2024-04-25T14:35:39.956Z

Turnier
Erstmals nach 2012 wieder das eigene Vorbereitungs-Meeting gewonnen: Die Oberliga-Fußballer des SV Alemannia Waldalgesheim feiern nach dem Erfolg gegen Seriensieger TSV Schott Mainz.	Fotos: Edgar Daudistel
Erstmals nach 2012 wieder das eigene Vorbereitungs-Meeting gewonnen: Die Oberliga-Fußballer des SV Alemannia Waldalgesheim feiern nach dem Erfolg gegen Seriensieger TSV Schott Mainz. Fotos: Edgar Daudistel

RNL-Turnier: Alemannia setzt sich Krone auf

Oberligist Waldalgesheim gewinnt eigenes Turnier nach Elfmeterschießen gegen Regionalliga-Aufsteiger Schott

WALDALGESHEIM. Die Siegesserie des TSV Schott Mainz beim Rhein-Nahe-Liga-Turnier in Waldalgesheim ist durchbrochen. Punkt 19.20 Uhr rissen die Gastgeber die Arme in die Höhe, nachdem Konstantin Ludwig den entscheidenden Elfmeter ins linke obere Eck genagelt hatte. Mit 4:3 setzte sich die Alemannia im finalen Shoot-out durch, nachdem es nach regulärer Spielzeit 1:1 gestanden hatte. Dritter wurde vor 550 Zuschauern am Finaltag Hessenligist RW Walldorf nach einem 3:0-Erfolg über Hassia Bingen.

Finale: Alemannia Waldalgesheim – TSV Schott Mainz 4:3 i.E. (1:1, 1:1). – Es war fast so wie beim ersten Sieg im Jahr 2007, auch damals gewann die Alemannia im Elfmeterschießen, dann erneut 2009 und 2012. Danach oftmals schon in der Gruppenphase Schluss. Diesmal gab es den Coup mit neuem Kader und ohne große Erwartungen. „Wir haben defensiv super gestanden, aber noch großen Bedarf in der Offensive.“ SVA-Trainer Elvir Melunovic blieb nach dem Turniersieg sachlich-nüchtern. Gleichwohl hatte er eine große Steigerung seiner Truppe im Vergleich zu den ersten drei Begegnungen gesehen: „Was die Mannschaft gegen Schott geleistet hat, verdient den größten Respekt.“

Viele Chancen gab es im Finale nicht. Die erste verwandelte Jan Just für Schott frei stehend nach einer Flanke per Kopf zum 0:1 (6.). Anders als im Vorjahr, als die Mainzer direkt nachlegten, erreichte diesmal die Alemannia Betriebstemperatur. Ein Freistoß von Ludwig zischte knapp drüber (26.), Pierre Merkel war nach Flanke von Tom Gürel am langen Pfosten zu überrascht (29.). Dann der Ausgleich. Nach einer Ecke von Baris Yakut schraubte sich Fabrizio Haas am höchsten, nickte trotz Bedrängung ein (38.). Schott hatte jetzt nur wenig entgegenzusetzen. Einzig Johannes Gansmann versuchte es aus 18 Metern, zielte jedoch knapp vorbei.

Dass es zum Elfmeterschießen kam, lag an zwei Dingen: Zum einen, weil Merkel einen Zuckerpass von Yakut nicht veredelte, sondern frei vor dem Tor in die dritte Etage drosch (66.). Zum anderen, weil SVA-Torhüter Pasquale Patria nach einem vermeintlichen Handspiel außerhalb des Strafraums Rot sah (71.) und die Alemannia von nun an in Unterzahl agierte, fast nicht mehr aus der eigenen Hälfte kam. Schott drückte nun, wobei der Mannschaft von Aydin Ay allerdings auch nicht viel einfiel. Einzig Just (90.+7) hatte noch eine Gelegenheit. Im Elfmeterschießen trafen dann Yakut, Nils Gräff, Merkel und Haas für den Sieger, der eingewechselte Torhüter Andrej Juric hielt die Bälle von Gansmann und Lennart Thum.

Spiel um Platz drei: Hassia Bingen – RW Walldorf 0:3 (0:0). – Schon im ersten Abschnitt war die klassenhöhere Mannschaft aus Hessen überlegen. Einzig Fabian Haas im Binger Tor war es zu verdanken, dass es torlos in die Pause ging. Keine 60 Sekunden später dann der fast logische Treffer. Maximilian Thomasberger zeigte mit einem verdeckten Schuss aus 18 Metern, in welche Richtung die Partie ging. Zu einfach dann das 0:2. Ein Fehler im Aufbau, Ex-Hassiate Mahdi Mehnatgir spielte zu Marvin Redl, der mühelos erhöhte. Mehnatgir stellte schließlich den Endstand her (69.). Die Binger hatten zwar Abschlüsse, waren aber zu ungefährlich, ließen die letzte Konsequenz vermissen.

„Wir haben uns drei Spiele hier gut präsentiert, aber diesmal war das unsere hässliche Seite.“ Hassia-Trainer Thomas Klöckner war mit dem Auftritt seiner Elf nicht zufrieden. Bei einer gefühlten Nettospielzeit von maximal 60 Minuten hätten seine Jungs nur 20 Prozent von dem auf den Platz gebracht, was sie in den Rundenspielen und im Halbfinale gezeigt hatten. Für Klöckner war klar: „Das Spiel hätte höher ausgehen müssen.“ Müdigkeit ließ der 39-Jährige nicht als Argument gelten. „Das ist ein Einstellungsthema.“ Unterm Strich fand er das Turnier mit „vier guten und wichtigen Tests“ okay. Jetzt gelte es aber, „Dinge zu identifizieren, die uns nicht gefallen haben.“

Aufrufe: 016.7.2023, 21:00 Uhr
Jochen WernerAutor