2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Rassiges Duell: Deisenhofens Tobias Rembeck (l.) gegen Marco Höferth vom TuS. F: bro
Rassiges Duell: Deisenhofens Tobias Rembeck (l.) gegen Marco Höferth vom TuS. F: bro

Schmidt ärgert sich: "Den jag' ich doch auf die Gleise"

Fehlerkette bei FCD-Gegentor

FC Deisenhofen - Alles beim alten für den FC Deisenhofen und den TuS Holzkirchen: Das 1:1 (0:0) im Spitzenspiel der Landesliga Südost hat beide Kontrahenten nicht entscheidend vorangebracht, ihnen aber auch nicht geschadet.

Die Freude bei den Gästen über diese Punkteteilung war allerdings sichtlich größer. Klar: Die Holzkirchner hatten als Tabellenzweiter vorher schon die günstigere Ausgangsposition, konnten diese weiter festigen und sich sogar noch näher an Spitzenreiter SpVgg Landshut nach dessen 1:3-Heimpleite gegen Freising heranpirschen. Die Deisenhofner bleiben in Lauerstellung, doch sie hätten sich in eine noch günstigere Lage manövrieren können. Denn nach dem späten und verdienten Führungstreffer durch Masaaki Takahara (78.) kassierten sie fast postwendend den Ausgleich.

Und auch das war natürlich ein Grund, warum eher der Gegner das 1:1 als Erfolg verbuchen durfte. „Die Holzkirchner hatten heute das Glück, dass sie sich in dieser Saison bisher erarbeitet haben. Wir sind selber schuld, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben“, fasste FCD-Coach Peter Schmidt die 90 Minuten zusammen.

Oder, besser gesagt, die zweiten 45 Minuten. Denn im ersten, stark taktisch geprägten Durchgang roch es auf beiden Seiten nicht gerade nach einem Treffer. Eine Halbchance auf jeder Seite, durch Holzkirchens Josef Sontheim, der drüber zielte (26.), und Tobias Muggesser, der genau in die Arme von TuS-Keeper Benedikt Zeisel schoss (42.): Mehr rührte sich bis zur Pause nicht. „Beide Mannschaften hatten Angst einen Fehler zu machen“, so Schmidt, der seine Spieler in der Kabine aufforderte, „mutiger“ zu agieren. Und tatsächlich starteten die Deisenhofner um einiges forscher in die zweite Halbzeit, sie erhöhten kontinuierlich den Druck und kamen nun zu Chancen: Nach einer kurz abgewehrten Flanke von Luca Tschaidse setzte Marco Finster den Nachschuss aus dem Hinterhalt zu hoch an (57.), Mats Neumann bediente nach einem Konter Franz Rathmann, dessen Schuss aus spitzem Winkel Zeisel an die Latte lenkte (60.), nach einer weiteren Tschaidse-Flanke wurde Tobias Rembecks Versuch auf der Linie abgewehrt (63.). Der TuS beschränkte sich bis auf Julian Allgeiers 20-Meter-Schuss, den Torwart David Hundertmark parierte (58.), auf gelegentliche, aber unwirksame Entlastungsversuche.

Und so rechnete manch einer der 350 Zuschauer nach der FCD-Führung wohl schon mit einem Heimsieg. Eine Neumann-Ecke wurde genau vor Takaharas Füße geklärt, der fackelte nicht lange und drosch den Ball mit links in die Maschen (78.). Doch der Jubel war kaum verhallt, da brachte eine Verkettung von Fehlern den Ausgleich: Zunächst ging Linus Lorenz hinten gegen zwei Gegner ins Dribbling statt zu klären. „Den jag’ ich doch auf die Gleise“, offenbarte Schmidt, was er sich in dieser Situation gewünscht hätte.

Vielleicht wäre Lorenz sogar durchgekommen, wenn Schiedsrichter Michael Hofbauer (Hafling) ihn nicht wegen eines Fouls zurückgepfiffen hätte - eine zumindest umstrittene Entscheidung. Schließlich machte Torwart David Hundertmark bei der Freistoßflanke eine unglückliche Figur, der Ball kam prompt zurück und Ljeotrim Sekiraqa köpfte ihn über die Linie (80.). „Gleich nach der Führung darfst du den Ausgleich nicht kriegen, vor allem wenn du so lang für das 1:0 brauchst“, ärgerte sich FCD-Kapitän Michael Vodermeier. Schmidt trauerte den vorangegangenen Chancen nach, die sein Team, auch aufgrund der anderen Resultate, ganz nah an die Spitze hätten bringen können: „Wenn du dreimal den Ball quer durch den Fünfer jagst, musst du mal ein Tor machen. Aber das war heute typisch für unsere ganze Saison. Durch das Ergebnis hat sich zwar nichts geändert, aber wir hätten einen Schritt nach vorn machen können und das haben wir wieder mal versäumt.“

Aufrufe: 027.3.2017, 09:48 Uhr
Umberto Savignano - Münchner Merkur (Süd)Autor