was deren Nervenflattern aber nicht verschwinden ließ. Doch „meine Spieler dürfen nervös sein“, betonte der FCS-Coach und verwies auf das relativ junge Durchschnittsalter seiner Mannschaft. Die Zeit lief Lörrach-Stetten davon, als in der 93. Minute ein Eckball in den Schlüchttäler Strafraum segelte – und Joker Fabio Löffler zum 2:2 traf. „Beim Stand von 2:1 müssen wir cleverer sein, etwas tiefer stehen“, sagte Wenzler mit Blick auf die Entstehung des Eckstoßes.

Binnen sechs Minuten hatte der TuS zweimal ausgeglichen, was die euphorischen FCS-Anhänger nicht daran hinderte, ihr Team zur Lobpreisung vor den eigenen Block zu fordern. Die mit zwei Bussen angereisten Gäste boten zeitweise Fanblock-Atmosphäre, wobei ihrem Enthusiasmus nicht jede Bande gewachsen war. Dies blieb dann auch der einzige negative Randaspekt nach einem Spiel mit positivem Resümee.

TuS Lörrach-Stetten – FC Schlüchttal 2:2 (0:0)
TuS: Thudium, Alici (81. Löffler), Imbrogiano (64. Disanto), Bratz, Schulz (65. Teker), Tarasenko, Arjenit Gashi, Schlegel, Heil (76. Maier), Müller, Di Stefano.
FCS: Hepp, Tobias Blatter, Walter, Selb, Burgert, Dörflinger, Marvin Kalt, Pius Blatter, Burger (75. Russo), Reichardt (90.+1 Betz), Baumgärtner.
Tore: 0:1 Marvin Kalt (69.), 1:1 Arjenit Gashi (87.), 1:2 Marvin Kalt (90.), 2:2 Löffler (90.+3).
Schiedsrichter: Gerspacher (Heitersheim).
Zuschauer: 500.
Aufrufe: 022.6.2019, 22:22 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor