2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Sauber geklärt: Waldalgesheims Sebastian Platten (rechts) kommt vor dem Ludwigshafener Giuliano Cultrera an den Ball. Fabrizio Haas (hinten) beobachtet die Szene.	Foto: Edgar Daudistel
Sauber geklärt: Waldalgesheims Sebastian Platten (rechts) kommt vor dem Ludwigshafener Giuliano Cultrera an den Ball. Fabrizio Haas (hinten) beobachtet die Szene. Foto: Edgar Daudistel

Alemannia erzwingt das Glück

Oberligist Waldalgesheim verteidigt 1:0 gegen Ludwigshafen mit Klauen und Zähnen

WALDALGESHEIM. Ein Standard zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt und danach 49 Minuten Nervensache. Die Serie von Alemannia Waldalgesheim in der Abstiegsrunde der Fußball-Oberliga hielt auch gegen Spitzenreiter Arminia Ludwigshafen. Sieben Siege haben die Grün-Weißen von der Waldstraße nun hintereinander errungen, das Punktekonto damit auf 41 aufgestockt. Der Klassenerhalt, an den kaum noch jemand ernsthaft geglaubt hatte, ist wieder möglich.

Vor sieben Wochen war Elvir Melunovic als Trainer verpflichtet worden, um das Unmögliche möglich zu machen. Nach dem 1:0 gegen die Arminia bekannte der 51-Jährige, seither kein einziges Mal auf die Tabelle geschaut zu haben. „Warum soll ich? Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen.“ Sein Credo: Im Training Glauben und Spaß vermitteln. Alles dafür tun, „damit die Jungs eine Einheit auf dem Platz leben“. Außerdem die Basics auf den Platz bringen und die entscheidenden Momente nutzen.

Den Moment gab es diesmal unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Erst schickte Baris Yakut, der mit Sebastian Platten eine bärenstarke Partie auf der Doppel-Sechs ablieferte, Can Özer, doch dessen Abschluss wurde von Arminia-Keeper Kevin Urban zur Ecke gelenkt. Mit dieser fand Yakut Fabrizio Haas am langen Pfosten, der unbedrängt aus fünf Metern einköpfte. Nach dem Wechsel kam die Arminia durch Bastian Hommrich zur Ausgleichschance. Der Rechtsaußen traf jedoch nur die Unterkante der Querlatte. Bei weiteren Gelegenheiten hielt Alemannia-Torsteher Pasquale Patria als Meister auf der Linie sein Team im Spiel. Umgekehrt verpassten es seine Vorderleute, die sich ergebenden Kontermöglichkeiten auszuspielen. „Man hat gemerkt, dass diesmal der gewinnt, der das erste Tor schießt“, analysierte Patria die Partie aus seiner Sicht.

Die Anspannung sei vor der Partie in der Kabine erstmals spürbar gewesen. „Es war nicht so wie in den letzten Wochen. Auf einmal geht es wirklich wieder um alles, und die Jungs glauben dran“, berichtete Patria. Das Blöde: „Es liegt leider nicht mehr allein in unserer Hand.“

Fabrizio Haas blieb bescheiden. „Es war ein intensives Spiel mit zwei guten Mannschaften, von denen die glücklichere gewonnen hat“, so der lange verletzte Innenverteidiger. Sein Tor? „Das haben wir trainiert.“ Yakut war glücklich. „Dass das in der Zentrale mit Sebastian und mir so passt, hat vorher niemand geahnt. Es funktioniert.“

Ob die Alemannia den sicher rettenden vierten Platz noch erreicht? „Wir wollen die Serie mit einem Sieg zu Ende bringen“, erklärte Elvir Melunovic. Der siebte Dreier in Folge schrieb er weniger seiner Ein- und der Umstellung nach gut einer Stunde mit der Hereinnahme von Konstantin Ludwig für Tawfeeq Johnson zu, mit der er die Defensive stärkte. „Er geht an die Adresse der Spieler, die alle gefightet und alles gegeben haben. Zum Glück waren wir heute die glücklichere Mannschaft.“

SV Alemannia Waldalgesheim: Patria – Manneck, Braun, Haas, Kishi – Platten, Yakut (90. Rosenbaum) – Johnson (62. Ludwig), Özer, Gräff – Wheeler (80. Bilotta)

Aufrufe: 019.5.2023, 23:20 Uhr
Jochen WernerAutor