2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Alemanne Konstantin Ludwig wirft sich in den Schuss von Nicolai Staub.	Foto: Mario Luge
Alemanne Konstantin Ludwig wirft sich in den Schuss von Nicolai Staub. Foto: Mario Luge

Ganz großes Pokalkino

Guldenbachtaler Krimi-Sieg +++ Hüffelsheimer wacker +++ Hargesheim chancenlos +++ Eintracht weiter

Region. Für ganz großes Fußballkino sorgte die dritte Runde des Verbandspokals, den Zuschauern wurde bei strahlendem Sonnenschein einiges geboten. Für den TSV Hargesheim allerdings waren die Hoffnungen gegen den SC Idar relativ schnell erledigt. Derweil lieferte die SG Guldenbachtal dem TuS Hoppstädten einen großen Pokalfight – mit Verlängerung. Und Elfmeterschießen. Und Siegerjubel.

Auch die SG Hüffelsheim sorgte gegen Alemannia Waldalgesheim unter Flutlicht für einen spannenden Abend – die Partie war ebenfalls nach neunzig Minuten noch nicht entschieden. Der Verbandsliga-Primus musste sich gewaltig strecken, um in die vierte Runde einzuziehen, die bereits am heutigen Donnerstag gelost wird. Mit im Topf ist auch die Kreuznacher Eintracht, die ihre Pflichtaufgabe in Rheinhessen souverän löste.

SG Hüffelsheim – SVA Waldalgesheim n. V. 1:4 (1:0, 0:0). – Das war schon ganz großes Kino in der dritten Verbandspokalrunde. Bis in die Schlussminute lag Alemannia Waldalgesheim beim Nahe-Bezirksligisten SG Hüffelsheim 0:1 zurück, als der eingewechselte Francesco Teodonno seine Verbandsliga-Fußballer in die Verlängerung rettete und anschließend mit seinem zweiten Treffer den Einzug in die vierte Runde einleitete. Diese wird bereits am heutigen Donnerstag ausgelost. „Bravo Hüffelsheim“, war der erste Kommentar von SVA-Sprecher Hans-Joachim Blum. Die Bezirksliga-Kicker lieferten dem Verbandsliga-Primus einen echten Pokalfight. Die Hausherren versteckten sich dabei keineswegs und suchten immer wieder den Weg nach vorne. Derweil taten sich die Alemannen schwer, hatten aber gute Möglichkeiten durch Manuel Helmlingers Pfostenschuss und Michael Widera, dessen Abschluss Tim Sentz spektakulär von der Linie kratzte. Die Hüffelsheimer verbuchten vor dem Wechsel ebenfalls Möglichkeiten durch Sentz, der knapp vorbei zielte, und Nicolai Staub mit einem Lattentreffer. Der eingewechselte Christopher Bernabe scheiterte ebenfalls knapp für die Hüffelsheimer. Nicht unverdient in Führung gingen die Gastgeber durch Levi Luy, der nach Vorlage von Max Mattern aus 18 Metern abgezogen hatte. Die Waldalgesheimer legten nun noch einmal einen Zahn zu, hatten durch den eingewechselten Francesco Teodonno zwei erstklassige Möglichkeiten. Im dritten Anlauf traf der Angreifer aber dann doch und sorgte für den späten Ausgleich (90.). In der Verlängerung war wieder Teodonno mit dem 2:1 zur Stelle. Teamkollege Widera vergab die Chance zur Entscheidung, seinen schwach geschossenen Elfmeter parierte Benjamin Groß. „Selbst in Unterzahl haben die Hüffelsheimer uns das Leben sehr schwer gemacht“, konstatierte Blum nach der Gelb-roten Karte gegen Paolo Walther. Den Deckel auf die Partie machten aber Philipp Gänz (115.) und Widera per Handelfmeter (117.).

