2024-05-10T08:19:16.237Z

Turnier
Kein übertriebener Kampfgeist: Freundschaftlich ging es am Bockberg zu.  ©Stephan Dreyse
Kein übertriebener Kampfgeist: Freundschaftlich ging es am Bockberg zu. ©Stephan Dreyse

Westerhausen gewinnt den Sparkassen-Cup in Wriezen

MIT VIDEOS: Erst Elfmeter entscheiden die Partien beim Sommerturnier mit Petershagen, Eisenhüttenstadt, Blau-Weiß und dem späteren Sieger aus Sachsen Anhalt.

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Drei der vier Begegnungen wurden erst mit Elfmeter-Schießen entschieden: Sieger des Wriezener Sparkassen-Cup ist am Ende der SV 1890 Westerhausen.

Waren zuvor beim Sparkassen-Cup die Oberliga-Fußballer aus Strausberg und Seelow eine Art Zugpferde des Turniers, freute sich nicht nur Christian Wegner über neue Gäste und alte Bekannte im Stadion am Bockberg. „Es ist ein Freundschaftsturnier vor der Saison“, so der sportliche Leiter des FSV Wriezen. Während der FC Eisenhüttenstadt schon häufiger zu Gast war, wurden die Brandenburgliga-Aufsteiger vom SV Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf nach langer Zeit wieder einmal in Wriezen begrüßt. Einen weiten Weg, nämlich aus Sachsen-Anhalt, hatten die Spieler des SV 1890 Westerhausen. Über den gemeinsamen Sponsor von Dachbleche24.de kam es zum Kontakt und letztlich zur Teilnahme am Cup in Wriezen.

„Wir haben bislang immer Glück mit dem Wetter gehabt, auch wenn es ruhig fünf bis sechs Grad kühler sein könnte“, stellte Christian Wegner beim nachmittäglichen Turnierstart fest. Gespielt wurde je 45 Minuten mit einer hitzebedingten kleinen Trinkpause. Vor allem die Klassenunterschiede versprachen spannende Spiele, vertraten Eisenhüttenstadt und Petershagen-Eggersdorf doch die Brandenburgliga, der die Verbandsliga Sachsen-Anhalt der Westerhausener gleichwertig ist. Gastgeber Wriezen ist derzeit in der Landesklasse Nord unterwegs. Neu in der Brandenburgliga sind die Blau-Weißen aus dem Doppeldorf. „Die ersten drei Wochen waren hart, doch es ziehen alle mit, da sie wissen, dass wir in der neuen Liga mehr zeigen müssen als bisher, um zu bestehen. Uns ging es vor allem um die Fitness. Wir freuen uns auf die neue Liga und müssen die ganze Vorbereitung abwarten“, so Co-Trainer Maik Fochler. Die neuen Spieler seien bereits gut integriert und nur ein Abgang zu verzeichnen. Dennoch hatte das Vorrundenspiel tags zuvor gegen den FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf die Doppeldörfler mit einer 1:5-Niederlage sehr überrascht. „Wir haben einige Kranke und Verletzte, was letztlich sicher ausschlaggebend war. Heute geht es vor allem darum, ein paar neue Systeme zu probieren“, blickt Fochler auf das Turnier.



„Natürlich wollen wir den Cup holen“, zeigte sich Andreas Schmidt entschlossen. Doch primär sehe er die Begegnungen als Vorbereitung und Gelegenheit, auch Spieler der A-Junioren und der zweiten Männer auflaufen zu lassen. „Gegen namhafte Gegner wird es nicht leicht. Kleinigkeiten werden entscheiden, zumal die Gegner neu und ebenfalls Aufsteiger sind. Ich will vor allem sehen, wie die Jungs sich geben“, sagte der Trainer des FC Eisenhüttenstadt. Neben dem Winter-Cup, bei dem die Eisenhüttenstädtler regelmäßig sind, liefen sie das dritte Mal zum Sommer-Cup in Wriezen auf. „Wir kommen immer wieder gern“, ergänzt Schmidt.

„Uns gefällt die Gegend, zumal das Stadion quasi gleich am Ortseingang gelegen ist“, berichtet Chris Heimlich, Co-Trainer des SV 1890 Westerhausen. Um 8.30 Uhr fuhren sie in Sachsen-Anhalt los, um um 13 Uhr in Wriezen anzukommen. „Wir wollen vor allem testen. Mit Spielern aus der zweiten Männermannschaft ergänzt, haben wir eine schlagkräftige Truppe.“

Trainer Thomas Adamski war eine Wunschlösung beim FSV Blau-Weiß gewesen und hatte mit den Wriezenern bereits ein zweiwöchiges intensives Fitnesstraining absolviert. „Ich sehe es mehr als Vorbereitung und nicht ganz so eng“, so Adamski.


