Und Yavuz Ak, der 38-jährige Trainer des letztjährigen Bayernliga-Dritten, war höchst zufrieden mit Einstellung und Moralseinerrunderneuerten Nachwuchs-Truppe, die gegen einen ebenfalls sehr laufstarken Gegner schon ein wenig Glück brauchte, um die Mannen des ebenfalls höchst engagierten Hannes Sigurdsson in die Schranken zu verweisen. Die Mannschaft bildete danach zu Recht den obligatorischen Jubelkreis. Und Jahnschmiede-Leiter Christian Martin – „Hauptsache gewonnen“ - war mit dem Startauftritt auch durchaus einverstanden. „Wir haben noch Luft nach oben. Dieses Team hat wieder Perspektive.“
Julio Peutlers Glanztat
Fantastisch in einer sich nach der Pause von allen taktischen Zwängen befreiten Partie war die Rettungstat von Jahn-2-Keeper Julio Peutler gegen den frei vorihm auftauchendenen Michael Bachhuber (88.), kurz nachdem Stowasser(82.) zwar den Gäste-Keeper Enrico Caruso überwunden hatte, Valentin Köber aber das Leder doch noch von der Linie gekratzt hatte. Zu den Höhepunkten einer zweiten Halbzeit, in der beide Teams die taktischen Zügel lockerten, gehörte, als Marco Finster das Leder aus 22 Metern ans Lattenkreuz hämmerte.
Danach kamen auf beiden Seiten Nickligkeiten auf, wobei sich Michael Vodermeier im Kapitäns-Duell mit Pavel Panafidin besonders hervortat. In Heimtrikots wie denen der ersten Mannschaft startete der Gastgeber höchst konzentriert und versuchte von der ersten Minute an, Druck aufzubauen gegen einen Neuling, bei dem vor allem Tobias Rembeck mit gefährlichen Umschalt-Dribblings auffiel, aber Tobias Muggesser und Kapitän Michael Vodermeier im Abschluss zu ungenau blieben.
Übergewicht nach 20 Minuten
Da war der Jahn anfangs zielstrebiger. Doch Veron Dobrina lupfte das Leder nach einerschönen Vorarbeit des überzeugenden Panafidin knapp am Gehäuse von Enrico Caruso (5.) vorbei, der seine erste Bewährungsprobe gegen Thomas Stowasser bestand (9.). Nach 20 Minuten gewann das Aushängeschild der Jahnschmiede läuferisches und spielerisches Übergewicht, hatte aberim Abschluss durchaus gute Chancen für Doruna und Stowasser nicht die nötige Ruhe. Nur eine echte Bewährungsprobe hatte Jahn-Keeper Julio Peutler nach einem frechen Vodermeier-Freistoß zu bestehen.
Positiv für die Jahn-Youngster war der geschlossene Auftritt eines Teams, in dem jederfürjeden kämpfte. Das gefiel auch dem Jahn-Trainer, dersich besonders über das Debüt des viele Abwehrlücken zulaufenden Fabian Vogl und die Visitenkarte von Abwehrtalent Elias Herzig auf der Sechs gefreut haben dürfte. Und auch darüber, dass ein Panafidin mit dem Kapitäns-Amt offensichtlich gewachsen ist.
Natürlich macht eine Schwalbe noch keinen Sommer, doch zweifelsohne ist der Nachschub aus dem U-19- Talentschuppen von beachtlicher Qualität. Die Basis jedenfalls stimmt in einer Mannschaft, in der mit dem verletzten Marco Pfab und dem ins Blickfeld der ersten Mannschaft gerückten Ediz Medineli noch zwei Leistungsträgerfehlten. „Der Teamgeist und die Kameradschaft in dieser ehrgeizigen Truppe macht für die Zukunft Hoffnung“, ist man im Leistungszentrum Jahnschmiede von einer gedeihlichen Zukunft überzeugt, zumal sich die Großbaustelle Süd-Stadion in den Endzügen der Entwicklung zu einem Schmuckkästchen scheint.