2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview der Woche
Mit vollem Einsatz bei der Sache: Der 26-jährige Keeper des FC Fortuna Mombach über den bisherigen Saisonverlauf. (Bild: Imruck/ Archiv)
Mit vollem Einsatz bei der Sache: Der 26-jährige Keeper des FC Fortuna Mombach über den bisherigen Saisonverlauf. (Bild: Imruck/ Archiv)

"Zweites Jahr immer schwerer"

Pasquale Patria vom FC Fortuna Mombach über die Spielzeit 2014 und die Ziele für das neue Jahr

Als Aufsteiger direkt Vizemeister, denkbar knapp in den Aufstiegsspielen zur Oberliga gescheitert, dann den Kader nochmals verstärkt – beim FC Fortuna Mombach standen die Zeichen vor dieser Verbandsliga-Saison klar auf Aufstieg. Doch es kam bislang anders, nach einer Hinrunde ohne Auswärtssieg überwintert der Stadtteilklub auf Rang acht. Torwart Pasquale Patria erklärt, wie es dazu kommen konnte, warum Besserung in Sicht ist und was er noch alles mit der Fortuna vorhat.

Pasquale, wie sieht Dein Zwischenfazit für diese Saison aus?

Wir sind in die Runde gestartet mit der Ambition, dass wir es so wie letztes Jahr machen wollen. Klar, das zweite Jahr ist immer schwieriger als das erste, weil die Gegner uns jetzt kennen. Jetzt haben wir die Hoffnung, dass der dritte Platz genügt, wenn Pirmasens II (aktuell Zweiter, d.Red.) vielleicht nicht aufsteigen darf, weil deren erste Mannschaft aus der Regionalliga absteigt. Auf Rang drei haben wir fünf Punkte Rückstand, das ist nicht so viel. Aber insgesamt war mehr Schatten als Licht, das ist klar.

Zuletzt war immerhin Besserung zu erkennen, ihr habt fünf Spiele nicht verloren und aus drei Auswärtspartien fünf Punkte geholt. Darf man das schon Aufschwung nennen, und was sind die Gründe?

Durch die Mannschaft ist ein Ruck gegangen. Wir haben uns vorgenommen, an die Leistungen aus der vergangenen Saison anzuknüpfen, auswärts auch einmal als Kampfschweine aufzutreten und das schöne Kurzpassspiel bleiben zu lassen. Wenn Du in die Pfalz fährst, muss Du eben kämpfen.

Das hätte man aber vorher wissen können...

Sicher. In der Mannschaft war bei dem ein oder anderen die Einstellung: Die Gegner hauen wir weg, im letzten Jahr ist es ja auch von allein gelaufen. Das hat nicht funktioniert, weil die Gegner gegen uns immer mehr geben als gegen viele andere Mannschaften. Waldalgesheim und wir sind jetzt die Gejagten. Dann hat es bei jedem von uns klick gemacht.

Wie kam's?

Unser Trainer Thomas Eberhardt hat ja auch öffentlich erzählt, wie es bei uns war: Jede zweite Woche am Montagabend, nach einem verlorenen Auswärtsspiel, saßen wir in der Kabine zusammen und waren enttäuscht. Aber der Trainer hat uns nie runter gezogen, sondern hat immer gefordert, dass wir weitermachen. Von ihm kam immer Aufmunterung. Vor dem Spiel in Pirmasens – wir hatten vorher wieder ein sehr gutes Heimspiel (5:0 gegen Hohenecken, d.Red.) – haben wir uns dann wieder zusammengesetzt und gesagt, dass es so nicht weitergehen kann und wir endlich auch auswärts was holen müssen. Wir hatten eine klare Aussprache, wo vieles gesagt wurde, was ich nicht wiedergeben will. Es war Klartext, und jeder hat sich an die eigene Nase gefasst. Zwar haben wir zur Halbzeit in Pirmasens 0:2 hinten gelegen, aber ab der zweiten Halbzeit kam die Reaktion. Wir haben ein 2:2 geholt und seitdem nicht mehr verloren.

Hat das öffentliche Ultimatum von Trainer Eberhardt, dass die Mannschaft bis zur Winterpause auf Bewährung spielt, eine Rolle im Positiven oder Negativen gespielt?

Ich weiß bis heute nicht, wer da eigentlich angesprochen war. Für uns Spieler war das eine Motivation mehr. Wir wollten dem Trainer zeigen, dass wir es besser können, als ganze Mannschaft, ohne dass jedes Mal ein oder zwei Spieler nicht ihre Leistung bringen. Der Verein ist ja mit Ambitionen in die Saison gegangen. Unsere Tabellenplätze waren angesichts des Kaders, den wir haben, absolut enttäuschend. Klar haben sich die Spieler Gedanken gemacht, wer gemeint sein könnte, aber ich denke, zwei Spieler haben den Verein bereits verlassen, die werden es dann wohl gewesen sein.

Mehr nicht, die anderen bleiben?

Ich weiß von nichts.

Und Du bleibst auch? In einem Internet-Portal gab es ja anders lautende Berichte. Wie kam es denn eigentlich dazu?

Das frage ich mich auch. Ich habe mittags von Thomas eine Nachricht bekommen, dass es heißt, ich wollte gehen wegen Gehaltskürzungen und wegen seiner öffentlichen Ansage. Am nächsten Tag kam dann der Bericht raus. Ich habe mit dem Vorstand und dem Trainer gesprochen und gesagt, dass ich den Verein nicht verlassen will. In Mainz ist es ja so, der eine hört irgendwo was, erzählt es dann dem anderen und so geht das seiner Wege. Ich spiele seit knapp fünf Jahren in Mombach, am Anfang ging es gegen den Abstieg, aber seit Thomas hier Trainer ist, geht es nur noch bergauf und er Verein hat sich in Mainz einen Namen gemacht. Warum soll ich gehen?

Zumal das Geld sicher auch zuverlässig fließt?

Es ist ganz klar, dass es in Mombach keine Gehaltskürzungen gibt. Was vereinbart ist, wird gemacht, da gibt es keinen Grund sich zu beschweren.

Welche Ziele hast Du noch bei der Fortuna?

Unser Ziel war, wieder unter die ersten Zwei zu kommen. Nun ist unsere Hoffnung, dass, wenn es dieses Jahr nicht klappt, wir nächstes Jahr den Schritt in die Oberliga machen können.

Mit Pasquale Patria im Tor.

Ich hoffe doch!

Aufrufe: 018.12.2014, 06:30 Uhr
Torben SchröderAutor