2024-05-10T08:19:16.237Z

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Ausgelassene Freude: Nach dem Erfolg bei Blau-Weiß Merzen halten die Fußballer vom SV Bad Laer den Kreispokal in den Händen. Foto: Rolf Kamper
Ausgelassene Freude: Nach dem Erfolg bei Blau-Weiß Merzen halten die Fußballer vom SV Bad Laer den Kreispokal in den Händen. Foto: Rolf Kamper

Kreispokal Osnabrück-Land: Abschaffung des Endspiels sorgt für Unruhe

„Pille-Palle-Modus“ und „Vorbereitungsturnier“

Osnabrück. Die neue Endrunde im Kreispokal des Osnabrücker-Landes – ein Gruppenspielmodus mit vier Teilnehmern ohne echtes Endspiel – sorgt bereits im Vorfeld für Unruhe. Bei den teilnehmenden Vereinen stößt die Einführung auf Unverständnis. Der Kreisverband hofft hingegen auf steigendes Zuschauerinteresse.

Als sich der SV Bad Laer im vergangenen Jahr im Finale des Kreispokals bei Blau-Weiß Merzen durchsetzte, kannte die Freude keine Grenzen. Das 5:2 nach Elfmeterschießen war ein Herzschlagfinale, wie es wohl nur der Pokal schreibt, und das in dieser Saison – zumindest in dieser Form – keine Fortsetzung finden wird.

Statt Halbfinale und Finale, in denen die besten vier Teams den Sieger ermitteln, müssen die teilnehmenden Teams TuS Hilter, TuS Borgloh, SC Rieste und SV Gehrde in diesem Jahr in einer sogenannten Endrunde gegeneinander antreten – ganz nach dem Motto „Jeder gegen jeden“. Sprich: Drei Gegner, drei Spiele à 30 Minuten und am Ende gewinnt das beste Team.

Kreisverband: Mehr Zuschauer mobilisieren

Ausgetragen wird die Endrunde am Pfingstsamstag, 8. Juni, auf dem Sportplatz des SV Bad Laer und somit nicht auf dem Platz eines der möglichen Finalteams. Der Verein aus dem Osnabrücker Südkreis hatte nach Angaben von Bernd Kettmann, Vorsitzender des Kreisverbands Osnabrück-Land, den Vorschlag unterbreitet, den neuen Modus sowie einen neutralen Austragungsort einzuführen. „Wir wollen die Endrunde in diesem Jahr testen. Das ist nicht in Stein gemeißelt, aber das Zuschauerinteresse war in der Vergangenheit vor allem beim Spiel um Platz drei nicht sehr groß“, erklärt Kettmann die Hintergründe.

Unverständnis bei Teilnehmern

Bei den Teilnehmern der Endrunde ist der Unmut über den Vorstoß jedoch deutlich spürbar. Der TuS Borgloh etwa bezeichnet die neue Endrunde als „Pillepalle-Modus“ und vergleicht die Endrunde mit dem Hüggelcup, in dem die Teams in ähnlich kurzer Spielzeit gegeneinander antreten – aber nur mit vier gegen vier Feldspielern, und dennoch mit Halbfinale und Finale. „Ob die sogenannte Endrunde wirklich wie erhofft mehr Zuschauer anlockt, als in einem Halbfinale und Finale bleibt abzuwarten“, heißt es in einem Artikel zum Thema in der Stadionzeitung des Vereins.

Beim SC Rieste trifft die Einführung der Endrunde ebenfalls auf wenig Gegenliebe. „Ich halte wenig davon und finde den neuen Modus sehr unglücklich“, sagt Thomas Steinkamp, Trainer der ersten Mannschaft. Mit Blick auf die Länge der Partien gerate die Finalrunde des Pokals zu einem „Vorbereitungsturnier“, so Steinkamp. Auch stellt der Riester infrage, ob die Endrunde tatsächlich mehr Zuschauer anlocke, wie erhofft. „Ich finde den alten Modus besser“, so der Coach.

Verständnis für Unruhe

Der Unmut der Vereine bleibt auch beim Kreisverband nicht unerhört. „Wenn Veränderungen stattfinden, sorgt das natürlich immer für Unruhe. Wir werden uns nach dem Pokaltag hinsetzen und mit den Vereinen ein Fazit ziehen“, sagt Kettmann.

Dass der neue Modus nur im Osnabrücker Land eingeführt wird, im Kreisverband der Stadt aber trotz der Fusionsbestrebungen am Konzept von Halbfinale und Finale festgehalten wird, stellt für Kettmann kein Problem dar. „Wir haben uns für diese Lösung entschieden. Die Stadt eben nicht“, so Kettmann. „Kommt die Fusion der beiden Kreisverbände, muss man sich generell überlegen, wie dann der Kreispokal aussehen soll.“

Alle Infos zum Kreispokal: https://www.fupa.net/liga/krombacher-pokal-osnabrueck-land

Aufrufe: 027.4.2019, 08:30 Uhr
Neue Osnabrücker Zeitung / apoAutor