2024-04-25T14:35:39.956Z

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Bachabwärts sind die roten Teufel vom FC Eichenau daheim. foto: weber
Bachabwärts sind die roten Teufel vom FC Eichenau daheim. foto: weber

Letzter Spieltag versaut Eichenaus "Perfect Season"

Rückblick auf die Aufstiegsaison

FC Eichenau – Oliver Kahn hätte sich mit Sicherheit geärgert. Doch dass sich der FC Eichenau ausgerechnet am letzten Spieltag – und noch dazu beim Nachbarrivalen aus Alling – mit einem 3:7 die Bilanz der bis dahin niederlagenfreien Saison verhagelt hat, nahm keiner krumm.

Auch Fußballchef Armin Ziegler nicht: „Wir waren schon im Feiermodus.“ Beim Hinspiel, das die Eichenauer vor der Rekordkulisse mit 220 Zuschauern 2:1 gewonnen hatten, saß noch Wilhelm Link auf der Bank. Doch der Trainer musste in der Winterpause aus gesundheitlichen Gründen sein Amt an Manager Simon Skafar abtreten. Bis dahin hatte Link mit der makellosen Bilanz von 14 Siegen aus 14 Spielen die Basis für eine selten dominante Saison gelegt. „In dieser Eindeutigkeit hatten wir das so bestimmt nicht erwartet“, gibt Ziegler zu. Auch vom Aufstieg sei zu Saisonbeginn nicht die Rede gewesen.

Ziegler schreibt die spätere Erfolgsserie einer Mannschaftsleistung zu, „die geschlossen vom Torwart bis zum Stürmer überzeugt hat“. Die spektakulären Paradepferde hatten die Eichenauer in ihrem Offensivstall stehen. Mit Thomas Strasser (24 Saisontreffer) und Robert Schliszio (21) hatte der FC gleich zwei Torjäger in die Top-Fünf der A-Klasse gebracht, die für knapp die Hälfte der insgesamt 93 Eichenauer Treffer gesorgt hatte. „Da hat es für die Gegner nicht gereicht, auch wenn sie sich auf einen konzentriert haben“, so Ziegler. Der vergisst freilich nicht, auch auf eine mehr als sattelfeste Abwehr hinzuweisen. Selbst nach dem Feierkick in Alling blieben die Eichenauer die beste Defensive.

Die wollen nun in der Kreisklasse, in die sie nach vier Jahren zurückgekehrt sind, aus der Not eine Tugend machen. „Bei uns gibt es nicht das große Geld“, sagt Ziegler. Das lockt zwar keine Verstärkungen, doch andererseits bleibt das Team zusammen. „Wir müssen uns nicht groß einspielen. Bei uns kennen sich die Rädchen, die greifen müssen“, betont der neue Trainer Rainer Lohr, der in der vergangenen Saison bis April den Kreisligisten SC Gröbenzell trainiert hatte. Dazu solle die Aufstiegseuphorie so lange wie möglich in die neue Saison gerettet werden.

„Ich habe ein intaktes Team und ein gutes Umfeld vorgefunden“, so Lohr. „Mit realistischen Vorstellungen und Erwartungen“ wie der 53-Jährige schnell ergänzt. In Eichenau wisse jeder, dass die Zeit der Dominanz vorbei sei und die Kreisklasse ein wenig Demut brauche. So rückt Lohr auch die Rekordsaison in der A-Klasse – erst in der 17. Partie gab es mit dem 3:3 gegen den SC Wörthsee den ersten Punktverlust – aus seiner Sicht zurecht. „Eichenau und Alling haben dominiert, der Rest war eher überschaubar.“

In der Kreisklasse werde sich das ändern. Aber Eichenaus Funktionäre betrachten es schon mal positiv, dass die Allinger mit nach oben gegangen sind. „Unser Kassier hat da jedenfalls nichts dagegen“, so Ziegler im Hinblick auf eine sowohl lukrative als auch attraktive Kulisse. Zumal mit dem FC Puchheim ein weiterer Nachbar für Derbystimmung sorgt.

Aufrufe: 04.7.2017, 09:02 Uhr
Fürstenfeldbrucker Tagblatt - Hans KürzlAutor