2024-05-02T16:12:49.858Z

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Robert Gasser
Robert Gasser

Der BFV lässt sich Zeit – und das ist gut so

Kommentar

Der Bayerische Fußball-Verband lässt sich in der Corona-Krise Zeit - und das ist gut so, findet Sportredakteur Robert Gasser.

Ausnahmesituation. So und nicht anders sind diese schwierigen Zeiten zu benennen. Wir alle haben unsere Sorgen. Wären wir selbst widerstandsfähig genug, im Falle einer Infizierung gegen das Coronavirus anzukämpfen? Sind es unsere Eltern, unsere Großeltern? Wie geht es mit meinem Geschäft weiter, wie mit meinem Betrieb, in dem ich meinen Lebensunterhalt verdiene?

Da wirken die Fragen, wie es mit dem Sport – gerade mit dem Wettkampfsport – weitergeht, schon fast banal. Doch sind sie das auch?

Wettkampfsport bestreiten in den allermeisten Fällen junge Menschen, die auf dem Höhepunkt ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit sind. Naturgemäß haben sie selbst wenig Angst vor dem Virus. Und sie lieben ihren Sport und wollen ihn – sofern es zu verantworten ist – auch möglichst schnell wieder ausüben. Und so ist es nachvollziehbar, dass sich der Bayerische Fußballverband (BFV) mit seiner Entscheidung, wie es mit der bislang nur ausgesetzten Saison weitergeht, so viel Zeit lässt. Er will eine überstürzte Entscheidung um jeden Preis vermeiden.

Amateurfußballer bieten ihre Hilfe an!

Vereinsfunktionäre schimpfen oft und gerne auf ihren Verband, der es selten allen recht machen kann. Doch in der Corona-Krise ist sich allergrößte Teil der bayerischen Vereine einig: Der BFV macht das in der jetzigen Lage gut. Er befragt die Klubs zu ihrer Meinung, wie es mit der Saison und darüber hinaus weitergehen soll und lässt sie darüber abstimmen – wenngleich er seine Meinung offen darlegt.

So sieht echtes Krisenmanagement aus. Auch wenn die wahrscheinliche Folge daraus ist, dass die nächste Saison ausfällt.

Aufrufe: 020.4.2020, 09:47 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Robert GasserAutor