2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Wollen nicht hinsehen: Während die Spieler des SV Kasing den Aufstieg in die Kreisliga feiern, muss der SV Karlshuld den bitteren Gang in die Kreisklasse antreten. Trainer Peter Krzyzanowski (links) und Kapitän Matthias Stegmeir konnten die 3:4-Niederlage der Mösler nicht verhindern.  Foto: Roland Geier
Wollen nicht hinsehen: Während die Spieler des SV Kasing den Aufstieg in die Kreisliga feiern, muss der SV Karlshuld den bitteren Gang in die Kreisklasse antreten. Trainer Peter Krzyzanowski (links) und Kapitän Matthias Stegmeir konnten die 3:4-Niederlage der Mösler nicht verhindern. Foto: Roland Geier

Historischer Abstieg ist besiegelt

Nach der 3:4-Pleite gegen den SV Kasing spielt der SV Karlshuld nach 61 Jahren wieder in der Kreisklasse +++ Peter Krzyzanowski zieht nach emotionaler Partie Konsequenzen

Der 14. Juni 2018 geht für den SV Karlshuld in die Geschichtsbücher des Vereins ein. Nach 61 Jahren spielen die Grünhemden erstmals wieder tiefer als in der Kreisliga. Im entscheidenden Relegationsspiel gegen den SV Kasing unterlagen die Mösler in einen Match, das an Dramatik nicht zu überbieten war, mit 3:4. Trainer Peter Krzyzanowski gab direkt nach der 90-minütigen Nervenschlacht seinen Rücktritt bekannt.

SV Kasing – SV Karlshuld 4:3 (in Buxheim)
Er habe den Verein bereits vor zwei Wochen informiert, unabhängig vom Ausgang der Relegation aufzuhören, erklärte der 40- Jährige. „Ich muss beruflich und privat auf viel verzichten und bin Trainer, weil es mir Spaß macht. Doch ich habe in den vergangenen drei Monaten keine Entwicklung bei der Mannschaft gesehen. Das war nicht der Fußball, den ich wollte“, sagte Krzyzanowski. Er ergänzte, dass er die Hauptverantwortung für den Abstieg in die Kreisklasse trage. „Und da musste ich die Konsequenzen ziehen“, so Krzyzanowski der nun eine längere Pause einlegen will.
1001 Zuschauer säumten den Platz beim SV Buxheim und sie bekamen einiges geboten. Es schien so, als sollte es erneut der Tag von Patrick Palfy werden, der Kasing im ersten Relegationsspiel vor knapp einer Woche mit einem Dreierpack beinahe im Alleingang abgeschossen hatte. 60 Sekunden waren vergangen, da hatte Palfy den SVK bereits mit 1:0 in Führung gebracht. Doch der Kreisklassenzweite schlug zurück. In der zehnten Minute glich Deniz Tasgin zum 1:1 aus. Beide Abwehrreihen zeigten große Schwächen und die Angreifer nutzten diese Unsicherheiten. Zuerst ging Kasing durch Christoph Noll mit 2:1 in Führung (17.). Die Grünhemden aber fighteten zurück. Nach einem Kopfball von Jonny Mamo an den Querbalken drückte Peter Krzyzanowski die Kugel zum 2:2-Ausgleich in die Maschen (32.). Waldemar Paul hatte sogar den Führungstreffer auf den Schlappen, doch er verzog aus sieben Metern. Besser machte es Kasings Spielertrainer Fabian Reichenberger, der völlig ungestört aus 16 Metern seine Mannschaft mit 3:2 abermals in Führung brachte (39.).
Nach dem Seitenwechsel war viel Leerlauf bei beiden Teams. Doch dann kam Dramatik ins Spiel und der SV Karlshuld schien einer klaren Niederlage entgegenzusteuern. Nach wiederholtem Foulspiel kassierte Jonny Mamo die Ampelkarte (65.). Nur drei Zeigerumdrehungen später verlor Florian Walter die Nerven und flog wegen Schiedsrichterbeleidigung mit einer glatten Roten Karte vom Feld. Doch mit zwei Mann weniger auf dem Platz bäumte sich der SV Karlshuld auf und brachte Kasing in Verlegenheit. Wieder war es Patrick Palfy, der die Kasinger ärgerte, als er nach einer Ecke zum 3:3 einköpfte (77.). Plötzlich war die Partie wieder offen. Nachdem Reichenberger aus kurzer Distanz (82.) an SVK-Keeper Simon Heindl gescheitert war (82), vergab Karlshulds Waldemar Paul (87.) mit einem Kopfball aus fünf Metern die große Chance zum Sieg. In der Schlussminute wurde er zum unglücklichsten Spieler auf dem Platz, als er einen Foulelfmeter verursachte. Diesen verwandelte Reichenberger zum 4:3-Siegtreffer für Kasing. Somit war der SV Karlshuld in die Kreisklasse abgestiegen. Erstmals seit 61 Jahren.

Aufrufe: 014.6.2018, 22:57 Uhr
Neuburger Rundschau / Roland GeierAutor