TSV Hargesheim – SC Idar-Oberstein 0:8 (0:2). – Personell arg gebeutelt hatte die Truppe von Trainer Oli Traut, der selbst von Beginn an auf dem Platz mitmischte, dem Verbandsligisten nicht viel entgegenzusetzen. „Trotzdem muss man sagen, dass die erste Halbzeit richtig gut war“, betont TSV-Abteilungsleiter Ralf Erbach. Kurz nach dem Seitenwechsel habe man kurz etwas den Faden verloren und zwei, drei Tore kurz hintereinander bekommen. „Aber dann haben wir wieder zu uns gefunden und auch selbst ein paar Chancen gehabt.“ Zum Ende hin spielten die Schmuckstädter ihre Überlegenheit clever aus. „Bei uns haben dann auch einfach die Körner gefehlt, aber dafür spielen die Idar-Obersteiner ja auch ein paar Klassen höher“, ordnet Erbach die Niederlage realistisch ein. Enttäuscht sei er hingegen von der Zuschauerzahl gewesen. „Das waren 80, wenn überhaupt. Gegen Kirn waren es deutlich mehr und es ist schade, dass die tolle Leistung der Mannschaft nicht mehr Leute zum Spiel gelockt hat“, sagt Erbach. Die Torfolge: 0:1, 0:2 (17./35.) Danny Lutz, 0:3, 0:4 (52./60.) Xavier Do Nascimento, 0:5 (62.) Marius Botiseriu, 0:6 (70.) Do Nascimento, 0:7 (80.) Andre Spengler, 0:8 (83.) Botiseriu.

Der Hargesheimer Steven Ruiz kann nur durch ein Idarer Foul gebremst werden.	Foto: Mario Luge
Der Hargesheimer Steven Ruiz kann nur durch ein Idarer Foul gebremst werden. Foto: Mario Luge

VfL Gundersheim – SG Eintracht Bad Kreuznach 0:5 (0:1). – Die Mannschaft von Patrick Krick setzte sich gegen den rheinhessischen Bezirksligisten am Ende relativ locker durch. Dennoch erkannte SGE-Teammanager Marc Killat an: „Die Gundersheimer haben sich nicht hinten reingestellt, sondern versucht mitzuspielen. Wir standen aber relativ sicher und irgendwo hat sich der Klassenunterschied dann auch relativ schnell bemerkbar gemacht.“ In der 30. Minute markierte Eray Öztürk die Führung. Nach dem Seitenwechsel markierte der US-Amerikaner Malik Mennana erst das 2:0 (50.) und eine Viertelstunde später dann das beruhigende 3:0. „Beim Stand von 2:0 ist natürlich immer ein gewisses Risiko da. Wenn die Gastgeber da das 1:2 machen kommt durch die Zuschauer, die relativ laut waren, auch nochmal etwas mehr Stimmung rein. Aber so haben wir es am Ende recht souverän zu Ende gespielt“, berichtet Killat. Kutsal Ceylan (83.) und Benhur Bayir in der Nachspielzeit machten mit ihren Treffern die Überlegenheit der Eintracht auch im Ergebnis sichtbar.

SG Guldenbachtal – TuS Hoppstädten n. 11m 10:9 (2:2, 1:2). – Von Beginn an begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe und schenkten sich nichts. Nico Schulz brachte den Gast nach einer halben Stunde per Kopfballaufsetzer in Führung. Und nur eine Minute später erhöhte Sebastian Schöpfer mit einer gehörigen Portion Dusel auf 2:0. Die Partie schien früh entschieden. Aber nur scheinbar, denn die Guldenbachtaler schlugen zurück. Abdul Lateef Alli verkürzte noch vor der Pause auf 1:2. Und es kam noch besser: Einen berechtigten Elfmeter (nach Foul von Dominik Pfingst an Lars Flommersfeld) verwandelte Nico Dorfey zum Ausgleich für den Bezirksligisten. Die Chance vom Punkt hatten auch die Gäste nach einem Handspiel. Sie konnten diese aber nicht nutzen. Auf der anderen Seite schwächte sich Guldenbachtal in der 90. Minute durch den Platzverweis von Fabian Schneider (Foulspiel). Das Drama nahm seinen Lauf, der Underdog wollte in Unterzahl das Unmögliche möglich machen: In der zehnten Minute der Nachspielzeit sorgte Joshua Flick für die erneute Gästeführung. Und auch damit war der Wahnsinn noch nicht beendet: Der eingewechselte Alexander Mörsdorf schaffte erneut den Ausgleich – 3:3 (116.). Das Elfmeterschießen. Und hier sollte erst der siebte Versuch die Entscheidung bringen. Hoppstädtens Maik Winter verschoss, Jonas Michael Dudek behielt dagegen die Nerven und schoss die SG Guldenbachtal in Runde vier. Das aus Sicht der Hausherren passende Happyend eines packenden Pokalabends.



Aufrufe: 021.8.2019, 23:00 Uhr
Martin Imruck und Mario LugeAutor