2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mit den Geldern aus der Mannschaftskasse wird in vielen Verein der Saisonabschluss finanziert. Foto: dpa (Symbolbild)
Mit den Geldern aus der Mannschaftskasse wird in vielen Verein der Saisonabschluss finanziert. Foto: dpa (Symbolbild)

Strafenkatalog: Betrunken im Hotel aufgewacht - 30 Euro!

Erdinger Vereine geben Einblicke

Ein Spieler des TuS Oberding wacht betrunken im Hotel auf – dummerweise eine Stunde vor Spielbeginn. Vorfälle wie diese werden von den Vereinen im Landkreis natürlich nicht einfach so hingenommen. Ein Blick in ihren Strafenkatalog.

Nach einer Roten Karte beleidigte der Profi-Fußballer Kerem Demirbay einst Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus in frauenfeindlichem Ton. Sein damaliger Verein Fortuna Düsseldorf verdonnerte ihn anschließend dazu, ein Mädchen-Fußballspiel zu pfeifen. Fehltritte wie Schiedsrichterbeleidigungen sind in der Sportart nach wie vor Alltag. Neben finanziellen Strafen setzen die Vereine auch auf erzieherische Maßnahmen. Wie gehen Amateur-Klubs im Landkreis mit Fehltritten ihrer Spieler um? Unsere Umfrage hat ergeben: Strafenkataloge sind gang und gäbe. Und es gibt die kuriosesten Vergehen.

Angst vor Gewitter: Spieler radelt heim und zahlt 50 Euro

Vor wenigen Wochen erst hat sich ein Spieler des FC Finsing während des Trainings aus Angst vor dem aufkommenden Gewitter spontan dazu entschieden, sich aufs Fahrrad zu setzen und nach Hause zu radeln. Dieser Verstoß wurde mit einer Geldbuße in Höhe von 50 Euro zugunsten der Mannschaftskasse sanktioniert. Das berichtet Sportlicher Leiter Thomas Gasda.

Beim TuS Oberding ist es Spieler Tobias Stürzer zufolge schon vorgekommen, dass ein Spieler nach einer durchzechten Nacht erst um zwölf Uhr mittags, eine Stunde vor Spielbeginn, im Hotel aufwachte. Ohne Handy, ohne Geldbeutel oder sonstige Erinnerung daran, was vorherige Nacht passiert war. Die nach einem Alkoholexzess geschwächten koordinativen Fähigkeiten machten sich zur Belustigung der anderen Spieler während des Aufwärmens deutlich bemerkbar. Zur Wiedergutmachung hatte er 30 Euro in die Mannschaftskasse einzubezahlen.

Strafen für Delikte wie „Betrunken zum Spiel erscheinen“ werden von vielen Amateurklubs in einem Strafenkatalog festgehalten. Der FSV Steinkirchen kassiert laut Abteilungsleiter Christoph Deistler beispielsweise für „zu spät zum Spiel erscheinen“, „Handyklingeln in der Besprechung“ oder „Rauchen im Trikot“ fünf bis zehn Euro ein. Höhere Summen müssen die Spieler für „unentschuldigtes Fehlen beim Spiel“ oder für eine „Rote Karte wegen Unsportlichkeit“ blechen: 50 Euro sind hierfür fällig. Bei verschossenen Elfmetern hat der betroffene Spieler einen Kasten Bier zu büßen.

Der Bierkasten ist auch ein gerne genommenes Entschädigungsmittel für gar nicht mal so schlimme „Taten“, beispielsweise bei der SpVgg Altenerding für den Fall, dass ein Spieler Geburtstag feiert oder Nachwuchs bekommt. Das sagt Jugendtrainer Robert Florian. Das zeigt, dass bei den Amateuren nach wie vor der Spaß eine wichtige Rolle spielt. Ist die Mannschaftskasse zum Ende der Saison gefüllt, werden die Erträge meist in vereinsinterne Trainingsutensilien investiert, oder für gemeinsame Ausflüge und Feiern ausgegeben.

Aufrufe: 01.8.2017, 10:26 Uhr
Erdinger Anzeiger - Daniel FischerAutor