Trainer beim FSV Blau-Weiß Wriezen: Thomas Adamski  ©Sam Dreyster
Trainer beim FSV Blau-Weiß Wriezen: Thomas Adamski ©Sam Dreyster

Trainer beim FSV Blau-Weiß Wriezen: Thomas Adamski


Gleich im ersten Spiel zeigten der FC Eisenhüttenstadt und der SV Westerhausen, dass auf Augenhöhe gespielt wird. Nach ersten schnellen Vorstößen in Richtung Eisenhüttenstädter Tor wollte jedes Team rasch Tore erzielen. Doch erst im Elfmeterschießen machte Westerhausen mit 2:0 nach vier Torschüssen den Einzug ins Finale klar. „Es ist eine Lotterie, etwas Glück gehört dazu“, stellte Eisenhüttenstadts Trainer fest. Westerhausens Co-Trainer sah „noch einiges Verbesserungspotenzial“.

Die zweite Partie war ganz blau-weiß mit Wriezen gegen Petershagen-Eggersdorf. Schnell machten die Doppeldörfler klar, dass auch sie Tore erzielen wollten, doch es klappte einfach nicht. „Nicht die Spielsituation auf dem Feld auswerten“, animierte Petershagen-Eggersdorfs Co-Trainer Maik Fochler. „Wir müssen Kleinigkeiten ausmerzen, schneller umschalten, auch wenn die Beine schwer sind“, resümierte Thomas Adamski, der den 0:0-Endstand gegen einen höherklassigen Gegner durchaus zu würdigen wusste. Letztlich ging es in einen Elfmeterkrimi, nachdem die ersten drei Spieler nicht über das 2:2 hinaus kamen. Erst mit dem elften Versuch gelang Christian Datzmann das 3:2, an dem Marcel Glöck nichts mehr rütteln konnte.

Trotz des Einzug ins Finale bemängelte Maik Fochler: „Es ist nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben“. Zu viele lange Bälle, zu wenig Nachrücken, Chancen besser verwerten, waren die Schlagworte des Doppeldorf-Co-Trainers.

Erst im Spiel um Platz drei fiel das erste Tor innerhalb der Partie. Danny Grünberg traf insgesamt zweimal für den FC Eisenhüttenstadt, während Kilian Kape für die Gastgeber einmal traf. Während FCE-Coach Schmidt die Fähigkeiten seiner Stürmers gut kennt, war er gespannt auf den Auftritt einiger A-Junioren sowie Akteure aus der Zweiten. So lobte er Innenverteidiger Sebastian Cierpinski ebenso wie Florian Staar, Billy Böhmer und Philipp Geiger. Dem 21-jährigen Hermann Wamba Tsafak, der einige Partien in der Ersten absolvierte und nach schwächeren Leistungen sich in der Reserve wiederfand, attestierte er einen Aufwärtstrend. „Wir müssen mehr Ruhe und Geduld ins Spiel bringen. Vor allem die Hektik kostet uns was und führt zu unnötigen Gegentoren“, fasste hingegen Thomas Adamski für die weitere Vorbereitung zusammen.


Direkt nach dem Anpfiff ging es für die blau-weißen Doppeldörfler direkt aufs Tor. Für manchen war es sicherlich die beste Begegnung des Tages. Doch trotz aller Chancen, gekonnter Manöver und überlegter Technik sowie Einzelaktionen von Petershagen-Eggersdorfs Silvan Küter, blieb das Finale als dritte der vier Partien torlos. Mit zwei Toren nach vier Versuchen konnten die Gäste aus Sachsen-Anhalt mittels Elfmeter den Sieg und damit den Cup für sich klar machen.


Spiele auf hohem Niveau und mit viel Fairness wurden zur Siegerehrung gelobt. Nicht zuletzt dank des Schiedsrichter-Quartetts. Bedauerlich sei nur, dass wohl wegen der Hitze wenig Zuschauer kamen. Witterungsbedingt sei so manche Begegnung nicht einfach und sogar schleppend verlaufen. Vor allem Thomas Adamski wurde trotz eines letzten Platzes volles Vertrauen in seine Fähigkeiten als Trainer zugesprochen. Die Gastgeber hätten gezeigt, dass sie technisch und athletisch etwas zu bieten haben. Neben den Pokalen gab es noch Prämien von 50, 100, 150 und 200 Euro für die vier Teilnehmer.

Alle Liveticker und die Ergebnisse auf einen Blick: Sparkassen-Cup in Wriezen

Aufrufe: 031.7.2018, 07:26 Uhr
MOZ.de / Sam DreysterAutor