2024-05-02T16:12:49.858Z

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Deisenhofen in die Bayernliga geschossen: Michael Bachhuber (li.) hat seinem Verein mit seinen Treffern zum Aufstieg verholfen. Gelernt hat der Heilbrunner beim HSV und beim TuS Geretsried. 	Foto: BROUCZEK/Archiv
Deisenhofen in die Bayernliga geschossen: Michael Bachhuber (li.) hat seinem Verein mit seinen Treffern zum Aufstieg verholfen. Gelernt hat der Heilbrunner beim HSV und beim TuS Geretsried. Foto: BROUCZEK/Archiv

Michael Bachhuber: „Mein Vorbild ist Kylian Mbappe“ 

Toptorjäger des FC Deisenhofen

Nach dem Aufstieg in die Bayernliga hat der Erfolg nicht nachgelassen. Großen Anteil daran hat ihr Stürmer Michael Bachhuber.

Bad Heilbrunn – Vorbei sind die Zeiten, als der Name Bachhuber die Heilbrunner Fußballwelt prägte. Zuerst die Väter, der Landtagsabgeordnete Martin und sein Bruder Hansi. Später dessen Söhne Hans, Thomas und Stephan beziehungsweise Martin jun., der ältere Sprössling vom gleichnamigen Papa. Derzeit hält nur noch der 23-jährige Politikerfilius Michael die fußballerischen Fahnen der Familie hoch – mit großem Erfolg: Er ist beim FC Deisenhofen in der Bayernliga mit seinen Toren maßgeblich für den Erfolg verantwortlich. Vor Kurzem absolvierte er ein Probetraining bei der SpVgg Unterhaching in der dritten deutschen Fußballliga. So weit nach oben hatte es zuvor kein anderer Bachhuber geschafft.

„Mit 14 Treffern führe ich die Torjäger-Liste an.“

„Die waren offensichtlich ganz zufrieden mit mir“, freut sich der Physiotherapeut, der nach wie vor in seinem Heilbrunner Elternhaus wohnt, aber in München arbeitet: „Ich habe gesehen, dass ich auch in der dritten Liga mithalten könnte.“ Vertragsangebot habe er noch keines bekommen: „Da rechne ich mir aktuell nicht allzu viel aus. Das lasse ich einfach auf mich zukommen.“ Doch auch in der Bayernliga läuft es für den Stürmer glänzend: „Mit 14 Treffern führe ich die Torjäger-Liste an.“

Michael Bachhuber hat das Fußball-ABC beim SV Bad Heilbrunn gelernt: „Mit vier Jahren bin ich zum Verein zum Rudi Vitu gekommen.“ Bis zu den C-Junioren hat er die HSV-Nachwuchs-Teams durchlaufen. Dann wechselte er für die folgenden neun Jahre zum TuS Geretsried – zuerst in den Junioren-Teams, ab der Saison 2015/16 für weitere drei Jahre in der Landesliga-Mannschaft. Der Wechsel zum TuS hatte zwei Gründe. Zum einen spielte sein Bruder Martin noch in Geretsried – „zum älteren Bruder schaut man doch immer auf“. Zum anderen wechselten damals mit ihm seine Spezl Florian Kapfhammer und Maxi Forster.

Große Fortschritte unter Trainer Hannes Sigurdson

So lange Bachhuber zurückdenken kann, besetzte er offensive Positionen, am liebsten im Angriffszentrum. Es waren vor allem zwei Trainer, die ihn in seiner Karriere vorwärtsgebracht haben: „Zum einen der Florian Beham, der mich im TuS-Nachwuchs sehr gefördert hat.“ Einen weiteren großen Schritt nach vorne machte der junge Kicker unter seinem aktuellen Trainer in Deisenhofen, dem Isländer Hannes Sigurdson. Mit ein Grund, warum er sich dort pudelwohl fühlt: „Das ist noch ein eher familiär geführter Verein. Nicht so abgehoben wie manch’ anderer in München.“

Er wollte „einfach mal was anderes ausprobieren“, begründete er seinen Wechsel. Zudem war zuvor schon sein Bruder Martin diesen Weg gegangen. Das sollte sich auch sportlich auszahlen. Bereits in seiner ersten Saison in Deisenhofen gelang dem Team der Aufstieg in die Bayernliga. Dazu hat er mit 16 Treffern, zwei weitere in der Relegation gegen Unterföhring, erheblich beigetragen. Aktuell läuft es glänzend: „Wir sind Zweite, das ist doch für das zweite Jahr in der Liga schon sehr gut.“

Anfangs lag der Fokus auf dem Nichtabstieg. „Aber dieses Ziel haben wir schon lange erreicht. Jetzt wollen wir so lange wie möglich vorne dran bleiben.“ Allerdings ist ihm bewusst, dass für Deisenhofen ein weiterer Aufstieg kaum in Frage kommt: „Das wäre alleine schon infrastrukturell kaum zu stemmen.“

Training mit Toni Pappritz, Toni Krinner, Flori Kapfhammer oder Thomas Schmöller

Ganz klar, Fußball ist das Leben des Michael Bachhuber. Dabei habe er, „wie wohl jedes Kind in einem gewissen Alter“, auch von einer Profi-Karriere geträumt. „Aber das war nie mein primäres Ziel.“ Nach seinem Realschul-Abschluss hat er ein freiwilliges soziales Jahr in der Heilbrunner Fachklinik absolviert und entdeckte dabei seine Liebe zum Beruf des Physio-Therapeuten. Neben Beruf und Fußball bleibe ihm nicht mehr viel Zeit für Hobbys. So verbringe er einen Großteil seiner knappen Freizeit im Kreis seiner Familie oder denen seines großen Bruders oder seiner Schwester. Logisch, dass er in der Familie in Sachen großer bayerischer Fußball ein „Blauer“ ist: „Aber wenn ich schönen Fußball sehen will, dann schaue ich mir zum Beispiel Barcelona an.“

Natürlich hat Bachhuber mit großem Interesse und großer Freude den Aufschwung beim SV Bad Heilbrunn verfolgt. Nicht nur weil er im HSV-Nachwuchs noch mit Toni Pappritz, Toni Krinner, Flori Kapfhammer oder Thomas Schmöller zusammen gespielt hat. „Es ist für diese Mannschaft einfach ein super Erlebnis. Diese Entwicklung habe ich so nicht erwartet. Vor allem der Durchmarsch in der Bezirksliga-Saison hat mich überrascht.“ Der lange verletzungsbedingte Ausfall seines Kumpels Flori Kapfhammer habe dem Team sicher wehgetan. Beeindruckt hat ihn aber die Moral der Landesliga-Kicker, „wie sie sich zuletzt von den Abstiegsplätzen gelöst haben. Ich bin mir fast sicher, dass sie die Liga halten.“

Er freut sich darauf, „dass wir mit Deisenhofen zum Abschluss der Vorbereitung nach der Winterpause ein Testspiel gegen Heilbrunn machen.“ Übrigens, mit einem Rückwechsel zu seinem Heimatverein, hat er tatsächlich schon einmal geliebäugelt: „Das habe mir vor drei Jahren ernsthaft überlegt: Als ich mich dann zu einem Wechsel nach Deisenhofen entschlossen habe.“

Aufrufe: 016.1.2020, 08:58 Uhr
Tölzer Kurier / Ewald ScheittererAutor