2024-04-25T14:35:39.956Z

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Gelb gezückt, dann auch Rot. Schiri Michael Nickusch schickte Maximilian Janke (rechts) nach 33 Minuten vorm Feld.
Gelb gezückt, dann auch Rot. Schiri Michael Nickusch schickte Maximilian Janke (rechts) nach 33 Minuten vorm Feld.

Frankfurt trifft wieder in der Schlussszene

Zehn Neuruppiner wehren sich nach 2:0-Führung und erkämpfen einen Punkt.

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Allgemeines Ziel an diesem sechsten Spieltag, der die Richtung im Herbst vorgeben wird. Unbedingt punkten: Unter diesem Motto standen am Sonnabend viele Duelle in der höchsten brandenburgischen Liga. Sowohl dem 1. FC Frankfurt als auch dem MSV Neuruppin ist es gelungen, nicht als Verlierer aus dem Spitzenduell zu kommen.

2:2 endete der keineswegs hochklassige, aber um so mehr rassige und vor allem hochintensive Kampf um den Spitzenrang. Frankfurt verteidigte ihn, der MSV (ein Spiel weniger ausgetragen) arbeitet sich jedoch peu a peu heran. Beide Teams halten mit dem Remis ihre beeindruckende Serie: In 2020 noch nie den Platz als Verlierer verlassen.

In der ersten Halbzeit wirkten die Gäste einen Hauch frischer. Ihr gewohnt lebhaftes Spiel über die Außen wurde auf dem kleinen Kunstrasenplatz weitgehend unterbunden. Aber zweimal kamen sie durch, zweimal schepperte es im Frankfurter Kasten. Erst frühstückte Conrado Prudente förmlich im Luftkampf und nickte aus vier Metern Entfernung zum Gehäuse ein. Dann eröffnete Maximilian Janke brisante fünf Minuten. Seine Minuten. Über Rechtsaußen gekommen traf er mit einem feinen Schrägschuss zum 0:2. Die Freude übers erste Pflichtspieltor war so groß, dass sich der ehemalige Wolfsburger das Trikot über den Kopf zog und den Bauchnabel für einen Moment entblößte, aber es nicht über den Kopf zog. Eine unschöne Geste soll er jedoch auf Höhe der Auswechselbank der Frankfurter gezeigt haben. Nach erheblichen Diskussionen, bei denen sogar Trainer und Ersatzspieler auf den Kunstrasen liefen und stark gestikulierten, zeigte Referee Michael Nickusch dem bereits verwarnten Janke die Gelb-Rote (33.). Mit dieser Doppelaktion kippte die Partie.

Die Heimelf übernahm die Regie, die Gäste bauten massive Ketten auf und stellten die ohnehin leicht veränderte Formation nun erneut um. So war Co-Trainer Vadim Logins (38 Jahre) als Sechser zum Saisondebüt gekommen, Florian Matthäs eine defensive Rolle gegeben, Lukas Kraeft eine offensive. Jetzt aber wurden die auf neun Feldspieler dezimierten Neuruppiner erstmals in dieser Saison dauerhaft eingeschnürt. Mehr als eine halbe suchten die Frankfurter vergeblich die Lücke oder anders formuliert: Die Neuruppiner schlossen sie mit enormer Lauf- und Einsatzbereitschaft quer durch alle Mannschaftsteile. 13 Minuten vor dem Ende belohnte sich der Tabellenführer dann mit dem Anschlusstreffer von Steven Frühauf. Die Frankfurter wollten natürlich mehr. Sie sind ja dafür bekannt, Tore in der 90. Minute oder später zu erzielen. Auch diese Serie hielt: Zum dritten Mal in Folge netzte die Elf von Jan Mutschler in ihrer letzten Aktion ein. So kamen immerhin schon fünf Punkte mehr aufs Konto: 4:3 gegen Klosterfelde, 2:1 gegen Altlüdersdorf und nun das 2:2. Maik Frühauf war im MSV-Strafraum gefoult worden, Zwillingsbruder Steven Frühauf schickte Keeper Sabri Vaizov vom Punkt in die falsche Ecke.

Mit diesem Punkt können beide Mannschaften leben, sagten die Trainer. Gehörte die erste Halbzeit den Gästen, gaben die Gastgeber in der zweiten das Tempo vor. Ein sehr, sehr hohes. Für die lediglich 215 Zuschauer lebte die von der ersten bis zur letzten Minute packende Partie von der Spannung und endlosen Zweikämpfen. Zückte Schiri Nickusch zwei Gelbe für den Ersten, so kassierte der erste Verfolger sechs und eben die heftigst diskutierte Gelb-Rote.

Aufrufe: 03.10.2020, 23:06 Uhr
Matthias HaackAutor