2024-04-25T14:35:39.956Z

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Alle wollen ihn berühren: Marius Zimmermann lässt sich nach dem 1:0 für den SV Au-Wittnau feiern. | Foto: Achim Keller
Alle wollen ihn berühren: Marius Zimmermann lässt sich nach dem 1:0 für den SV Au-Wittnau feiern. | Foto: Achim Keller

Marius Zimmermann sichert SV Au-Wittnau den Sieg

1:0-Auswärtserfolg der Hexentäler beim FC Emmendingen

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Mit den lichten Momenten war das zum Saisonauftakt im Emmendinger Elzstadion so eine Sache. Bis zur 70. Spielminute suchte man sie vergeblich. Was im Übrigen nicht daran lag, dass die Sonne sich an diesem grauen Samstagnachmittag dauerhaft hinter den Wolken verzogen hatte und noch dazu Sprühregen die Häupter der Spieler beträufelte. Im Spiel nach vorne herrschte auf beiden Seiten große Einfallslosigkeit. Spielwitz, Kombinationsfreude oder zumindest eine geglückte Einzelaktion durch den Abwehrkorridor des Gegners gab es nicht zu bestaunen. Bis Marius Zimmermann vom SV Au-Wittnau eine Eingabe von oben erhielt.
Der Ball flog in hohem Bogen auf ihn zu. Und tatsächlich gewann der schmächtige Flügelstürmer das Kopfballduell gegen den Emmendinger Jonathan Hader, hatte plötzlich freie Bahn in den Strafraum und nach einem Wackler gegen die gegnerischen Innenverteidiger auch offenes Feld für einen unhaltbaren Schuss ins lange Eck – 1:0 (79). Das starke Solo des Marius Zimmermann bescherte den Hexentälern damit auch bei ihrem dritten Gastspiel im Elzstadion nach ihrem Landesliga-Aufstieg 2014 einen Dreier.


„Wir wussten, dass wir so ein Ding bekommen, wenn wir nur lange genug die Ordnung halten“, versicherte Gästetrainer Nejat Cosar. Nach dem 2:1-Sieg im südbadischen Pokal am vorangegangenen Mittwoch gegen den Ligakonkurrenten Rot-Weiß Stegen, der den Wittnauern am 3. Oktober ein Achtelfinal-Heimspiel gegen den Oberligisten FC 08 Villingen beschert, hätten Dampf und Zug bei seinem Team gefehlt, entschuldigte Cosar den zurückhaltenden Auftritt der Rot-Weißen. „Wir waren zu langsam im Kopf“, bemängelte Cosar, „dennoch sind wir nie ungeduldig geworden“. Deshalb hätten seine Spieler die Aufgabe gut gelöst.

Weitaus betrübter schaute sein Emmendinger Gegenüber Dino Saggiomo drein. Das Gegentor sei aus einem Stellungsfehler seines Verteidigers entstanden. „Der darf da nie zum Kopfball hoch“, kritisierte Saggiomo, der auch deshalb mit der Auftaktniederlage haderte, weil seine Elf „die Doublette zum Tor“ neun Minuten zuvor nicht genutzt hatte: Sebastian Schmidt pflückte sich einen langen Ball von Kapitän Mohamed Oueslati hinter der Wittnauer Abwehr herunter, platzierte seinen Schuss aber freistehend zentral auf SV-Torhüter Sebastian Schmidl.

Die Dürftigkeit in den spielerischen Aktionen der Emmendinger, die irgendwann nur noch planlos lange Bälle schlugen, hatte Saggiomo nach einer guten Vorbereitung nicht erwartet: „Ich war überrascht, wie schwach wir aufgetreten sind“, räumte der FCE-Coach ein. In der zweiten Halbzeit diagnostizierte er „teilweise Totenstille in der Mannschaft“.

Dabei hatten sich die Spieler des Vorjahresfünften fest vorgenommen, „solche Fifty-fifty-Spiele nicht mehr zu verlieren“, erklärte der Trainer. Gerade deshalb habe man im vergangenen Jahr nach guter Hinrunde den Kontakt zu den Spitzenteams verloren. Auch weil ihm Angreifer wie Moritz Faßbinder und Timo Welz zum Start fehlten, kam ein enttäuschender Auftritt dabei heraus, den Saggiomo wie folgt beschrieb: „Das war ’ne Suppe ohne Tempowechsel.“ Die Rolle des Kreativspielers konnte der 40-jährige Zugang Daniel Blanco Carvalho zumindest an diesem Tag auch mangels spielfähiger Adressaten nicht ausfüllen. Dino Saggiomo, der neuerdings an der Seitenlinie von seinem Bruder Angelo assistiert wird, hält sein Team trotz der Abgänge von Torjäger Steffen Kemmet und Ex-Kapitän Marco Ketterer jedoch für mindestens genauso stark wie in der vergangenen Saison.

Davon ist auch Nejat Cosar vom Vorjahresdritten Au-Wittnau überzeugt. „Wir haben es sicher drauf, doch man muss seine Leistung über 30 Spiele konstant abrufen“, warnte Cosar vor allzu großer Euphorie. Das Team sei durch den Einbau von acht bis zehn A-Junioren („die geben den alten Hasen Druck“) sicher in der Breite besser besetzt. „Es wird fünf Mannschaften geben, die vorne mitspielen“, prognostizierte Cosar. „Vielleicht gehören wir zu denen mit dazu.“

FC Emmendingen – SV Au-Wittnau 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Marius Zimmermann (79.). Schiedsrichter: Stefan Schmidt (Birkendorf). Zuschauer: 175.

Aufrufe: 013.8.2017, 18:31 Uhr
Matthias Kaufhold (BZ)Autor