2024-05-02T16:12:49.858Z

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Schlag’ ein: FC-Coach Christoph Saller (r.) mit Sturm-Talent Moritz Müller.  Foto: Rabuser
Schlag’ ein: FC-Coach Christoph Saller (r.) mit Sturm-Talent Moritz Müller.  Foto: Rabuser

Aufsteiger Garmisch ärgert mit Youngster Müller den BCF

19-Jähriger mischt die Landesliga auf

Die 400 Zuschauer am Gröben wussten, was zu tun war. Als Moritz Müller nach 85 Minuten beim Landesligaauftakt gegen Wolfratshausen (1:0) das Feld verließ, spendeten sie lautstarken Applaus, garniert mit etlichen „Bravo“-Rufen. Die einhellige Meinung: Der Einstand von Moritz Müller war geglückt. Sein auffälliges Arbeitsprotokoll: Siegtreffer geschossen, zweite Großchance erarbeitet, starke Präsenz auf dem Feld.

Garmisch-Partenkirchen – „Wir waren mit unseren Neuzugängen sehr zufrieden“, ließ Sportvorstand Arne Albl auf der Pressekonferenz wissen. Drei Neulinge standen im Aufgebot. Florian Langenegger spielte als Rechtsverteidiger tadellos, ließ den BCF-Kickern Yasin Keskin und Alpay Kaygisiz wenig Freiräume. Franz Fischer gilt naturgemäß als Gefahrenherd im Strafraum des Gegners. Das anfängliche Abschlusspech des Penzbergers wird sich bald legen. Bei Müller darf die Frage erlaubt sein, was er erst auf den Platz zaubert, wenn der Jungspund Fuß im höherklassigen Herrenbereich gefasst hat. Momentan tritt er rotzfrech auf, lässt sich von den Instinkten leiten. Sicher: Taktisches Verhalten lässt sich auch bei Ausnahmetalenten nicht über Nacht verinnerlichen. Herausrücken hier, nachrücken da, zurücklaufen dort. Dafür braucht Müller momentan noch die Anweisungen von außen, respektive die seiner Mitspieler. Aber wenn’s sonst nichts ist.

Ins Auge fällt die Unaufgeregtheit des 19-Jährigen. Vor wenigen Wochen kickte der Oberhauser noch vor durchschnittlich 50 Zuschauern in der Kreisklasse, traf auf überwiegend technisch wie körperlich durchschnittliche Hobbyfußballer. Jetzt duelliert er sich manchmal gar mit Gegnern, die teilweise schon in der Regionalliga Geld verdient haben. Respekt ja, Angst nein. Müller geht entschlossen in die Zweikämpfe, zeigt körperliche Präsenz, bleibt hartnäckig. So will ihn der Trainer sehen. Die Leistung habe sich „in der Vorbereitung abgezeichnet“, sagt Saller. Mit jeder Woche Training deutete sich an, dass Müller in die Startelf rücken könnte. Er bekleidet aktuelle jene Position auf der rechten Außenbahn, die für Jonas Poniewaz vor seiner schweren Verletzung angedacht war. Saller charakterisiert seinen Neuen als „bodenständig und lernwillig“.

Der Siegtorschütze vom Samstag zeigt sich beeindruckt vom Teamgeist am Gröben. „Wir haben uns vor dem Spiel alle gegenseitig heiß gemacht. Das war etwas ganz anderes als in der Kreisklasse.“ Hinterher sei die Stimmung am Siedepunkt angekommen. Alle Spieler „waren total glücklich“, die Landesliga-Premiere mit „einem Dreier“ abgeschlossen zu haben. Bereits die starke Vorbereitung des Aufsteigers habe für viele launige Momente gesorgt. „Wir belohnen uns für unseren Aufwand“, betont Müller. Dass er ein sicheres Tor verpasst hat – geschenkt. Vielleicht ganz gut, dass der Neuling seinen Hochkaräter nicht mit dem 2:0 abgeschlossen hat. Wobei die Gefahr, dass Müller abhebt, nicht gegeben scheint. Starallüren sind dem Vollblut-Kicker, der schon zu Jugendzeiten bei der JFG Hungerbach regelmäßig über 30 Treffer erzielte, fremd. Er hat ja schon mehr erreicht, als zu erwarten war. Moritz Müller ist fester Bestandteil eines jungen, ambitionierten Landesliga-Teams.

Aufrufe: 017.7.2018, 11:07 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt / Oliver RabuserAutor